Nach dem bitteren Remis gegen Regensburg versammelte sich die Mannschaft des 1. FC Köln am Sonntagmorgen zum Training. Dabei bekam das Team den Frust der Fans zu spüren.
FC-Training nach RegensburgHitzige Stimmung am Geißbockheim: Fans schimpfen auf Spieler und Keller

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FC-Trainer Gerhard Struber am Sonntagmorgen (4. Mai 2025) auf dem Weg zum Training. Zahlreiche Fans waren am Geißbockheim erschienen.
Sonntagmorgen, Geißbockheim: Nach dem 1:1 gegen Absteiger Regensburg gab es rund ums Training hitzige Debatten.
Es war ein bisschen wie Spießrutenlaufen für Spieler, Trainer und Geschäftsführer Christian Keller: Am Sonntagmorgen (4. Mai 2025) fand das Training auf dem abgelegenen Platz 2 statt. Gerhard Struber musste mit den Spielern beim Gang aus der Kabine an den Fans vorbeimarschieren.
1. FC Köln: Fans frustriert nach Regensburg-Spiel
Am Ende der Einheit fluchte ein Fan und pflaumte Keller an: „Das ist eine schlechte Mannschaft, die du da zusammengestellt hast! Du kannst gehen und den Trainer kannst du gleich mitnehmen!“ Auch die Spieler bekamen ihr Fett weg: „Wir reisen zu jedem Heimspiel an, aber das ist euch auch völlig egal!“
Zwei Spieltage vor Saisonende geht vielen die Düse, dass die verunsicherte Mannschaft den Aufstieg noch verdaddelt.
Im Verein geht man davon aus, dass man in den Spielen beim 1. FC Nürnberg und daheim gegen Kaiserslautern noch vier Punkte braucht, um das Aufstiegsziel zu erreichen. Kann die verunsicherte Mannschaft das liefern, wenn schon gegen schwache Absteiger aus Regensburg nur ein Pünktchen drin war?
Fan David reist mit seiner Familie immer fünf Stunden aus Bayern zu den Kölner Heimspielen an, er bleibt optimistisch: „Das war natürlich enttäuschend, dass wir gegen Regensburg nicht gewonnen haben, aber die Mannschaft steigt trotzdem auf. Struber soll auch Trainer bleiben.“
Das sehen nicht alle so – am Trainingsgelände wurde eifrig diskutiert. Einige meinte, der Trainer müsse sofort weg.
Und Struber selber? Der gab sich bei der Einheit äußerlich gelassen, schoss ein paar Bälle ins Tor und passte mit den Spielern hin und her. Am Ende lief er sich auch den Frust aus der Seele, rannte mit den Spielern bei Steigerungsläufen über den Platz.
Die sportliche Führung zeigte dann auf dem Platz Geschlossenheit – Struber und Keller wollen den Aufstieg gemeinsam irgendwie klarmachen. Ob auch der Vorstand und andere Gremien die Nerven behalten und zwei Spieltage vor Schluss nicht in Aktionismus verfallen, wird sich zeigen.