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FC & HaieMartel und Kammerer über Verträge: „Trend ist positiv“

Doppelinterview mit Maximilian Kammerer (Kölner Haie) und Eric Martel (1. FC Köln) am 20. November 2025 im Rhein-Energie-Stadion.

Doppelinterview mit Maximilian Kammerer (Kölner Haie, l.) und Eric Martel (1. FC Köln) am 20. November 2025 im Rhein-Energie-Stadion.

Die Kölner Haie und der 1. FC Köln haben einen guten Saisonstart hingelegt. Vor den anstehenden Aufgaben traf EXPRESS.de zwei Spieler, die eng befreundet sind: Maxi Kammerer und Eric Martel.

FC-Profi Eric Martel (23) und Haie-Stürmer Maxi Kammerer (29) pflegen seit einigen Jahren eine gute Freundschaft. Mit ihren Klubs sind die beiden gut in die Spielzeit gestartet, machen die Kölner Fans aktuell glücklich.

EXPRESS.de traf die beiden zum Doppelinterview. Im Rhein-Energie-Stadion entwickelte sich ein unterhaltsames Gespräch über Verträge, Gehälter, starke Athleten und Ziele.

FC-Profi Eric Martel kennt sich bestens im Eishockey aus

Wie habt ihr euch eigentlich kennengelernt?

Eric Martel: Das war sogar hier im Rhein-Energie-Stadion bei einem Termin vor dem Winter Game der Haie gegen Adler Mannheim 2022. Da habe ich dem Maxi ein bisschen das Stadion gezeigt und wir haben uns gleich super verstanden.

Maximilian Kammerer: Ich war überrascht, wie gut er sich im Eishockey auskennt. Das hatte ich von einem Fußballer nicht unbedingt erwartet. Er hat da ein paar Spieler aus Straubing aufgezählt – da habe ich mich gewundert. Ein Fußballer, der sich im Eishockey auskennt, das gibt es eigentlich nie (lacht).

Eric, du bist in Straubing geboren und groß geworden, hast du auch mal dort Eishockey gespielt?

Martel: Nein, nur auf der Straße haben wir ab und zu Hockey gespielt. Ich kann also ein bisschen was mit dem Schläger, aber auf dem Eis geht gar nichts – Schlittschuhlaufen ist nicht meins. Ich habe mein Leben lang nur Fußball gespielt.

Und du, Maxi, auch mal Fußball probiert?

Kammerer: Ich habe früher auch Fußball gespielt. Jetzt bin ich immer noch aktiv, wir spielen uns bei den Haien vor jedem Spiel mit Fußball warm. Aber das ist nicht so leicht mit unserer Truppe, es gibt nicht so viele talentiertere Jungs (lacht).

Bist du ein guter Techniker mit dem Ball am Fuß?

Kammerer: Ich glaube, dass ich okay bin, ja. Ich würde mich schon zu einem der Besseren in unserer Mannschaft zählen.

Martel lacht: Und du bist als Mittelstürmer auch ein guter Elfmeterschütze, oder?! Das müssen wir mal bei uns ausprobieren.

Kammerer: Ja, ich würde gerne mal gegen einen Profi-Torwart Elfmeter schießen.

Martel: Dann schieße ich mal mit dem Schläger auf dem Eis auf euer Tor. Penalty wäre zu schwer, da müsste ich ja wieder Schlittschuh fahren …

Wer ist der bessere Athlet? Fußballer oder Eishockey-Spieler?

Wer ist eigentlich der bessere Athlet – ein Eishockey- oder ein Fußball-Profi?

Martel (wie aus der Pistole geschossen): Das ist für mich glasklar: Fix der Fußballer! (lacht)

Kammerer schmunzelt: Boah, ich glaube, es ist schon ein Unterschied und schwer zu vergleichen. Wir trainieren auch ganz anders.

Martel: Also so viel laufen wie wir, könnt ihr nicht, ihr würdet uns aber bestimmt im Krafttraining schlagen.

Kammerer: Bei uns geht es im Spiel mehr um Intervalle. Wir haben kurze Wechsel mit maximal 45 Sekunden auf dem Eis, dann aber Vollgas. Fußball ist da eine andere Belastung. Ich habe mal ein Training beim FC gesehen, wenn ich daran denke, sind wir die besseren Athleten (lacht) …

Zum EXPRESS-Termin brachten sich Maxi Kammerer (Kölner Haie) und Eric Martel (1. FC Köln) gegenseitig Geschenke mit. Für Kammerer gab es ein FC-Trikot, für Martel einen Schläger.

Zum EXPRESS-Termin brachten sich Maxi Kammerer (Kölner Haie) und Eric Martel (1. FC Köln) gegenseitig Geschenke mit. Für Kammerer gab es ein FC-Trikot, für Martel einen Schläger.

Eric, bist du jetzt eigentlich immer noch Straubing-Fan oder hat es dich zu den Kölner Haien gezogen?

Martel: Als ich das letzte Mal in der Arena war, habe ich mir Straubing gegen Köln angeschaut. Eigentlich habe ich gedacht, ich würde mehr hinter Straubing stehen. Aber mittlerweile hat sich das irgendwie so ein bisschen verändert … (lacht). Wenn es passt, schaue ich mir die Haie sehr gerne live an, sie haben ja teilweise drei Spiele in der Woche, da findet man leicht mal einen Termin.

Aktuell ist bei euren Klubs die Lage gut, wie habt ihr den Saisonstart erlebt?

Kammerer: Sehr gut. Wir haben dieses Jahr wieder eine gute Truppe zusammen. Aber die Liga ist extrem eng. Da liegen nur ein, zwei Punkte zwischen fünf, sechs Mannschaften. Wir haben noch sehr, sehr viele Spiele vor uns, aber ich bin zuversichtlich.

Der FC ist als Aufsteiger auch gut gestartet. Ist das so, wie du dir das vorstellst, auch mit Blick auf eine mögliche Vertragsverlängerung?

Martel: Wir sind gut gestartet, absolut. Im Vordergrund steht für mich erstmal die Entwicklung des Vereins. Aber klar, es kommt auch auf die Ergebnisse an. Bisher schaut das echt gut aus. Aber wir müssen aufpassen, dass wir weiter dran bleiben und Ergebnisse einfahren.

Martel mit Entwicklung beim 1. FC Köln zufrieden

Maxi, du hat noch einen Vertrag bis 2027 bei den Haien, Eric, deiner läuft 2026 aus – redet ihr untereinander über Vertragsverlängerungen oder eure Pläne?

Kammerer lacht: Ich schaue es mir bei Eric genauso spannend an wie ihr. Aber im Ernst: Ich kann ihm keinen Rat geben, was der nächste Schritt ist. Da kenne ich mich zu wenig aus und er muss das schon selbst entscheiden.

Wie sieht es denn aus, Eric, bleibst du beim FC?

Martel: Ich habe es ja schon gesagt: Ich will die Hinrunde auf jeden Fall abwarten, wie wir spielen, wie wir uns entwickeln. Der Trend ist auf jeden Fall positiv.

Spürst du denn, dass die Kölner sich auch richtig bemühen, damit du bleibst? Gibt es Gespräche?

Martel: Natürlich spüre ich, dass sich der Verein sehr um mich bemüht.

Maximilian Kammerer (Haie, Mitte) und Eric Martel (1. FC Köln) im Gespräch mit EXPRESS-Reporter Uwe Bödeker.

Maximilian Kammerer (Haie, Mitte) und Eric Martel (1. FC Köln) im Gespräch mit EXPRESS-Reporter Uwe Bödeker.

Maxi, stört es Eishockey-Spieler eigentlich, dass Fußballer in Deutschland mehr verdienen?

Kammerer: Nein, das stört nicht. Es ist einfach so, dass der Markt das hergibt. Das muss man akzeptieren. Wir würden jetzt auch nicht nein sagen bei den Gehältern, aber im Eishockey ist es schon immer so gewesen.

Eric, denkst du beim Blick auf andere Sportler-Gehälter in Deutschland darüber nach, dass du privilegiert bist? Du wirkst bescheiden, kommst mit dem Roller zum Training …

Martel schmunzelt: Den habe ich mir erst vor kurzem gekauft, in Köln kann man gut mit dem Roller fahren. Und natürlich weiß ich, dass wir unglaublich privilegiert sind. Wir wissen auch, dass die anderen Sportarten eigentlich das gleiche Pensum haben. Aber jeder kann sich aussuchen, was er macht. Wir haben das Glück, dass Angebot und Nachfrage im Fußball so sind, dass die Gehälter anders ausfallen.

Ein Blick in die Zukunft: Wo landet ihr am Ende der Saison?

Kammerer: Wir müssen erstmal schauen, dass wir eine gute Ausgangslage für die Playoffs haben, am besten mit Heimvorteil. Und dann kann in den Playoffs alles passieren. Das hat man vergangenes Jahr gesehen, als wir als Sechster nach der Hauptrunde bis ins Finale gekommen sind. Es sollte schon unser Anspruch sein, dass wir uns direkt für die Playoffs qualifizieren, und dann braucht man auch das Quäntchen Glück.

Eric, ihr habt gesehen, dass ihr super mithalten könnt. Gibt es da den Gedanken, dass es mehr werden könnte als nur gegen den Abstieg zu spielen?

Martel: Priorität Nummer 1 als Aufsteiger ist auf jeden Fall erstmal der Klassenerhalt. Das ist das klare Ziel. Natürlich sind wir jetzt gut gestartet, wollen es jetzt weiterhin so halten. Und natürlich wäre es mir lieber, mehr in die obere Tabellenhälfte schauen zu können, als in die untere Hälfte gucken zu müssen.

Jetzt gab es mit Said El Mala mal wieder einen Jungen vom 1. FC Köln bei der A-Nationalmannschaft. Schade, dass er nicht eingesetzt wurde oder sollte die Freude überwiegen?

Martel: Es ist einfach super, dass ein FC-Spieler mal wieder bei der A-Nationalmannschaft dabei war. Allein das ist ja schon eine riesige Wertschätzung.

Wie sieht es bei dir oder auch Marvin Schwäbe mit der Nationalmannschaft aus – gibt es da Hoffnungen?

Martel: Wünschen tut man sich das natürlich, aber da mache ich mir gar keine Gedanken drüber. Es gilt einfach, mit guten Leistungen auf sich aufmerksam zu machen.

Wie sieht es bei dir aus, Maxi? Ist Olympia 2026 ein Ziel?

Kammerer: Das ist eine gute Frage. Ich kann nur die Leistung im Verein bringen, dann liegt die Entscheidung bei Bundestrainer Harold Kreis. Leider hat er mich zuletzt nicht mitgenommen. Ich glaube, wenn wir ein gutes Jahr abliefern, dann sind die Chancen vielleicht wieder etwas größer. Olympia ist bei mir erstmal kein Thema, auch weil ich in den vergangenen Jahren nicht wirklich eine Rolle bei der Nationalmannschaft gespielt habe. Mein Fokus liegt bei den Haien. Wenn ich gut spiele, könnte es eventuell eher für die WM nächstes Jahr reichen als für Olympia.