Der 1. FC Köln will mit der Verpflichtung von Jakub Kaminski seine Offensive variabler machen. Einst als Wunderkind gefeiert, muss er nun nach enttäuschenden Jahren in Wolfsburg aber erstmal wieder in die Spur finden.
„Wird zu alter Stärke zurückfinden“Polen-Experte bewertet FC-Neuzugang Kaminski

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Jakub Kaminski (hier beim Trainingsauftakt am 7. Juli 2025) soll die Offensive des 1. FC Köln verstärken.
Der 1. FC Köln hat mit Jakub Kaminski einen spannenden Spieler für die Offensive verpflichtet. In Polen galt er einst als Wunderkind, beim VfL Wolfsburg, die satte zehn Millionen Euro für ihn auf den Tisch legten, konnte er die hohen Erwartungen allerdings nicht erfüllen.
In drei Jahren beim VW-Klub erzielte Kaminski magere fünf Tore, seit zwei Spielzeiten wartet der Pole auf ein Erfolgserlebnis. Beim FC will er nun wieder zurück in die Spur kommen. „Ich habe keinen Zweifel, dass er in einem neuen Umfeld zu alter Stärke zurückfinden kann“, sagt Radek Laudański vom polnischen Portal „TVP Sport“.
Kaminski musste schweren Schicksalsschlag verkraften
Der Posen-Experte kennt Kaminski gut, hat dessen Karriere beim polnischen Traditionsverein eng begleitet. „Jakub war das größte Talent der Posen-Akademie. Er war besser als jeder andere auf seiner Position“, sagt Laudarski.
Bereits mit 17 debütierte Kaminski in der Ekstraklasa, musste während seines Durchbruchs aber auch einen schweren persönlichen Schicksalsschlag verkraften. „Er hat in der Zeit seine Mutter verloren, was ihn sehr geprägt hat“, sagt Laudarski.
Trotz der Tragödie kämpft sich der FC-Zugang bereits im Teenie-Alter nach ganz oben. In der Meister-Saison 2021/22 wurde er mit gerade einmal 20 Jahren zum besten Spieler der Saison in der Ekstraklasa gewählt. Die Folge: Kaminski wurde zum zweitteuersten Verkauf der Vereinsgeschichte (nach Jakub Moder, der 2020 für elf Millionen Euro nach Brighton wechselte).
Doch in Wolfsburg war es vorbei mit dem kometenhaften Aufstieg, Kaminski konnte lediglich in seiner ersten Saison überzeugen, in den letzten zwei Jahren war er nur noch Mitläufer beim Werksklub. „Er hat die letzten beiden Saisons verloren. Ein Tapetenwechsel ist nun genau das Richtige für ihn. Ich bin mir sicher, dass er sich in Köln wieder neu erfinden wird“, sagt Laudarski.
Wie Thomas Kessler sieht der polnische Journalist Kaminskis große Stärke in dessen Variabilität: „Er kann verschiedene Position in der Offensive spielen, auch wenn er für mich auf dem linken Flügel am besten aufgehoben ist. Dort kommen seine Stärken, zu denen sein Antritt, sein Dribbling und seine Aggressivität gehören, am besten zur Geltung.“
Sein Fazit zum Wechsel, der in der Heimat mit großer Spannung erwartet wird: „Ich bin mir sicher, dass Jakub eine Verstärkung für den FC sein wird. Wir alle in Posen wissen, was für ein Potenzial in dem Jungen steckt.“