Neues FC-Präsidium gesuchtNoch keine Absage: Carsten Wettich geht in die Offensive

Der 1. FC Köln bekommt im Herbst 2025 ein neues Präsidium. Ist dann auch ein Mann dabei, der schon Vizepräsident ist? Carsten Wettich tritt nochmal an und geht jetzt in die Offensive.

von Uwe Bödeker  (ubo)

Der Mitgliederrat will am Mittwoch (11. Juni 2025) sein Team für die Vorstandswahlen beim 1. FC Köln präsentieren.

Spannung liegt in der Luft, denn noch sind einige Trios im Rennen, die sich Hoffnungen machen. Wenn sie vom Mitgliederrat für die Wahl vorgeschlagen werden, müssen sie nämlich nicht die erforderlichen 4500 Unterschriften sammeln.

Carsten Wettich will den FC weiter nachhaltig führen

Wilke Stroman, Tugba Tekkal und Carsten Wettich sammeln schon seit einigen Tagen Unterschriften, um die Zeit zu nutzen. Doch es besteht auch noch die theoretische Chance, dass sie vorgeschlagen werden.

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Eine offizielle Absage gab es von der Findungskommission jedenfalls noch nicht. „Nein, uns wurde nicht gesagt, dass wir es nicht werden. Weiter möchte ich mich zum Prozess nicht äußern, da der Mitgliederrat insoweit die Kommunikationshoheit hat“, sagte Wettich im Interview mit dem „Geissblog“ am 10. Juni.

Wettich muss im Wahlkampf mit Gegenwind rechnen, weil er zum nicht entlasteten Vorstand mit Werner Wolf und Eckhard Sauren zählt. Im exklusiven EXPRESS.de-Interview mit den Mitgliedern des Team Stroman ging Wettich schon in die Offensive, sagte zu den Kritikern: „Der amtierende Vorstand hat wichtige Weichen beim FC auf Zukunft gestellt. Dabei haben wir leider auch Fehler gemacht. Das bedaure ich persönlich. Der FC ist heute aber finanziell und strukturell deutlich besser aufgestellt als vor einigen Jahren. Deshalb können wir beispielsweise jetzt stark in den Kader investieren, ohne dafür Schulden zu machen.“

Wettich will als Teil des neuen Vorstands die guten Dinge, die zuletzt beim FC passiert sind, in die Zukunft tragen: „Mir ist es wichtig, dass der Weg, den wir eingeschlagen haben, fortgeführt wird. Dabei geht es um nachhaltiges Wirtschaften, eine gewisse Kontinuität und professionelle Strukturen im Verein. Ich will im neuen Präsidium dafür stehen, dass dieser Weg weitergeht und dass nicht jemand kommt, der den Fans das Blaue vom Himmel verspricht und der Klub nach wenigen Jahren wieder ein wirtschaftlicher Sanierungsfall ist“.

Im „Geissblog“-Gespräch untermauert Wettich nun: „Wir haben den FC unabhängig und selbstbestimmt durch die Corona-Zeiten geführt und den Verkauf von Anteilen verhindert. Das ist uns ein Herzensanliegen gewesen. Eines ist mir aber nochmal ganz wichtig: Wir waren es, die den Verein vor der Insolvenz bewahrt haben. Wir haben das endlich gewährleistet, was die Mitglieder fordern: keine Investoren, finanzielle Unabhängigkeit, Selbstbestimmtheit. Nach Jahrzehnten ist das endlich gelungen.“ 

Falls Wettich mit dem Team Stroman gewählt wird, kündigt er gegenüber EXPRESS.de eine neue Zeitrechnung an: „Jetzt steht nach Jahren des Sparens der Übergang in eine aktive Wachstumsphase an. Und natürlich bringen Wilke und Tugba wichtige neue Impulse und Ideen ein, also eine gute Mischung aus Kontinuität und Aufbruch. Beides braucht der FC jetzt.“