FC-Boss über neuen PostenKeller nach seiner DFL-Wahl: „Damit möchte ich wirklich aufräumen“

Christian Keller ist seit Freitag Mitglied des DFL-Aufsichtsrats. Im „Doppelpass“ sprach der Geschäftsführer des 1. FC Köln erstmals ausführlich über seine Wahl ins Liga-Gremium.

FC-Geschäftsführer Christian Keller (44) sieht keinen Zusammenhang zwischen seiner Wahl in den Aufsichtsrat der Deutschen Fußball Liga und seiner kritischen Haltung hinsichtlich eines möglichen Investoren-Einstiegs bei der DFL.

„Damit möchte ich wirklich aufräumen. Das eine hat mit dem anderen gar nichts zu tun. Das sind zwei total unterschiedliche Baustellen“, sagte Kölns Sportchef am Sonntag (5. März 2023) im „Doppelpass“ bei Sport1: „Wer das in irgendeine Verbindung bringt, macht etwas falsch.“

Christian Keller: „Kommerzialisierung darf nur Mittel zum Zweck sein“

Keller war am Freitag (3. März) als Nachfolger von Fredi Bobic (51, bei Hertha BSC entlassen) in den DFL-Aufsichtsrat gewählt worden. Der 44-Jährige setzte sich bei der Abstimmung der Klub-Bosse knapp mit 18:16 gegen Klaus Filbry (56) von Werder Bremen durch.

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Die Wahl gilt bei Beobachtern als Fingerzeig hinsichtlich des Investoren-Modells. Obwohl Keller diese Ansicht relativierte, gilt er im Vergleich zu Befürworter Filbry als Skeptiker.

„Fußball ist etwas, das für die Menschen da ist, nicht für bestimmte Gruppen der Gesellschaft. Fußball ist wirklich was für alle. Dieser Gedanke sollte auch prägend sein. Das Spiel sollte immer im Mittelpunkt stehen. Geld und Kommerz sollten Mittel zum Zweck sein, damit das Spiel besser funktioniert, aber nicht andersrum“, sagte Keller am Sonntag und bekam dafür viel Applaus vom „Doppelpass“-Publikum. Anzeige: Jetzt Gutschein für den Fanshop des 1. FC Köln gleich hier im EXPRESS-Gutscheinportal sichern!

DFL soll „größtmöglichen Nenner, von dem alle profitieren“ suchen

„Mit Blick auf den Investor macht es das DFL-Präsidium sehr richtig und zeigt die Optionen auf“, erklärte der Ex-Regensburger zudem: „Die Klubs werden dabei mitgenommen. Wenn alle Klubs dann im Thema sind, sucht man den größtmöglichen Nenner, von dem alle profitieren.“

Für Keller seien „gemeinschaftliche Ziele“ entscheidend. Ohne Denkverbote: „Zwei Sätze mag ich nicht: ‚Das war schon immer so‘ und ‚Das haben wir noch nie so gemacht‘.“

Konkret geht es bei der DFL um das Engagement eines Geldgebers, der auf einen Schlag bis zu drei Milliarden Euro in die Kassen der 36 Erst- und Zweitligisten spülen könnte.

Ein sogenanntes Private-Equity-Unternehmen soll für 20 bis 25 Jahre 15 Prozent der Anteile einer noch zu gründenden DFL-Tochtergesellschaft erwerben, in welche die Medienrechte ausgelagert werden. Derzeit soll es sechs Interessenten an dem Geschäftsmodell geben. (sid/mze)