Geißbockheim-Debatte1. FC Köln: Aufsichtsrats-Boss Lionel Souque macht Druck auf die Politik

19.01.2023, Köln: Interview mit REWE-Chef Lionel Souque.

Foto: Michael Bause

Lionel Souque am 19. Januar 2023 in seinem Büro, wo seine FC-Liebe unschwer zu übersehen ist.

Kritik von den Fans, Druck aus dem Aufsichtsrat: Der 1. FC Köln hofft auf mehr Bewegung in Sachen Geißbockheim. Rewe-Chef Lionel Souque fordert von der Stadt Köln Ergebnisse.

von Alexander Haubrichs (ach)

„Mit Rat und Tat für den FC? Reker raus aus dem Beirat“, forderte ein Fan-Plakat in der Südkurve während des Schützenfestes gegen Werder Bremen am Samstag (21. Januar 2023).

Ganz so harsch würde es Aufsichtsrats-Chef Lionel Souque (51) nicht formulieren, schließlich wohnt Oberbürgermeisterin Henriette Reker (66) nur wenige hundert Meter entfernt vom Rewe-Boss im Kölner Süden.

Lionel Souque fordert eine Lösung von der Stadt Köln

Doch auch der fußballbegeisterte Franzose mahnte im Gespräch mit EXPRESS.de Taten von der Politik der Stadt an. „Was ich vom Vorstand höre, ist: Es gibt gute Gespräche mit der Stadt. Aber die müssen jetzt auch einmal zu einer Lösung kommen. Es wird jetzt seit Jahren gesprochen, aber das bringt dir alles nur etwas, wenn es am Ende zu einem Ergebnis kommt“, sagt Souque.

Alles zum Thema Geißbockheim

Reker hatte im Zuge ihrer Wiederwahl die Unterstützung für den Standort Geißbockheim wieder einkassiert. „Man kann nicht den Klimanotstand ausrufen und dann den Grüngürtel bebauen, das passt nicht zusammen“, hatte die OB in der „Kölnischen Rundschau“ gesagt.

Nach 70 Jahren steht damit der Standort in Sülz, Heimat für Weltmeister und Nationalspieler, vor dem endgültigen Aus. Ein Neubau in Marsdorf würde den 1. FC Köln rund 100 Millionen Euro kosten.  Nehmen Sie hier an unserer EXPRESS.de-Umfrage teil:

Dabei hofft der FC-Vorstand nun auf Unterstützung durch die Kölner Politik. Und auch der Aufsichtsrat, dem der Rewe-Boss vorsteht. Souque interessiert sich nicht nur für die Profis, sondern auch für den Nachwuchs, sagt: „Der 1. FC Köln braucht professionelle Bedingungen für die Nachwuchsarbeit, das ist zukunftsentscheidend. Daher benötigt der Klub jetzt verbindliche Zusagen, damit wir mit der Umsetzung beginnen können.“

Würde Reker in dieser Frage „mit Rat und Tat den FC unterstützen“, dann könnten sich vielleicht auch die FC-Fans wieder mit der Oberbürgermeisterin im Beirat arrangieren.