FC plant besondere ChoreoKöln-Legende leiht Klub zwei Schätze für die Geisterspiele

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Klub-Legende Wolfgang Weber (l.) überreicht FC-Präsident Werner Wolf am Geißbockheim zwei Glücksbringer für die Geisterspiel-Choreo.

Köln – Auf seine Fans muss der FC bei der Bundesliga-Fortsetzung gegen Mainz (Sonntag, 15.30 Uhr) zwar verzichten – aber nicht auf deren Glücksbringer!

Dauerkarten-Besitzer können dem Klub bis Saisonende ihre Trikots, Schals oder andere Utensilien leihen. Und mit Wolfgang „Bulle“ Weber (75) beteiligt sich nun auch eine absolute Kölner Legende an der Aktion.

FC-Choreo auf der Osttribüne

Mit den Glücksbringern will der FC die Osttribüne des leeren Rhein-Energie-Stadions bei den verbleibenden fünf Heimspielen gegen Mainz, Düsseldorf, Leipzig, Union Berlin und Frankfurt zum Leben erwecken (EXPRESS berichtete). Dort sollen die Fan-Leihgaben eine Geister-Choreo bilden – möglichst als „FC“-Schriftzug oder Klub-Wappen.

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Stark: Bereits am ersten Tag haben den FC mehr als 100 Einzelstücke erreicht!

Zwei Glücksbringer stammen von Klub-Legende Wolfgang Weber. EXPRESS war dabei, als der „Bulle“ persönlich zum Geißbockheim kam, um seine Schätze bei Präsident Werner Wolf (63) abzugeben.

Der frühere Verteidiger (mehr als 450 Pflichtspiele für den FC) erzählt: „Über einen Stadionbesuch geht gar nichts. Jetzt muss man aber sehen, dass man die Fans auf anderem Wege bei sich hat. Die Glücksbringer-Idee finde ich schön, in diesen Gegenständen steckt viel Herzblut.“

So unterstützt Wolfgang Weber die Geisterspiel-Aktion

Weber selbst leiht dem Klub den Schal, den er normalerweise bei jedem Heimspiel auf der Westtribüne trägt – ein Unikat, auf dem sowohl das FC-Logo als auch das Wappen seines Heimatvereins, der SpVg. Porz, verewigt ist.

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Auf Webers Kissen sind die Nadeln von mehr als 100 Vereinen zu sehen.

„Und dann habe ich noch etwas ganz Besonderes“, so der Meister von 1964: „Ein Kissen mit den Nadeln der Vereine, gegen die ich gespielt habe. Die habe ich im Laufe der Jahre gesammelt, das sind unbezahlbare Erinnerungen.“ Solche Schätze müssen dem FC im Geister-Endspurt doch Glück bringen!

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Wolfgang Weber mit seinem FC-Porz-Schal auf der Tribüne im Rhein-Energie-Stadion

Weber ist froh, dass es in der Liga endlich weitergeht: „Aber hallo! Wir waren vor der Pause auf einem guten Weg. Eine erstaunliche Entwicklung, die uns Alt-Internationale extrem freut. FC-Anhänger zu sein, macht wieder richtig Spaß.“

Und auf welche Fan-Glücksbringer darf sich der FC noch so freuen?

Europapokal-Flair für Markus Gisdols Team

Andreas Schmitz (48) bringt Europapokal-Flair ins leere Rhein-Energie-Stadion. Während er selbst zu Hause vor dem Fernseher zuschauen muss, ist sein 2017er Europa-League-Trikot mit der Nummer 13 von Yuya Osako in Müngersdorf live dabei: „Als ich von der Aktion erfahren habe, habe ich sofort an dieses Trikot gedacht. Und mein zweiter Gedanke war, dass ich noch meine Eintrittskarte vom 5:0 gegen die Glasgow Rangers aus dem Jahr 1982 an das Trikot klebe. Das wird ein besonderer Glücksbringer“, ist sich der Unternehmer sicher.

Das rote Trikot mit weißen Nadelstreifen hat Schmitz im September 2017 bei Kölns erster Europapokal-Partie nach 25 Jahren Abstinenz – dem jetzt schon legendären Auswärtsspiel beim FC Arsenal (1:3) – getragen. „In London standen viele junge Leute um mich herum, die so etwas noch nie mit dem FC erlebt hatten. Ich als alter Hase war schon in den 90ern in Antwerpen auswärts dabei. Da merkt man, wie alt man wird“, erzählt Schmitz und lacht.

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FC-Fan Andreas Schmitz mit Trikot und Glasgow-Ticket

Schon der Kauf des Trikots war gar nicht so einfach – schließlich waren die Euro-Shirts heiß begehrt und schnell vergriffen: „Als der Newsletter kam, bin ich sofort zum Stadion gefahren und habe für mich und meine Kumpels Trikots gekauft. Die erste Charge war nach zwei Stunden weg.“

Nach dem London-Trip hat Schmitz dann „erst mal ein Jahr in diesem Trikot geschlafen.“ Seitdem wird es bei Spielen nicht mehr getragen, ist vielmehr eine „ständige Trophäe und Erinnerung.“ Und bald auch ein Glücksbringer für das Team von Markus Gisdol!

Dass es mit Geisterspielen weitergeht, ist für Schmitz die „absolut richtige“ Wahl: „Wenn ich als Fan vor die Alternative gestellt werde: Gar nichts oder Geisterspiel? Dann bitte Geisterspiel. Doch das funktioniert nur dann, wenn uns allen bewusst ist, dass kein Mensch so etwas wirklich will – aber es nun mal derzeit keine Alternative gibt.“ Seine Prognose für den Saison-Endspurt: „Der FC wird Siebter, das reicht für die Europapokal-Quali!“

Kumpel-Trikot für den 1. FC Köln

Yannick Weiergräber schickt dem FC auch ein ganz spezielles Trikot als Glücksbringer für die Geisterspiele: „Damit wir möglichst schnell den Klassenerhalt schaffen – oder die Europa League. Ein bisschen träumen ist ja erlaubt…“

Der 24-Jährige erzählt: „Ich spende das Trikot von einem Kumpel aus Schulzeiten, der damals im FC-Nachwuchs gespielt hat: Günter Mabanza.“ Weiergräber ging mit mehreren Kölner Talenten zur Schule, unter anderem Mitchell Weiser, Daniel Mesenhöler und Sven Müller.

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Yannick Weiergräber verleiht sein Mabanza-Trikot.

Und eben Mabanza. Das Shirt begleitet ihn bis heute – bei jedem Stadionbesuch. Der FC-Fan verbindet vor allem ein besonderes Ereignis mit dem Trikot: den Einzug in die Europa League 2017. „Das war natürlich ein Highlight. Ich habe es auf den Rasen geschafft und konnte kurz mit Lukas Klünter sprechen. Ein super Erlebnis.“

Gelingt dem FC im Geister-Endspurt das nächste Euro-Wunder? Weiergräber, der sein Dauerkarten-Geld für die Nachwuchsabteilung spendet, ist optimistisch: „Ich sage, wir werden Siebter. Unter Markus Gisdol tritt die Mannschaft extrem gut auf. Sie hat sich gefunden, hat wieder Spaß und ist lebendiger geworden.“

Natürlich findet er es schade, dass er nicht live im Stadion dabei sein kann, „aber wir haben genug gewartet und wollen jetzt wissen, wie es weitergeht!“

So können Sie selbst Teil der FC-Aktion werden

Dauerkarten-Inhaber, die dem FC ihren Glücksbringer für den Bundesliga-Endspurt leihen wollen, können diesen per Post versenden: 1. FC Köln, Aktion „Glücksbringer“, Franz-Kremer-Allee 1-3, 50937 Köln.

Zudem können die Fan-Utensilien bis Donnerstag direkt am Rhein-Energie-Stadion abgegeben werden – von 8 bis 20 Uhr an der Ecke Süd/West. Dabei gilt: Abstand halten und Maskenpflicht beachten.

Der FC erklärt: „Nach Saisonende erhältst du deinen Glücksbringer zurück – mit einem Erinnerungsfoto.“