Gewalt-Eklat von NizzaFranzosen verschieben Prozess – FC-Star Uth: „Wird gefühlt immer schlimmer“

Chaoten liefern sich Auseinandersetzungen auf der Tribüne vor dem Conference-League-Spiel OGC Nizza gegen den 1. FC Köln

Schlimme Szenen: Beim Conference-League-Auftakt des 1. FC Köln beim OGC Nizza kam es am Donnerstag (8. September 2022) zu gewalttätigen Auseinandersetzungen zwischen beiden Fan-Lagern im und außerhalb des Stadions.

Die Fan-Ausschreitungen beim Conference-League-Spiel des 1. FC Köln in Nizza sind weiter allgegenwärtiges Thema. Nun wurde der erste Prozess gegen einen französischen Krawallmacher verschoben.

Hässliche Szenen, die weiter Thema sind: Am Donnerstagabend (15. September 2022), kurz vor dem Anpfiff der Conference-League-Partie des 1. FC Köln gegen den tschechischen Vertreter 1. FC Slovacko, gab es neue Nachrichten aus Frankreich. Wie bekannt wurde, ist der erste Prozess im Zusammenhang mit den schlimmen Ausschreitungen von Nizza um mehr als vier Monate verschoben worden.

Berichten zufolge gab ein Gericht in Nizza einem Antrag eines 33-jährigen Busfahrers aus dem Großraum Paris auf Verlegung der Verhandlung statt – und setzte das Verfahren für den 25. Januar erneut an. Der Mann müsse erst seine Verteidigung vorbereiten, gab er an.

1. FC Köln: Prozess zu Nizza-Eklat um vier Monate verschoben

Der Angeklagte muss sich wegen Gewalt, Werfens gefährlicher Gegenstände und der Verwendung von Pyrotechnik verantworten. Laut Staatsanwaltschaft ist der Beschuldigte, der bei den Ausschreitungen an der Cote d'Azur bei einem Sturz vom Tribünen-Mittelrang Brüche an acht Rippen und an einem Schulterblatt erlitt, Vater von zwei Kindern und nicht vorbestraft. Im Falle eines Schuldspruchs droht dem Mann nun eine Gefängnisstrafe von bis zu drei Jahren und ein Strafgeld bis zu 45.000 Euro.

Alles zum Thema Mark Uth

Bei seiner Antragsbegründung zeigte der Randalierer erste Anzeichen von Reue. Er sprach davon, sein Familienleben gefährdet zu haben. Weiter behauptete der Beschuldigte, sich lediglich als Sympathisant der Kölner im Stadion aufgehalten zu haben. Zu etwaigen Verbindungen in die Ultra-Szene von Nizzas Erzrivale Paris Staint-Germain schwieg der Mann.

In seiner ersten Vernehmung nach vier Tagen Aufenthalt im Krankenhaus und vorübergehender Festsetzung in Polizeigewahrsam hatte der Angeklagte noch jede Aussage verweigert. Mittlerweile wurde er unter Auflagen aus der Untersuchungshaft entlassen.

Gewalt-Eklat in Nizza: Mark Uth verurteilt Ausschreitungen

Bis zu Beginn der Verhandlung wurde der Mann unter gerichtliche Aufsicht mit Meldeauflagen gestellt. Außerdem ist dem Angeklagten für denselben Zeitraum verboten worden, Fußball-Stadien oder andere Sportstätten zu betreten.

Bei den gewalttätigen Krawallen in Nizza waren 32 Personen verletzt worden. Der 1. FC Köln hatte in der ersten Wochenhälfte die Gewalttaten seiner Anhänger beim Euro-Comeback der Rheinländer scharf verurteilt, muss aber dennoch eine harte Strafe durch die UEFA befürchten.

Vor dem Anpfiff der Partie gegen Slovacko hatte sich auch der derzeit im Aufbau-Training befindliche Mark Uth (31) sein Unverständnis über die Krwall-Chaoten geäußert. „Das ist schon erschreckend, was da passiert ist. Und es wird gefühlt immer schlimmer. Auch jetzt in Marseille beim Spiel gegen Frankfurt. Man muss da irgendwas unternehmen, dass so etwas nicht mehr passiert“, forderte der Kölner Offensiv-Star am RTL-Mikrofon.

Uth weiter: „Jegliche Fans, die diese Gewalt im Stadion ausleben, die sollten gesperrt werden. Die sollten nie wieder in ein Stadion reinkommen, ob hier in Köln oder auswärts. Es ist wirklich sehr, sehr traurig. Das hat überhaupt nichts mit Fußball zu tun.“

Vor der Partie gegen den tschechischen Klub hatte der FC mehrfach über die Anzeigetafeln im Stadion zu einem friedlichen Fan-Miteinander aufgerufen. (sid, dpa, kos)