Vor wenigen Wochen Experte mit knallharter Meinung, jetzt Trainer der Jungs – Friedhelm Funkel muss jetzt mit den von ihm kritisierten FC-Zugängen um Imad Rondic aufsteigen.
Nach heftiger Rondic-KritikFunkel sieht gute FC-Neuzugänge im Training: „Eines Besseren belehren“
Von außen hatte Friedhelm Funkel (71) klaren Blick auf die Winterneuzugänge des 1. FC Köln. Im März polterte der Trainer im Ruhestand: „Was ich nicht verstehe: Seit Monaten war klar, dass der FC händeringend einen Mittelstürmer sucht. Und der kommt dann am letzten Tag des Transferfensters. Bislang sehe ich nicht, warum Rondic für die Mannschaft eine Verstärkung sein soll. Er hat einen Viereinhalb-Jahres-Vertrag – mein lieber Mann …“.
In dem damaligen Interview mit dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ legte er auch noch nach: „Klare Meinung von mir: Das sind keine Verstärkungen. Die Verantwortlichen hatten über ein Jahr Zeit, sich auf die Transferperiode im Winter vorzubereiten. Es galt, erst einmal die Chance auf den direkten Wiederaufstieg zu erhöhen. Dann kann ich aber nicht öffentlich sagen, dass die Transfers nicht als Soforthilfen gedacht seien. Es müssen Soforthilfen sein, die aber natürlich auch mittelfristig der Mannschaft weiterhelfen sollen. Sind sie es nicht, hätte man auch nicht so viel Geld investieren müssen.“
Funkel über Rondic: Kritik war nicht persönlich
Wenige Wochen später steht Funkel nun als neuer FC-Trainer mit Rondic und Co. auf dem Platz, will mit den Spielern den Aufstieg schaffen. EXPRESS.de fragte am Mittwoch (7. Mai 2025) beim Trainer nach: „Erschweren die kritischen Sätze von damals die Arbeit mit den neuen Spielern?“
Funkel sieht keine Probleme in seinen Aussagen: „Nein! Sie können mich ja eines Besseren belehren, ganz einfach. Die Kritik galt ja auch nicht speziell gegen die Spieler und war nicht persönlich gemeint. Es war ja so, dass man Spieler geholt hat, denen man eine gewisse Eingewöhnungsphase geben wollte. Aber das ist schwierig. Spieler, die man im Winter holt, müssen eigentlich sofort funktionieren.“
Funkel verschafft sich nun aber einen eigenen, intensiven Eindruck von den Spielern Rondic, Jusuf Gazibegovic, Joel Schmied oder auch Torwart Anthony Racioppi.
Nach den ersten beiden Einheiten ist er angetan: „Im Training machen sie einen guten Eindruck, muss ich sagen. Und ich kann mich ja auch mal täuschen, mit den Aussagen von früher.“
Gut möglich also, dass er den ein oder anderen am Freitagabend beim 1. FC Nürnberg (18.30 Uhr/Sky und Liveticker auf EXPRESS.de) von der Leine lässt. Rondic hätte gute Chancen, wenn Tim Lemperle ausfällt (Knieporbleme), Schmied spielte zuletzt nicht nach einem Hexenschuss und Gazibegovic ist wieder fit nach seinem Syndesmoseriss.
Funkel sagt zu Gazibegovic: „Er ist zumindest so fit, dass er alle Einheiten mitgemacht hat, es waren ja erst zwei. Da werde ich morgen mal reinhorchen, wie er sich fühlt. Er ist ein erfahrener Spieler, der nach Verletzungen vielleicht früher zurückkehrt als der ein oder andere glaubt. Aber das müssen wir noch abwarten.“