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Sportliche Zukunft, Mitgliederrat, TransfersJetzt spricht Team Stroman: „Mit dem FC ist viel mehr möglich“

Das Team Stroman geht auf Unterschriften-Jagd! Stroman, Tekkal und Wettich wollen das neue Präsidium des 1. FC Köln bilden. Jetzt haben sie mit EXPRESS.de gesprochen.

von Uwe Bödeker  (ubo)

Der nächste Vorstands-Knall beim 1. FC Köln! Unternehmer Wilke Stroman (45), Ex-Profi-Spielerin Tugba Tekkal (40) und der amtierende FC-Vizepräsident Carsten Wettich (45) wollen das neue Präsidium stellen und gehen auf Unterschriften-Jagd. Es besteht aber auch noch die Option, dass das Team Stroman vom Mitgliederrat vorgeschlagen wird.

Im EXPRESS.de-Interview sprechen die drei über ihre Entscheidung und ihre Pläne, um den 1. FC Köln nach vorne zu bringen.

Carsten Wettich: Ich will nochmal antreten

Herr Wettich, wie kamen Sie auf die Idee, in neuer Konstellation anzutreten?

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Wettich: In den letzten Monaten hat sich immer deutlicher gezeigt, dass der Mitgliederrat Werner Wolf, Eckhard Sauren und mich in dieser Konstellation nicht noch einmal zur Wahl vorgeschlagen hätte. Das ist schade, musste ich aber akzeptieren. Wir haben dann offen besprochen, dass jeder überlegt, was das für sich bedeutet. Nach intensiven Überlegungen und zahlreichen Gesprächen bin ich zu dem Schluss gekommen, dass ich nochmal antreten will, wenn ich zwei neue Mitstreiter finde, mit denen es inhaltlich und menschlich passt.

Wie haben sie sich dann als Team zusammengefunden?

Stroman: Carsten und ich kennen uns schon seit einigen Jahren. Wir haben bei einem Kölsch mal darüber nachgedacht, ob ein Job im FC-Vorstand nicht etwas für mich wäre. Da habe ich aber noch nicht ernsthaft mit dem Gedanken gespielt. Als es jetzt konkreter wurde, war mir aber schnell klar, dass ich mir das sehr gut vorstellen kann. Und mit Tugba haben wir die perfekte Ergänzung gefunden. Sie steht, wie keine andere für den FC.

Tekkal: Ich habe seit dem Ende meiner Profikarriere gedacht, dass ich diesem Verein etwas zurückgeben will. Dann hat mich Carsten Wettich angesprochen. Da dachte ich sofort: Das passt! Das passt sogar super, ich bin bereit dafür und überzeugt davon, dass wir gemeinsam etwas anschieben können. Was mir viel Bestätigung gegeben hat, waren die Momente, als ich in der Familie oder bei Freunden von meinen Plänen erzählt habe. Sofort haben alle gesagt: Das passt wie die Faust aufs Auge.

Warum könnte es denn passen?

Tekkal: Weil ich zum einen die sportliche DNA mitbringe und zum anderen auch für die Werte des FC stehe. Ich habe lange als Profi bei den FC-Frauen gespielt und bin in die 1. Liga aufgestiegen. Auch im Männerbereich traue ich mir zu, mutige und richtige sportliche Entscheidungen zu begleiten. Das Thema Frauenfußball beim FC wollen wir natürlich ebenfalls weiter ausbauen, da werde ich eine treibende Kraft sein. Ich liebe diesen Club und möchte die FC-Haltung im Vorstand vorleben.

Herr Wettich, warum glauben sie, dass sie nach der Ära im Wolf-Präsidium nochmal eine Chance haben?

Wettich: Der amtierende Vorstand hat wichtige Weichen beim FC auf Zukunft gestellt. Dabei haben wir leider auch Fehler gemacht. Das bedaure ich persönlich. Der FC ist heute aber finanziell und strukturell deutlich besser aufgestellt als vor einigen Jahren. Deshalb können wir bspw. jetzt stark in den Kader investieren, ohne dafür Schulden zu machen. Mir ist es wichtig, dass der Weg, den wir eingeschlagen haben, fortgeführt wird. Dabei geht es um nachhaltiges Wirtschaften, eine gewisse Kontinuität und professionelle Strukturen im Verein. Ich will im neuen Präsidium dafür stehen, dass dieser Weg weitergeht und dass nicht jemand kommt, der den Fans das Blaue vom Himmel verspricht und der Klub nach wenigen Jahren wieder ein wirtschaftlicher Sanierungsfall ist. Zugleich steht jetzt nach Jahren des Sparens der Übergang in eine aktive Wachstumsphase an. Und natürlich bringen Wilke und Tuğba wichtige neue Impulse und Ideen ein, also eine gute Mischung aus Kontiunität und Aufbruch. Beides braucht der FC jetzt.

Wilke Stroman: „Wollen uns mit den Besten messen“

Was heißt das genau?

Stroman: Der FC war immer dann am erfolgreichsten, wenn er sich mit Hingabe großen Zielen gewidmet hat und dabei Mut gezeigt hat. Wir wollen uns mit den Besten messen, ohne unsere Identität zu verlieren. Jetzt geht es darum, gezielte Investitionen in den Lizenzspielerkader, den Nachwuchs und die Infrastruktur zu tätigen. Die Unabhängigkeit des 1. FC Köln hat dabei aber immer oberste Priorität.

Herr Wettich, was haben denn ihre bisherigen Mitstreiter gesagt, als sie von ihren Plänen erfahren haben?

Wettich: Ich bin Werner Wolf und Ecki Sauren wirklich dankbar. Sie haben mich damals nach dem Rücktritt von Jürgen Sieger zu 100 Prozent ins Team aufgenommen, so ist das bis heute geblieben. Da war immer Vertrauen und ein gutes Miteinander, auch und gerade in schweren Zeiten. Sie haben auch jetzt meine Entscheidung respektiert.

Der Mitgliederrat führt seit Monaten intensive Gespräche mit anderen Kandidatinnen und Kandidaten, auch mit euch wurde gesprochen. Jetzt geht ihr trotzdem an die Öffentlichkeit und wollt Unterschriften sammeln. Sorgt das nicht für Ärger?

Stroman: Uns war wichtig, dass wir alle Abläufe einhalten. Wir sind überzeugt, dass wir ein sehr gutes Vorstandsteam für den FC wären und hoffen, dass wir den Mitgliederrat von unserer Qualität und mit unseren Inhalten überzeugen können. Dass wir schon als Trio formiert sind, ist aus unserer Sicht ein großer Vorteil für uns. Wir könnten sofort loslegen mit der Arbeit und würden keine Zeit verlieren, zumal wir mit Carsten jemanden haben, der bereits die Menschen und Abläufe am Geißbockheim von innen kennt. Daher hoffen wir, dass sich der Mitgliederrat am Ende für uns entscheidet. Wir würden aber auch respektieren, wenn der Mitgliederrat ein anderes Team vorschlagen sollte. Da es zeitlich eng wird, bis zum 31. Juli die erforderlichen mehr als 4500 Unterschriften zu sammeln, mussten wir jetzt damit anfangen. Wir machen nur unsere Hausaufgaben.

Sie wären aber ein extrem junger Vorstand – zuletzt gab es eher gestandene Persönlichkeiten als Präsidenten ...

Stroman: Das habe ich zuerst auch gedacht. Aber letztens habe ich mit einem Freund noch über Franz Kremer gesprochen. Den hatten wir auch nur als älteren Mann mit grauen Haaren in eleganter Kleidung vor Augen. Doch als er der erste Präsident des FC im Jahr1948 wurde, war Kremer erst 42 Jahre alt! Unser Alter sehe ich also in keinem Fall als Nachteil, ganz im Gegenteil. Wir bringen frischen Wind rein …

Wofür wollen sie als FC-Präsident denn stehen?

Stroman: Ich habe seit gut 25 Jahren eine extreme Leidenschaft für diesen Verein, ich will mich voll einbringen, dass es weiter nach vorne geht. Als Unternehmer und Macher will ich natürlich gestalten, dabei aber auch Altes und Bewährtes erhalten. Das Geißbockheim bleibt definitiv unsere Heimat, das Rhein-Energie-Stadion in Köln unsere Spielstätte und der Klub wird unter uns niemals von Investoren eingenommen. Aber rund um den FC gibt es noch so viele Möglichkeiten und Ideen, die wollen wir ausschöpfen.

Kritiker sagen, dass mehr sportliche Kompetenz in den Vorstand gehört.

Stroman: Da sind wir mit Tugba Tekkal optimal aufgestellt. Sie hat eine unglaubliche Expertise – im Frauen- wie im Männer-Fußball, da können sich alle sicher sein. Das sportliche Fundament ist gelegt, jetzt müssen die nächsten Schritte folgen. Dabei haben wir einige gute Ideen in der Hinterhand – auch was die weitere Stärkung der sportlichen Kompetenzen angeht.

Tekkal: Wir sind kein Team, was großmäulig antritt und auf den Tisch haut, nach dem Motto: ‚Hier sind wir, jetzt geht es ab!‘ Wir wissen, bei aller Tradition und den vielen alten Erfolgen, wo der FC herkommt, wo er steht und was in den kommenden Jahren möglich ist. Keiner kann den Fans versprechen, dass wir bald schon wieder in der Champions League spielen oder an der Meisterschaft schnuppern. Aber wir haben eine Vision, wie wir sportlich wieder erfolgreicher werden. Dass mit dem 1. FC Köln wesentlich mehr möglich ist, als die letzten 30 Jahre gezeigt haben, ist klar. Wir wollen das nun auch umsetzen, aber als Teamplayer - mit dem Mitgliederrat, mit allen Gremien, der mit den Sponsoren, der Stadt und natürlich unseren über 150.000 Mitgliedern und allen Fans.