Der 1. FC Köln war auf dem Transfermarkt bis zum letzten Tag aktiv, holte am Ende elf Neuzugänge. Auf allen Positionen wurde dabei mehrgleisig geplant.
FC handelte kurzfristigNeuzugang rückte aus „Schattenkader“ auf
06.09.2025, 14:43
Nach intensiven Monaten können sich die sportlichen Verantwortlichen beim 1. FC Köln in der ersten Länderspielpause der Saison zurücklehnen. In den Büroräumen am Geißbockheim ist der hektische Trubel der Sommermonate inzwischen dem Gefühl der Entspannung gewichen.
Vorerst müssen keine Verhandlungen mehr geführt, Transfers eingetütet oder neue Pläne angestoßen werden. Sportdirektor Thomas Kessler (39) und seine rechte Hand Lukas Berg (32) können erst mal durchpusten. Der Technische Direktor blickte in einem Interview mit dem „Geissblog“ zurück auf die Transfer-Phase.
Kessler und Berg hatten beim FC immer einen Plan B
Der durchaus bewegte Kölner Transfer-Sommer mit insgesamt elf externen Neuzugängen sei ein „sehr geschäftiger“ gewesen, betonte Berg. Der Umbruch sei aber „in dem Umfang auch notwendig“ gewesen.
Die beiden sportlichen Planer dachten bei der Suche nach neuen Spielern vor allem in Rollen und nicht in Namen, wollten im Kader alle Szenarien abgedeckt haben.
„Im Spiel gegen Freiburg konnte man gut sehen, dass uns ein Profil wie das von Alessio oder Raphael (Alessio Castro-Montes und Raphael Obermair, Anm. d. Red.) gutgetan hätte“, sagte Berg über die als letztes besetzte Kader-Rolle: ein Rechtsfuß für die linke Außenbahn.
Der am Ende verpflichtete Castro-Montes (zu sehen im Video oben) kam nach Köln, weil sich die lange Zeit erhoffte Verpflichtung von Lukas Kwasnioks (44) bisherigem Paderborn-Schützling Obermair nicht realisieren ließ.

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Thomas Kessler und Lukas Berg gemeinsam beim Spiel der U19 des 1. FC Köln auf dem Beobachterposten.
Die Planungen bei Castro-Montes begannen durch die gescheiterten Ablöse-Verhandlungen aber nicht bei null, wie Berg mit Blick auf den für zwei Millionen Euro aus Belgien geholten 28-Jährigen verriet: „Wir kennen ihn schon länger, er stand im Schattenkader.“
Das schnelle Handeln auf den letzten Drücker – Castro-Montes unterschrieb am Deadline Day in Köln – zeigte auf, dass Kessler und Berg bei allen Szenarien mehrgleisig geplant hatten. Je nach Situation zogen sie zum Teil auch Optionen aus besagtem Schattenkader als neue Wunsch-Lösungen heran.
Kein Teil dieser erweiterten Kandidaten-Auswahl war derweil der überraschend auf den letzten Drücker von Werder Bremen aus Leverkusen geliehene Victor Boniface (24).
„Ich muss zugeben, ich hätte mich nicht so wohlgefühlt bei einem Spieler, dessen Transfers vorher schon zweimal gescheitert waren“, sagte Berg über den Torjäger, der schon auf eine gewisse Verletzungs-Historie zurückblickt.