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„Haben uns unschlagbar gefühlt“FC-Frauen feiern vor Rekordkulisse wilde Party und loben Fan-Faktor

1. FC Köln feiert nach dem Spiel gegen Werder Bremen.

Die Spielerinnen des 1. FC Köln feiern nach ihrem Sieg gegen Werder Bremen am Sonntag (10. März 2024) vor der Südkurve auf dem Rasen.

Nach acht sieglosen Spielen in Folge ist den Frauen des 1. FC Köln endlich wieder ein Sieg gelungen. Ausgerechnet beim Knallerspiel gegen Werder Bremen im Rhein-Energie-Stadion gab es den Dreier.

von Marcel Schwamborn (msw)

Acht Spiele in Folge waren sie sieglos geblieben, hatten nur zwei Punkte eingefahren, waren zudem aus dem DFB-Pokal geflogen. Monatelang lief es nicht für die Frauen des 1. FC Köln. Doch ausgerechnet beim fast schon überfrachteten „Highlightspiel“ platzte vor 30.123 Fans der Knoten.

Der 2:1-Sieg gegen Werder Bremen erlöste am Sonntag (10. März 2024) die Mannschaft von Trainer Daniel Weber. Der gebürtige Bonner konnte ausgerechnet im Rhein-Energie-Stadion mit seinen Spielerinnen den wichtigen Dreier im Kampf um den Klassenerhalt bejubeln und sich etwas Luft in der Tabelle verschaffen.

1. FC Köln: 30.123 Fans sorgen für neue Bestmarke in dieser Saison

Nach dem Schlusspfiff startete in Müngersdorf die große Party. „Nie mehr Fastelovend“, „Samba im Veedel“, „Polka, Polka, Polka“ – ein Karnevalskracher nach dem anderen lief zur FC-Feier. Die Spielerinnen tanzten auf dem Rasen und machten vor der Südkurve die „Humba“.

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„Das Gefühl kann ich nicht in Worte fassen“, sagte Siegtorschützin Carlotta Wamser. „Ich bin einfach in den Ball geflogen und hab ihn mit dem Bauch erwischt. Die Kabine wird nun hoffentlich auseinandergenommen. Und dann gehen wir voll motiviert in die neue Woche und in das Derby gegen Leverkusen.“

Tor zum 2:1 durch Carlotta Wamser für den 1.FC Köln.

Die Erlösung: Carlotta Wamser (l.) drückt den Ball zum 2:1-Siegtreffer gegen Werder Bremen am Sonntag (10. März 2024) über die Linie.

Auch Manjou Wilde war völlig beseelt. „Die Fans haben uns so nach vorne gepeitscht. Das hat uns so beflügelt. Wir haben uns unschlagbar gefühlt“, sagte sie nach dem wichtigen Heim-Erfolg. „Wir standen punktetechnisch unter Druck, daher war der Sieg sehr wichtig.“ 

FC-Coach Weber war schwer fasziniert. „Wir standen mit dem Rücken zur Wand. Für den Druck, der herrschte, bin ich unfassbar beeindruckt, wie wir Fußball gespielt haben. Die Kulisse hat uns einen Push gegeben und nach den Toren ist der Vulkan explodiert.“

Der FC hatte für das Highlight-Spiel alles aufgefahren. Geißbock Hennes IX. graste an der Seitenlinie, die Cheerleader waren dabei und die Höhner präsentierten erst die „Prinzessin“ und dann die FC-Hymne. In der Pause sang Cat-Ballou-Frontmann Oliver Niesen mit den Veedelperlen „Et jitt kei Wood“.

Höhner beim Spiel der FC-Frauen.

Höhner-Frontmann Patrick Lück stimmte mit seiner Band vor der Südkurve die FC-Hymne an.

Bis auf den Oberrang im Norden, der geschlossen blieb, waren alle Tribünen im Stadion gut gefüllt. Am Ende waren es 30.123 Fans, die für einen neuen Saisonrekord in der Frauen-Bundesliga sorgten. Die bisherige Bestmarke von 21.508 Fans, aufgestellt im Hinspiel in Bremen, wurde locker geknackt.

An die Rekordzahl von 38.365 Fans aus dem Frankfurt-Spiel im April 2023 kam die Kulisse zwar nicht ganz ran, dafür stimmte diesmal die Leistung der Gastgeberinnen. Regelrecht beflügelt vom beeindruckenden Besuch legte der FC direkt los. Schon in der sechsten Minute verbuchten Marleen Schimmer und Manjou Wilde zwei gute Chancen. Wilde traf zudem den Außenpfosten (24.).

Kölns Marleen Schimmer feiert ihr Tor.

Marleen Schimmer (l.) dreht nach ihrem Elfmetertreffer jubelnd ab.

Für die Kölner Führung sorgte schließlich ein Aussetzer bei den Gästen. Hanna Nemeth versprang der Ball, Schimmer marschierte aufs Bremer Tor zu und wurde von Torhüterin Livia Peng im Strafraum gefoult. Den Strafstoß verwandelte die Kölner Stürmerin sicher zum 1:0 (32.).

Mit der Führung im Rücken lief es noch besser für die Gastgeberinnen. Wildes Freistoß konnte Keeperin Peng noch so eben an die Latte lenken (43.), Carlotta Wamser verpasste eine Flanke nur knapp (45.), Dora Zeller köpfte nach einer Ecke knapp vorbei (55.). Es fehlte nur der überfällige zweite Treffer.

„Wir hätten deutlicher führen müssen und haben deshalb den Faden und die Überzeugung verloren“, sagte Weber. Und das sollte sich rächen. Nach einer zerfahrenen Phase stand die eingewechselte Jasmin Sehan nach einer Flanke plötzlich völlig frei vor dem Kölner Tor und köpfte für Werder zum 1:1 ein (76.).

Doch unmittelbar, nachdem die offizielle Zuschauerzahl durchgegeben wurde, gaben die FC-Frauen die passende Antwort. Eine Flanke von Martyna Wiankowska drückte Carlotta Wamser mit dem Bauch zum 2:1 über die Linie (81.).

Oliver Niesen und die Veedelperlen.

Cat-Ballou-Sänger Oliver Niesen sang mit den Veedelperlen in der Halbzeitpause.

Auf der Tribüne schauten übrigens auch zahlreiche Spieler der Profi-Mannschaft von Trainer Timo Schultz zu. Auch Ex-Kapitän Jonas Hector hatte sich für einen Sonntags-Ausflug nach Müngersdorf entschieden. „Mein Lob geht an den Verein und die Stadt für das, was hier auf die Beine gestellt wurde“, freute sich Frauen-Coach Weber.

Shary Reeves mit DFB-Pokal der Frauen.

Kölns Sportbotschafterin Shary Reeves freute sich über den DFB-Pokal der Frauen, der am Sonntag der Stadt übergeben wurde.

Die Bundesliga-Partie wurde zudem für weitere besondere Momente genutzt. Vor dem Anstoß überreichte der Verband bereits der DFB-Pokal für das Frauen-Endspiel an die Stadt Köln. Am 9. Mai (16 Uhr) steigt das Finale bereits zum 15. Mal im Rhein-Energie-Stadion.

Außerdem übergab Stadionsprecher Michael Trippel offiziell das Mikrofon an Svenja Hein, die der „Stimme von Müngersdorf“ in Sachen Lautstärke in nichts nachstand und die von Geschäftsführer Markus Rejek Blumen zum Start erhielt. Dass sie dann direkt am ersten offiziellen „Arbeitstag“ zweimal das „Trömmelche“ spielen durfte, rundete den Nachmittag ab.