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„Kapitel ist abgehakt“Urbig blickt auf „turbulente“ Zeit in Köln

Jonas Urbig verzieht das Gesicht ein wenig und ist am Gehen.

Torhüter Jonas Urbig wird am Mittwoch erstmals wieder im Rhein-Energie-Stadion in Köln spielen.

Für den ehemaligen FC-Torhüter Jonas Urbig wird das DFB-Pokalspiel am Mittwoch ein ganz besonderes Duell. In einem Interview hat der Keeper über seine Zeit am Geißbockheim gesprochen.

Im Sommer 2024 erfüllte sich für Torhüter Jonas Urbig (22) ein großer Kindheitstraum: Erstmals durfte er als Profi vor ausverkauftem Haus im Rhein-Energie-Stadion für den 1. FC Köln zwischen den Pfosten stehen.

Etwas mehr als ein Jahr später läuft der Keeper am Mittwoch (29. Oktober 2025) erneut in Müngersdorf auf – dann jedoch im Trikot des FC Bayern München. In der zweiten Runde des DFB-Pokals wird der 22-Jährige aufgrund einer Rot-Sperre Manuel Neuer (39) vertreten.

Jonas Urbig: „Ich möchte, dass es gar nicht so viel um mich geht“

In einem Interview mit der „Kölnischen Rundschau“ hat der Ex-Kölner jetzt über seine Zeit am Geißbockheim und das besondere Duell am Mittwoch in Müngersdorf gesprochen.

Er hat ein klares Ziel für das Flutlicht-Spiel: „Der FC ist mein Jugendverein. Ich bin beim FC groß geworden und kenne noch viele Personen im Club. Dennoch gehört das der Vergangenheit an. Ich bin jetzt Spieler des FC Bayern München, und unser Ziel lautet, das Spiel zu gewinnen und in die nächste Runde einzuziehen. Darauf liegt die Priorität, auch für mich.“

„Natürlich ist die Rückkehr nach Köln etwas Besonderes für mich. Aber ich möchte, dass es gar nicht so viel um mich geht. Es soll um unsere Mannschaft gehen und um unser Ziel, in die nächste Runde zu kommen. Da sind Gefühle und Emotionen zweitrangig“, heißt es von Urbig weiter.

Im Januar wechselte der Torhüter für eine Sockel-Ablöse in Höhe von acht Millionen Euro nach München – zusätzlich könnte es noch Bonuszahlungen von bis zu 3,5 Millionen Euro geben.

Seit seinem Transfer absolvierte der Keeper insgesamt 14 Spieler für die Münchener. In der laufenden Saison durfte Urbig am vergangenen Wochenende beim 3:0-Sieg gegen Borussia Mönchengladbach erstmals in der Bundesliga ran, um Spielpraxis vor dem Pokal-Duell zu sammeln.

In Köln verlor er seinen Stammplatz an Marvin Schwäbe (30), trotzdem blickt er positiv auf diese Zeit: „Es war ein turbulentes halbes Jahr. Dennoch habe ich mir beim FC mein Ziel verwirklichen können, vor 50.000 Fans im Rhein-Energie-Stadion aufzulaufen. Darauf bin ich nach wie vor stolz. Die positiven Verbindungen bleiben.“

Auf die fehlende Rückendeckung nach seiner Degradierung von Ex-Coach Gerhard Struber (48) ist er nicht sauer: „Es ist müßig, jetzt im Nachhinein noch mal darüber zu sprechen. Von den Spielen, die ich für den FC gemacht habe, waren viele gute dabei. Nach der Umstellung auf ein defensiveres System habe ich leider kein Spiel mehr gemacht, um mich beweisen zu können. An meiner Verbundenheit zum FC ändert das aber nichts.“

„Das habe ich ganz klar voneinander getrennt. Ich habe viel daraus gelernt, das Kapitel ist abgehakt. Ich bin jetzt Spieler des FC Bayern und blicke voller Vorfreude nach vorne“, erklärt der junge Torhüter.

Am Mittwoch wird Urbig zu seinem dritten Einsatz in dieser Saison kommen. Für den 22-Jährige eine gute Bühne, um sich auch in Zukunft für höhere Aufgaben zu empfehlen. Seine ehemaligen Kollegen werden ihm dieses Vorhaben jedoch sicher nicht leicht machen.