Verrückter Köln-StartFC-Neuzugang direkt aus der Kaserne ans Geißbockheim

Dejan Ljubicic absolviert seine Grundausbildung beim Bundesheer in Österreich.

Mit Gewehr und Uniform: Dejan Ljubicic (M.) während seiner Grundausbildung beim Bundesheer in Österreich.

Bevor Dejan Ljubicic beim 1. FC Köln loslegte, musste er in Österreich noch seinen Grundwehrdienst absolvieren. Das FC-Kamerateam besuchte ihn vor Ort.

von Martin Zenge (mze)

Langenlebarn/Köln. Aus der Kaserne ans Geißbockheim – so einen Start hat wohl noch kein FC-Neuzugang hingelegt…

Ösi Dejan Ljubicic (23) absolvierte in der Sommerpause seine vierwöchige Grundausbildung beim Bundesheer. Nur drei Tage vorm Trainingsstart in Köln (5. Juli) trug er noch Gewehr und Uniform!

Dejan Ljubicic musste vor FC-Start noch zum Bundesheer

In der Klub-Doku „24/7 FC“ ist zu sehen, wie Ljubicic in der Kaserne Fliegerhorst Brumowski in Langenlebarn (Niederösterreich) am 2. Juli aus dem Militärdienst entlassen wird. „In Österreich muss man das Bundesheer abschließen“, erklärt der FC-Sechser: „Es war eine spannende Zeit für mich. Man lernt sehr viel Disziplin und Respekt, das braucht man natürlich auch im privaten Leben.“

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Ljubicic grinst: „Das frühe Aufstehen habe ich am Anfang nicht so gut gepackt, aber nach der Zeit ging es dann. Jeder Tag hat anders ausgeschaut, mal hat es bis 16 Uhr, mal bis 23 Uhr gedauert. Man muss einen starken Kopf haben, weil es manchmal sehr intensiv wird.“

Während andere Fußballer am Strand lagen, musste „Dejo“ in der Kaserne vier Wochen lang richtig ranklotzen! Eine entspannte Sommerpause sieht anders aus.

„Keine Sonderbehandlung“ für Dejan Ljubicic

Leutnant Matthias Wallner über seinen prominenten Rekruten: „Das ist sicherlich nicht alltäglich und natürlich will man nicht, dass er irgendeine Schädigung für seinen beruflichen Werdegang erleidet – aber er war doch Teil des Kollektivs und hatte so gesehen keine Sonderbehandlung. Der Rekrut Ljubicic ist genauso wie die anderen 170 Soldaten hier eingerückt und durch eine Grundausbildung gegangen, wurde durchaus auch körperlich belastet.“

Und das hat Ljubicic, für den es aus der Kaserne schnurstracks nach Hause zum Koffer packen und dann ab zum Flieger Richtung Köln ging, auch noch in seinen ersten Tagen am Geißbockheim gespürt: „Ich war körperlich ziemlich am Ende, weil ich schwere Wochen beim Bundesheer hatte. Das war schon intensiv. Ich habe das dann einfach abgehakt und mich auf meine neue Herausforderung konzentriert.“

Klare Ansagen gibt es auch beim FC – von Trainer Steffen Baumgart (49). Der schmunzelt: „Ich kann mir schon vorstellen, dass wir hier sogar lauter sind als das, was er in Österreich erlebt hat.“

Fest steht, dass Ljubicic in Köln mindestens genauso hart wie beim Bundesheer schuften muss, um sich durchzusetzen. Aktuell haben auf der Sechs Ellyes Skhiri (26) und Salih Özcan (23) die Nase vorne.