Vom „Hooligan“ zum VermögensberaterExslager heuert in der Bezirksliga an

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Maurice Exslager hat den Anzug über den tätowierten Fußballer-Körper gezogen.

von Alexander Haubrichs (ach)

Bocholt – Der „Hooligan“ mischt nun die Bezirksliga auf: Dem Profigeschäft hat Maurice Exslager (29) zwar den Rücken gekehrt, vom Fußball aber kann er nicht lassen. Der frühere Angreifer des 1. FC Köln heuert nun am Niederrhein in der Bezirksliga an – beim SC Rintrop.

Verletzungen warfen Maurice Exslager zurück

Der 29-Jährige hatte als Profi für den MSV Duisburg, den FC und Fortuna Köln die Fußballschuhe geschnürt, doch immer wieder warfen ihn Verletzungen zurück und so ging die Profikarriere früh zu Ende. „Ich bin mit mir im Reinen, habe ein Pokalfinale erlebt (0:5 mit Duisburg gegen Schalke) und den Aufstieg mit dem FC.“ Unter Peter Stöger kam er in der Saison 2013/14 zu insgesamt 13 Einsätzen. Dann ging es für ihn bei der Fortuna unter Ex-Coach Uwe Koschinat weiter.

Eine schwere Knieverletzung setzte ihn dann aber lange außer Gefecht, inzwischen arbeitet der mit Tattoos übersähte Fan-Liebling – Spitzname „Hooligan“ – bei der Deutschen Vermögensberatung. Das Fußball-Trikot hat er mit dem Anzug getauscht.

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Maurice Exslager kann vom Fußball nicht lassen

Ganz vom Fußball kann er aber nicht lassen, Exslager trainierte bis zur Corona-Pause bei Oberligist FC Bocholt mit. Nun geht es noch zwei Stufen kleiner, bei Bezirksligist Rintrop geht der Stürmer demnächst auf Torejagd.

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Aber der Job als Vermögensberater hat inzwischen Vorrang. „Das hat sich spontan ergeben, über die Möglichkeit bin ich sehr dankbar“, sagte Exslager dem EXPRESS. „Nach dem Urlaub letztes Jahr war mir klar, dass ich mich beruflich verändern möchte. Ich habe täglich mit Menschen Kontakt und kann vielen Leuten etwas zurückgeben, die mich jahrelang auf unterschiedlichste Weise unterstützt haben.“

Maurice Exslager rät: Plant für die Zeit nach der Karriere

Exslager ist froh, dass er in der schwierigen Corona-Phase zur richtigen Zeit den Schritt an den Schreibtisch gemacht hat – und rät den Ex-Kollegen, sich schon frühzeitig für die Zeit nach der Karriere umzuschauen – und vielleicht auch ebenfalls in die Finanzberatung zu wechseln. „Viele Jungs, die ich kenne, gerade in den unteren Ligen, stehen ja jetzt vor einer ungewissen Situation“, weiß er und wirbt: „Gerade für Fußballer ist diese berufliche Perspektive hier sehr interessant. Wir werden in Zukunft sehr stark wachsen und sind auf der Suche nach guten Typen, die auch nach ihrer Karriere weiterhin leidenschaftlich ihrem Beruf nachgehen wollen.“