„Werden offen sein müssen“FC-Vorstand kündigt notwendigen Kurswechsel bei Transfers an

Tim Lemperle und Dejan Ljubicic nach dem FC-Training

Tim Lemperle und Dejan Ljubicic (hier am 14. März 2025) haben den 1. FC Köln ablösefrei verlassen.

Der 1. FC Köln musste mit Tim Lemperle und Dejan Ljubicic schmerzhafte Abgänge ohne Ablöse verkraften. Das soll nach dem Willen des Vorstands zukünftig nicht mehr passieren.

von Jürgen Kemper  (kem)

Der 1. FC Köln wird aktuell (zu Recht) für seine beiden Königstransfer Ragnar Ache (26) und Isak Bergmann Johannesson (22) gelobt. Weniger schön aus Fan-Sicht ist das, was diesen Sommer bislang auf der Abgabenseite passiert ist.

Dort musste man mit Tim Lemperle (23) und Dejan Ljubicic (27) zwei absolute Stammspieler ziehen lassen, ohne dafür auch nur einen einzigen Cent zu sehen. Dazu ging mit Justin von der Hitz (18) eines der vielversprechendsten Talente aus dem Geißbockstall von Bord – ebenfalls ablösefrei.

FC muss Stammspieler ablösefrei ziehen lassen

Bei Ljubicic und Lemperle liegt der aktuelle Marktwert bei fünf Millionen Euro – bei Lemperle Tendenz steigend. Und wenn die Entwicklung bei von der Hitz so weitergeht, dürfte Nürnberg ein Millionen-Schnäppchen gelungen sein.

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Der FC guckt in allen drei Fällen in die Röhre, will aber wohl aus seinen Fehlern lernen. Im FC-Podcast von Radio Köln versprachen Präsident Werner Wolf (68) und Vize Eckhard Sauren (53) Besserung. „Wir wollen es vermeiden, künftig mit auslaufenden Verträgen in die letzte Saison zu gehen“, sagt Präsident Wolf.

Das führt im aktuellen Kader bereits zu einigen Härtefällen. Gleich elf Veträge laufen 2026 aus, darunter von Säulen wie Eric Martel (23), Damion Downs (20), Timo Hübers (28) oder auch Dominique Heintz (31). Wenn es nach dem aktuellen Vorstand geht, müssten für alle Spieler JETZT Lösungen her.

Heißt: Verlängern oder verkaufen, um künftige Lemperles und Ljubicics zu vermeiden. Sauren sagt: „Wenn sich Konstellationen ergeben, dass Spieler nicht ins letzte Jahr gehen wollen und ihre Wechselwilligkeit zum Ausdruck bringen, dann werden wir dafür offen sein müssen.“

Damit ist beispielsweise ein Max Finkgräfe (21) gemeint, der nach einer enttäuschenden Saison keine Anstalten macht, in Köln zu verlängern. Oder auch ein Timo Hübers, der offen mit einem Auslandsabenteuer kokettiert. Statt mit Spielern wie diesen in der Vergangenheit ins letzte Jahr zu gehen und auf ein Happy End zu hoffen, sollen nun frühzeitig – auch harte – Entscheidungen getroffen werden.

Sauren kündigt an: „Es wird Konstellationen bei Spielern geben, die nur ein Jahr Vertrag haben, wo der nächste Schritt bei einem anderen Verein aber möglicherweise der sinnvollere ist.“ Nach der Devise: Wenn ein Spieler den FC künftig verlässt, dann nur noch gegen Kohle.