Luca Kilian bleibt der große Pechvogel beim 1. FC Köln. Der Verteidiger hat sich binnen 18 Monaten zum dritten Mal das Kreuzband gerissen. Wenn einer weiß, wie man danach zurückkommt, dann ist das Jens Nowotny.
Er ist „König der Kreuzbandrisse“Prominenter Rat für Pechvogel Kilian

Copyright: Uwe Bödeker
Luca Kilian riss sich im Training des 1. FC Köln das dritte Mal das Kreuzband im rechten Knie.
10.09.2025, 15:25
Es ist an Tragik nicht zu überbieten, was Luca Kilian (26) durchmachen muss. Der Verteidiger des 1. FC Köln hat sich am Montag (8. September 2025) im Training zum dritten Mal innerhalb von anderthalb Jahren das Kreuzband im rechten Knie gerissen.
Statt nun endlich wieder Bundesliga-Luft zu schnuppern, stehen ihm nun wieder quälende Reha-Monate bevor, begleitet von der Frage: „Warum wieder ich?“
Jens Nowotny war „König der Kreuzbandrisse“
Einer, der sich diese Frage noch häufiger in seiner Karriere stellen musste, ist Jens Nowotny (51). Der ehemalige Nationalspieler erlitt gleich vier Kreuzbandrisse – zwei im linken, zwei im rechten Knie. Daraufhin wurde er als „König der Kreuzbandrisse“ tituliert.
Nach dem zweiten Riss verpasste er das Finale der Champions League 2002 mit Bayer Leverkusen und die WM 2002 in Japan und Südkorea. Bei seinem Comeback gegen Cottbus riss das Kreuzband zum dritten Mal – wie jetzt bei Luca Kilian. „Ich fühle mit ihm. Ich weiß genau, was er gerade durchmacht“, sagt Nowotny gegenüber EXPRESS.de über den Kölner Pechvogel.
„Wenn man sich das Kreuzband beim oder noch vor dem Comeback reißt, dann ist das für den Kopf noch mal etwas ganz anderes. Für mich stand aber nach jeder Verletzung fest: Aufgeben ist keine Option. Dafür habe ich den Sport zu sehr geliebt“, sagt Nowotny.
Dass man auch nach drei – oder wie in seinem Fall – nach vier schweren Verletzungen stärker denn je zurückkommen kann, bewies er 2006. Im Spiel um den dritten Platz gegen Portugal absolvierte er das erste und zugleich einzige WM-Spiel seiner Karriere.
Sein Rat an Kilian lautet daher: „Das Vertrauen in den eigenen Körper darf nie erschüttert werden, egal was passiert. Er muss jetzt die Arschbacken zusammenkneifen und den Blick nach vorne richten.“
Mental ist das natürlich alles andere als einfach. Was Nowotny aber damals auf dem harten Weg zurück geholfen hat? „Der Vorteil ist, dass er genau weiß, was nun auf ihn zukommt. Mir hat es geholfen, dass ich meinen Plan kannte. Und für mich war es immer ganz wichtig, auch mal rauszukommen, die Reha abseits des gewohnten Umfelds zu absolvieren.“
Der ehemalige Kapitän von Bayer Leverkusen ist sich sicher, dass Kilian auch ein drittes Mal zurückkommen kann, wenn er nicht aufgibt, die richtigen Leute um sich hat und das Vertrauen in seinen Körper trotz der tragischen Rückschläge nicht verliert. „Dann bin ich überzeugt davon, dass er wieder auf dem Platz stehen kann.“