Abo

Transferfenster öffnet baldLindert ein alter Bekannter die Abwehr-Not beim FC?

Beim 1. FC Köln drückt personell vor allem in der Abwehr der Schuh. Wird der Fokus auf dem Transfermarkt deshalb auf einen alten Bekannten gerichtet?

Dieser Tage brennen in vielen Haushalten vier Kerzen auf dem Adventskranz, beim 1. FC Köln brennen seit Samstag vier Abwehr-Kerzen!

Bei der späten 0:1-Pleite gegen Union Berlin sah Rav van den Berg (21) nach seinem Handspiel als letzter Mann die Rote Karte, ist nun für zwei Spiele gesperrt.

1. FC Köln: Nur mit drei Innenverteidigern in die Rückrunde

Damit drohen dem FC in den ersten beiden Spielen im Jahr 2026 (in Heidenheim und gegen Bayern) gleich vier Innenverteidiger zu fehlen. Neben dem niederländischen U21-Nationalspieler sind auch die beiden Langzeitverletzten Timo Hübers (29, schwere Knieverletzung) und Luca Kilian (26, Kreuzbandriss) definitiv keine Optionen.

Außerdem fehlt Joel Schmied (27) seit Ende November mit einer Muskelverletzung. Er könnte immerhin für den Jahresauftakt in Heidenheim (10. Januar) wieder eine Option werden. Sicher ist das aber bei weitem noch nicht.

Somit stünden Lukas Kwasniok (44) an der Brenz in Dominique Heintz (32) und Cenk Özkacar (25) nur zwei gelernte Innenverteidiger zur Verfügung. Doch selbst wenn Schmied wieder fit und van den Berg nicht mehr gesperrt ist, dürften vier Innenverteidiger (zumal Özkacar bisher nicht nachhaltig überzeugen konnte) zu wenig sein, um bedenkenlos durch die Rückrunde zu kommen. Auch, weil Kwasniok häufig mit einer Dreierkette spielen lässt.

Da kommt das Winter-Transferfenster jetzt genau richtig. Nach EXPRESS.de-Informationen schaut sich Sportdirektor Thomas Kessler (39) besonders in der Defensive nach Verstärkung um – auch weil Hübers die Saison (wie Kilian) aufgrund seiner Knieverletzung vorzeitig beenden musste und mit Jusuf Gazibegovic (25) ein Außenverteidiger an Sturm Graz verliehen wurde.

Vize-Präsident Jörg Alvermann sagte bei einer Live-Ausgabe des Podcasts „Dreierkette“ am Montag: „Diese Winterpause ist besonders, weil sie so kurz ist. Das Ziel ist natürlich, wenn möglich Spieler zu verpflichten, die mit ins Trainingslager können. Deswegen ist es wünschenswert, relativ zeitnah daran zu arbeiten.“

Eine weitere Problematik: Durch den aktuell laufenden Afrika-Cup zögern zahlreiche Klubs. Bevor Spieler abgegeben oder verliehen werden, wollen sie ihre für das Turnier abgestellten erst unverletzt zurückbekommen.

Fakt ist: Der FC schaut eher im oberen Regal, auch bei Klubs aus der Champions League, bei denen sich Spieler über eine Leihe anbieten könnten. Denn wenn ein Spieler dazu kommt, soll er dem Verein sofort helfen können. Alvermann betonte, dass finanzieller Spielraum da ist: „Wir sind handlungsfähig!“

Außerdem ist das Leihmodell deshalb noch am sinnvollsten für den Klub, weil in Elias Bakatukanda (21, Blau-Weiß Linz) und Julian Pauli (20, Dynamo Dresden) im Sommer zwei Innenverteidiger-Talente von ihren Leihen ans Geißbockheim zurückkehren.

Infrage kommen würde da beispielsweise Aurele Amenda (22), der bei Eintracht Frankfurt selten zum Zug kommt und in den vergangenen Wochen bereits mit einer Winter-Leihe in Verbindung gebracht wurde. Viel Bundesliga-Erfahrung hätte derweil Kevin Akpoguma (30), der bei der TSG Hoffenheim nicht mehr zum Einsatz kommt.

Aber auch im Ausland könnte der FC fündig werden – und dabei auf einen alten Bekannten zurückkommen. Sebastiaan Bornauw (26) wechselte im abgelaufenen Sommer vom VfL Wolfsburg zu Leeds United.

Beim Premier-League-Aufsteiger kam er in der Liga bisher aber nur auf zwei Mini-Einsätze (jeweils eine Minute), im EFL Cup durfte er gegen Zweitligist Sheffield United (1:4 i.E.) immerhin mal 90 Minuten ran.

Vor seiner Zeit in Wolfsburg spielte Bornauw – nachdem er für rund acht Millionen Euro aus Anderlecht kam – zwei Jahre für den 1. FC Köln, köpfte den FC im Mai am letzten Spieltag der Saison 2020/21 gegen Schalke in der 86. Minute noch in die Relegation. Anschließend ging es für rund 14 Millionen Euro in die Autostadt.

Jetzt könnte der Belgier zumindest mit einer Leihe wieder ein Thema am Geißbockheim werden. Aber: Sollte es nicht zu einem sinnvollen Transfer kommen, ist man beim FC auch nicht unglücklich – das Vertrauen in den aktuellen Kader ist groß. Man ist überzeugt davon, auch mit dem bestehenden Personal die Klasse zu halten.