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„Einen Ticken zu mutig“Ex-Kölner droht Sperre für FC-Duell

Der Köln-Rückkehr von Jonas Urbig im DFB-Pokal steht nichts im Wege, ein anderes Wiedersehen mit dem 1. FC Köln könnte allerdings platzen.

Beim 1. FC Köln jagt ein Wiedersehen das nächste! Wenige Tage vor seiner Rückkehr ins Rhein-Energie-Stadion steht Bayern-Torwart Jonas Urbig (22) im Fokus, doch der beim FC ausgebildete Schlussmann ist nicht der einzige ehemalige Kölner, der vor einem besonderen Spiel steht.

Auf den Pokal-Kracher gegen den FC Bayern am Mittwoch (29. Oktober 2025) folgt das Heimspiel gegen Mit-Aufsteiger Hamburger SV, dann geht es im Derby am 8. November zu Borussia Mönchengladbach. Und dort wartet nach längerer Zeit mal wieder ein ehemaliger Kölner. Zumindest in der Theorie.

Sperre für FC-Derby nach Brutalo-Foul?

Jens Castrop (22) war im Sommer für 4,5 Millionen Euro vom 1. FC Nürnberg nach Gladbach gewechselt und hat sich früh in der Saison einen Stammplatz erspielt. Seit dem 4. Spieltag durfte der südkoreanische Neu-Nationalspieler immer von Beginn an auflaufen – auf drei verschiedenen Positionen.

Castrop, von 2015 bis Anfang 2022 am Geißbockheim ausgebildet, durfte am Samstag beim 0:3 gegen den FC Bayern von Beginn an als Rechtsverteidiger auflaufen, durch seine Rote Karte in der 19. Minute wurde es auf ungewohntem Terrain allerdings ein Kurzauftritt für den zentralen Mittelfeldspieler.

Dass Castrop das kommende Ligaspiel beim ebenfalls formschwachen FC St. Pauli verpassen wird, ist klar. Offen ist aber noch, für wie viele Spiele er insgesamt gesperrt wird. Selbst bei einer Zwei-Spiele-Sperre, angesichts des Brutalo-Tritts mit offener Sohle gegen Luis Díaz (28) eher Mindestmaß, käme das anschließend folgende Derby zu früh.

„Er sollte mutig in den Zweikampf gehen, aktiv“, sagte Gladbachs Interimstrainer Eugen Polanski (39) dem ZDF. In der betreffenden Szene habe sein Schützling dann allerdings „einen Ticken zu mutig, zu aktiv“ agiert.

Jens Castrop grätscht mit offener Sohle in das Duell mit Luis Díaz.

Jens Castrop fliegt mit offener Sohle gegen Luis Díaz heran. Diese Szene könnte den Gladbacher jetzt das Derby gegen den 1. FC Köln kosten.

Als der Video-Schiri sich nach der anfänglichen Gelben Karte eingeschaltet hatte, schien Castrop bereits bewusst, was ihm in wenigen Augenblicken blühen würde. Schiedsrichter Sascha Stegemann (40) sprach in seiner Urteilsbegründung von einem „gesundheitsgefährdenden Foulspiel“ und ließ keinen Zweifel am Platzverweis für den übermotivierten Ex-Kölner.

Der Übeltäter gab sich nach dem Schlusspfiff einsichtig. Zu „Bild“ sagte er: „Die Strafe ist in Ordnung. Wenn man das Standbild sieht, sieht die Szene richtig blöd aus. Ich treffe ihn zum Glück nicht richtig hart. Wir hatten uns vorgenommen, dass keiner im Zweikampf zurückzieht, weil du dann gegen die auch schnell mal vier Stück bekommst. Aber so war es natürlich unglücklich, weil in neun von zehn Fällen grätsche ich vielleicht knapp an ihm vorbei oder durch seine Beine. Es tut mir auf jeden Fall leid.“

Castrop, der für den FC niemals ein Profi-Spiel absolvierte, galt auch bei seiner Zweitliga-Station in Nürnberg als Kartensammler: In 86 Spielen waren es 25 Verwarnungen, eine Gelb-Rote Karte und zwei direkte Rote Karten. Beim DFB-Sportgericht, das nun über das Strafmaß entscheidet, wird er daher nicht gerade als unbeschriebenes Blatt betrachtet.