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Bittere FC-AusfälleVorstand spricht über Zugänge im Winter

Ist der Kölner Kader breit genug aufgestellt, um die Saison problemlos zu überstehen? Im Hintergrund wird über neue Verpflichtungen im Winter gesprochen.

So schnell kann es gehen! Sportdirektor Thomas Kessler (39) wurde für den zurückliegenden Transfersommer mehr als nur gelobt. Für viele hat der Chefkoch beim FC ein hervorragendes Menü zusammengestellt. Der Kader wurde runderneuert und quasi auf jeder Position doppelt mit Qualität besetzt. Doch eine derartige Verletzungsseuche konnte selbst Kessler nicht ahnen.

Nach zwölf Spieltagen hat Köln plötzlich nur noch zwei gesunde Innenverteidiger (Rav van den Berg und Cenk Özkacar). Zudem fällt Stürmer Ragnar Ache mit einer Gehirnerschütterung aus, Offensiv-Kollege Yousoupha Niang kämpft sich nach Schulter- und Knieverletzung zurück.

FC: Wintertransfers mit Augenmaß

Am Samstag musste Dominique Heintz schon nach zwölf Minuten beim Spiel in Bremen ausgewechselt werden. Er hatte sich am Oberschenkel im Adduktorenbereich nach einem langen Schritt verletzt. Die Diagnose: Muskelfaserriss im Adduktorenbereich. Auch Joel Schmied laboriert an einem Faserriss im Oberschenkel.

Ache, Heintz, Schmied und Niang werden zwar in einigen Wochen wieder spielfähig sein, aber bei den Verteidigern Timo Hübers (Totalschaden im Knie) und Luca Kilian (dritter Kreuzbandriss) sieht es nicht so aus, dass sie in dieser Spielzeit zurückkehren.    

Am Montag (1. Dezember 2025) hakte EXPRESS.de beim Vorstand des 1. Köln nach: Muss im Winter nochmal nachjustiert werden? Und wie viel Geld steht noch zur Verfügung, um den Kader zu stärken?

Vizepräsident Ulf Sobek, im Präsidium zuständig für den sportlichen Bereich, sagte: „Wir sind gut gestartet, das zeigt, dass wir einen ausgewogenen Kader haben, den Thomas Kessler gut zusammengestellt hat. Wir können auch selbst die vielen Ausfälle aktuell kompensieren, das ist auch ein Zeichen der Qualität bei der Zusammenstellung des Kaders.“ 

Sobek weiß aber, dass es auf Dauer schwer wird, so viele Ausfälle aufzufangen: „Aktuell ist es sehr, sehr schwierig mit der Verletzungsmisere. Vor einer Woche hätte ich noch gesagt, dass wir ganz gut dastehen. Aber wenn Heintz jetzt noch länger ausfällt, haben wir tatsächlich eine Herausforderung.“

Im Hintergrund wird jetzt schon über Wintertransfers gesprochen. Sobek dazu: „Da wird Thomas Kessler gemeinsam mit dem Trainer schauen, ob wir uns punktuell verstärken und auch auf welchen Positionen wir uns verstärken müssen. Wir haben ja ein paar Optionen, Eric Martel kann zum Beispiel in die Innenverteidigung rücken.“

Eine konkrete Summe, die zur Verfügung steht, wollte Sobek nicht nennen: „Wir sind handlungsfähig. Grundsätzlich ist es durch die gute Geschäftsführung und das gute Wirtschaften so, dass wir im Wintertransferfenster in einem gewissen Umfang noch tätig werden können. Das aber mit entsprechendem Augenmaß – wenn es notwendig sein sollte, können wir das tatsächlich auch tun.“

Nach Informationen von EXPRESS.de will man aber im schwierigen Winter-Fenster keine hohen Millionensummen investieren. Über zwei bis drei Millionen Euro könnten aber locker gemacht werden, wenn der oder die Spieler qualitativ eine Bereicherung wären. Hinzu kommt, dass es auch Abgänge geben könnte. Rechtsverteidiger Jusuf Gazibegovic sucht angeblich eine neue Herausforderung, auch weil er unter Lukas Kwasniok keine Rolle spielt.