Tim Lemperle wechselte vor der Saison vom 1. FC Köln zur TSG Hoffenheim. Nach dem für ihn erfolglosen Wiedersehen sprach er nun über seine Zeit in Köln und die Gründe für seinen Wechsel.
„Ab und an angeeckt“Lemperle blickt auf FC-Zeit zurück

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Tim Lemperle lieferte sich im Spiel seiner TSG Hoffenheim gegen den 1. FC Köln enge Duelle mit seinen Ex-Kollegen.
Für ihn war es eine Reise in die Vergangenheit. Nach acht Jahren am Geißbockheim stand Tim Lemperle am Freitag erstmals als Gegner des 1. FC Köln auf dem Platz.
Für den Angreifer, den es im Sommer zur TSG Hoffenheim verschlagen hatte, war es ein bitteres Wiedersehen mit seinen Aufstiegskollegen. Nicht nur, dass er mit seiner Mannschaft am Ende mit leeren Händen da stand, er musste sich nach Schlusspfiff auch noch einige Sprüche gefallen lassen. „Er hat ein bisschen viel Theater gemacht nach seinen Aktionen“, sagte beispielsweise Gegenspieler Dominique Heintz.
Lemperle dankt Ruthenbeck und Heck
Dennoch war es unter dem Strich ein herzliches Wiedersehen ohne Groll auf beiden Seiten. Im Gegenteil, Lemperle blickt voller Dankbarkeit auf seine Zeit in Köln zurück – vor allem gegenüber Stefan Ruthenbeck und Ex-Coach Martin Heck.
„Sie haben mich damals ein Stück weit so genommen, wie ich bin“, sagt Lemperle im vereinseigenen Interview: „Ich habe damals gern Grenzen getestet. Ich bin damals ab und an angeeckt, aber nie mit einem bösen Gedanken.“
Doch das Duo hat ihn weiter gefördert und an ihm festgehalten, obwohl er nach eigener Aussage kein einfacher Spieler war. „Es hätte sicher in der Jugendzeit den einen oder anderen Grund gegeben, mich aus dem Kader zu nehmen. Aber ich habe auf der anderen Seite auch immer alles dafür getan, besser zu werden und in den Spielen immer geliefert. Die Herausforderung in der U17- und U19-Bundesliga war damals auch groß. Sich da durchzubeißen, hat mich zu dem Spieler gemacht, der ich heute bin“, sagt Lemperle.
Obwohl er beim FC groß geworden ist und dort nun ebenfalls die Chance gehabt hätte, Bundesliga zu spielen, entschied er sich im Sommer für den Schritt nach Hoffenheim.
Zu den Gründen sagt er heute: „Bei der TSG war die sportliche Perspektive der ausschlaggebende Grund. Es ist hier deutlich ruhiger, das tut mir gut. Ich bin sehr glücklich, diesen Schritt gemacht zu haben.“
Zumindest, was die sportliche Perspektive betrifft, hat sich das noch nicht bewahrheitet. Der FC behielt nicht nur im direkten Duell die Oberhand, die Elf von Lukas Kwasniok rangiert aktuell auch in der Tabelle mit zehn Punkten fünf Plätze vor der TSG (7 Punkte).