Aus der Grube zum FCSeelentröster der Profis verrät: Diese Hector-Aufgabe hat Thielmann übernommen

Der FC-Zeugwart Frank Almstedt steht am 1. August 2023 am Geißbockheim auf dem Trainingsplatz beim 1. FC Köln.

Der FC-Zeugwart Frank Almstedt beim Media-Day am 1. August 2023 am Geißbockheim.

Der 1. FC Köln befindet sich zurzeit in einer tiefen Krise. Der Abstand zum rettenden Ufer ist groß. Was kann dem FC jetzt noch helfen? 

von Jonas Lennefer (jl)

Es sind schwierige Wochen für den 1. FC Köln. Im Abstiegskampf trat das Team von Trainer Timo Schultz (46) zuletzt auf der Stelle. Doch es gilt, den Blick nach vorne zu richten. Nach der Länderspielpause stehen wichtige Duelle an.

Ein wichtiger Mann, der den Spielern dabei etwas Last von den Schultern nehmen kann, ist Frank Almstedt (58). Der Zeugwart des 1. FC Köln sprach im März 2024 im klubeigenen Podcast über sich und seinen Job und gab intime Einblicke in die FC-Kabine.

„Wir wissen vielleicht mehr über die Spieler als die eigene Frau“

Almstedt, der durch eine Zeitungsannonce zunächst als Busfahrer zum FC gefunden hat und sich anschließend über den Nachwuchs zu den Profis hochgearbeitet hat, war bis zur Schließung 1997 als Sprengmeister in der Zeche Sophia-Jacoba in Hückelhoven tätig. 

Alles zum Thema Jan Thielmann

Heute ist er schon mehr als 20 Jahre im Verein und hat schon einiges erlebt. Beispielsweise den Einzug in die Europa League 2017, was für ihn, wie er zugab, das persönliche Highlight seiner bisherigen Laufbahn war. 

Auf die Frage, wie viele verschiedene Berufe denn so in seinem Job stecken, antwortet „Almi“, wie er am Geißbockheim genannt wird: „So vier bis fünf bestimmt.“ Einer davon sei Seelentröster. Er und seine beiden Kollegen (Kresimir Ban und Ben Zerweck) sind so enge Vertraute für die Spieler, dass diese ihnen teilweise mehr erzählen als ihren eigenen Frauen.

Wichtig ist ihm aber auch, zu sagen: „Wenn die uns was erzählen, dann bleibt das auch bei uns!“ Gerade in so schwierigen Zeiten wie aktuell, ist es für die Spieler sicherlich gut, ein solches Umfeld in der Kabine zu haben. 

FC-Zeugwart: Dieser Trainer war ihm „ohne Einschränkung“ am liebsten

In seiner Zeit beim FC hat Almstedt schon viele Funktionäre und Trainer erleben dürfen. Angesprochen auf seinen liebsten Trainer kommt wie aus der Pistole geschossen: „Peter Stöger! Ohne jede Einschränkung. Egal ob Startelf, Bank oder Tribüne. Ihn haben alle Spieler geliebt und er ist einfach ein super Mensch.“

Er gibt auch ein paar Einblicke in die Kabine des FC. So seien die Torhüter generell eher nicht gerade die Ordnungshüter, auch wenn Matthias Köbbing (26) da aktuell eine Ausnahme bildet, er sei im aktuellen Kölner Kader der Ordentlichste.

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Außerdem habe Jan Thielmann (21) den Posten des Aufräumers von Jonas Hector (33) übernommen. Die Kabine nach einem Spiel sei auch immer ein wenig die Visitenkarte eines Klubs. Damals habe Hector immer geholfen, nach den Spielen aufzuräumen, seit seinem Karriereende hat Thielmann die Rolle übernommen.

Bei einer Sache ist Almstedt im Podcast den Tränen nahe

Die kuriosesten Angewohnheiten, die er in all den Jahren von Spielern mitbekommen hat? Beispielsweise die Schienbeinschoner von Alexandru Ilonita (34), der regelmäßig die Kuchen-Pappunterleger als Schienbeinschoner recycelte oder Faryd Mondragón (52), dessen Kleidung nie in den Trockner durfte, sondern immer aufgehängt werden musste.

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Angesprochen auf die emotionalste Kabinenszene muss Almstedt erstmal schlucken und wird merklich emotional.  Die Verkündung des Karriereendes von Jonas Hector geht ihm bis heute sehr nah: „Das war so ein Moment, den man immer wegschieben wollte.“ 

Der FC muss sich jedenfalls keine Sorgen machen, die gute Seele der Kabine aufgrund eines Wechsels zeitnah zu verlieren. Almstedt macht zum Ende des Podcasts nochmal klar: „Ich liebe diesen Verein. Ich liebe die Menschen. Und ich fahre jeden Tag mit Freude hier hin.“ Bleibt zu hoffen, dass ihm der dritte Abstieg als Zeugwart der Profis erspart bleibt.