„Wird immer wichtiger, sie bestmöglich zu begleiten“FC denkt über Talente-Manager nach – Vorbild BVB

Jan Thielmann und Justin Diehl im Gespräch mit Stefan Ruthenbeck.

Die FC-Talente Maxi Schmid, Jan Thielmann, Justin Diehl und Simon Breuer unterhalten sich nach dem Profi-Training am 6. Oktober 2021 mit U19-Trainer Stefan Ruthenbeck.

Der 1. FC Köln setzt voll auf die Jugend. Damit der Übergang aus der Nachwuchsabteilung in den Profi-Bereich künftig noch besser gelingt, denkt der Bundesligist über einen Talente-Manager nach.

von Jürgen Kemper (kem)Martin Zenge (mze)

Köln. Der Nachwuchs ist die Zukunft beim 1. FC Köln. Sogar im „FC-Matchplan“ des Vorstands ist der Fokus auf die Jugend fest verankert. Das Ziel ist es, dass man in den kommenden Jahren weiter so eine hohe Durchlässigkeit vom Nachwuchsleistungszentrum zu den Profis hinkriegt.

Um diesen Sprung künftig zu erleichtern, denkt der FC nach EXPRESS.de-Informationen über einen „Talente-Manager“ nach. Beim BVB gibt es diese Stelle bereits. Dort begleitet Ex-Profi Otto Addo (46) die größten Dortmunder Juwele auf und neben dem Platz beim Übergang vom Junioren- in den Profibereich.

Solch ein zusätzliches Bindeglied zwischen Nachwuchsabteilung und Lizenzmannschaft ist nun auch beim FC in der Diskussion. „Der Übergang vom Nachwuchsleistungszentrum in die Profi-Welt ist vergleichbar mit einem Wechsel aus dem trauten Heim in die raue Wirklichkeit. Es wird immer wichtiger, die Nachwuchsspieler in dieser entscheidenden Phase ihrer Karriere bestmöglich zu begleiten – daran arbeiten wir täglich“, sagt Präsident Werner Wolf (65).

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1. FC Köln: Talente-Manager muss zwischen Berater, Verein und Umfeld vermitteln

Sportlich, aber vor allem menschlich! Denn es gab auch beim FC in jüngster Vergangenheit Talente, die mit den plötzlichen Veränderungen nicht klargekommen sind. Spieler, die der Verein nicht mehr einfangen konnte. Vor allem Geld spielt dabei eine wichtige Rolle. Denn mit dem ersten Profi-Gehalt steigen naturgemäß die Versuchungen. Nicht jeder junge Kerl bleibt bei den Summen, die gezahlt werden, auf dem Boden.

Da bräuchte es eine helfende Hand, die auch mal dazwischen grätscht und auf die Bremse tritt. Einen Kommunikator, der in der oft schwierigen Gemengelage aus Berater, Verein, Umfeld und Familie den Überblick behält und zum Wohle des Spielers vermitteln kann.

Gleichzeitig muss ein potentieller Talente-Manager den Großteil seiner Schützlinge aber auch schonend darauf vorbereiten, dass die Chancen auf eine Profi-Karriere gering sind. Enttäuschungen sind für die meisten Nachwuchsspieler realistischer als die Erfüllung ihres Traums. Die individuelle Betreuung der Talente ist daher eine höchst sensible Aufgabe.

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Da aber die Ausbildung der eigenen Nachwuchskräfte im Verein oberste Priorität hat, dürfte dem Klub daran gelegen sein, die Rahmenbedingungen für eine optimale Förderung zu schaffen.