„Bin keiner, der Dinge schönredet“Kwasniok verpasst FC-Profis den ersten Dämpfer

Der 1. FC Köln hat als neuer Bundesligist seinen ersten Test gegen Fünftligist Bergisch Gladbach mit 7:1 gewonnen. Trainer Lukas Kwasniok weiß, woran es noch hapert.

von Uwe Bödeker  (ubo)

Erster Test, erste Eindrücke, erste Dämpfer-Rede: Nach dem 7:1 des 1. FC Köln beim SV Bergisch Gladbach (Mittelrheinliga) am 12. Juli 2025 hat der neue FC-Coach Lukas Kwasniok (44) Klartext gesprochen.

„Wir haben sieben Tore erzielt, das war ganz gut. Wir hatten schon auch ein paar Probleme, das war offensichtlich, das hat jeder gesehen. Ich bin keiner, der Dinge schönredet: Aber die Sterne haben wir nicht gerade vom Himmel gespielt.“ Dabei hatten kurz vor Anpfiff noch die „Klüngelköpp“ den Fans und auch Kwasniok mit Hits wie „Stääne“ eingeheizt.

FC-Trainer Kwasniok nach erstem Test: „So wird es nicht reichen“

Der neue FC-Trainer verfolgte den Auftritt der Band aus dem Spieltunnel, saugte jeden Moment auf, auch um das „kölsche Jeföhl“ kennenzulernen. Gefallen hat ihm die musikalische Einlage prima: „Da hätte ich schon gerne mitgetanzt.“ Beim Fußball seiner Jungs war er noch nicht so ganz überzeugt.

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Der FC tat sich am Anfang etwas schwer, leistete sich viele kleine Fehler im Spielaufbau, bei Ballannahmen oder im Passspiel. Linton Maina (Doppelpack) und Steffen Tigges stellten auf 3:0, der FC ließ aber hinten auch einiges zu. So traf Bergisch Gladbachs Claudio Heider noch vor der Pause zum 1:3, unter Mithilfe von Jacob Christensen und Marvin Schwäbe.

„Es war nicht viel mehr erwartbar, nach fünf harten Trainingstagen. Das war schon alles top im Training der ersten Woche. Aber die Erkenntnisse nach dem ersten Testspiel sind schon die, dass es ein Anfang gewesen ist, in keinster Form mehr“, sagte Kwasniok.

Der Coach weiß, was nun zu tun ist und gibt seinen Spielern einen ersten Dämpfer mit auf den Weg: „Wir müssen intensiv an Ballbesitz-Strukturen arbeiten. Da haben wir noch Luft nach oben. Wir müssen natürlich auch gegen den Ball, was wir bislang noch gar nicht gemacht haben, klare Abläufe reinbekommen.“

Das Fazit zu den ersten Tagen am Geißbockheim: „Das war eine gute Basis-Woche, jetzt geht es darum, im Detail an Dingen zu arbeiten. Denn so wird es noch nicht ganz reichen.“

Kwasniok erwartet von seinen Profis auch, dass sie auf dem Platz Dinge umsetzen, ohne dass er von außen eingreift. Bergisch Gladbach kam zu auffällig vielen Chancen.

„Bergisch Gladbach hat es gut gemacht und unsere Jungs hatten ein spielsystematisches Problem. Ein 3-4-3 passt nicht so gut auf ein 4-3-3. Da kann der Sechser des Gegners nicht kontrolliert werden – das ist einem 4-2-3-1 etwas leichter. Aber man hätte es dennoch ein bisschen besser und cleverer verteidigen können“, kritisierte Kwasniok.

Warum er nicht direkt eingegriffen habe, erklärte er daher ausführlich: „Die Jungs sind ja schon etwas länger auf dem Feld und können das besser steuern. Es geht ja auch nicht darum, dass ich immer alles vorgebe. Ich muss ja auch schauen, wer in der Lage ist, die Dinge in die Hand zu nehmen. Deswegen war ich auch ein bisschen zurückhaltend.“

Am Sonntag (13. Juli) hat Kwasniok seinen Spielern einen freien Tag gegönnt, am Montag geht es um 10.30 Uhr am Geißbockheim weiter mit der nächsten Einheit …