„Was macht eigentlich ...?“Einst Rekord-Spieler beim FC: Jetzt winkt die Meisterschaft in Italien

Ex-FC-Talent Yann Bisseck (l.) bejubelt gemeinsam mit Serhou Guirassy dessen Treffer zum 1:1 gegen Schalke..

Ex-FC-Talent Yann Bisseck (l.) bejubelt gemeinsam mit Serhou Guirassy dessen Treffer zum 1:1 gegen Schalke 04 am 3. Dezember 2017. 

Ex-FC-Spieler Yann Bisseck debütierte einst als jüngster Köln-Profi aller Zeiten. Nach schweren Jahren und erfolglosen Leihen winkt dem Innenverteidiger nun der Meistertitel in Italien. 

von Sebastian Bucco (buc)

Wer einmal als Profi beim 1. FC Köln gespielt hat, wird von den Fans der Geißböcke nicht mehr so schnell vergessen. Unabhängig davon, ob man abgeliefert hat, als Transfer-Flop abgestempelt wurde oder man nie über den Status des ewigen Talents hinaus gekommen ist.

Auf der ganzen Welt spielen Fußballer mit einer Köln-Vergangenheit. Mancher spielte nach seiner Zeit am Rhein sogar Champions League, andere wiederum sind komplett in der Versenkung verschwunden. EXPRESS.de zeigt, wie die Karriere des jüngsten FC-Profis aller Zeiten bislang verlaufen ist.

1. FC Köln: Erfolglose Leihen prägen die frühe Karriere von Yann Bisseck

Als der ehemalige FC-Trainer Peter Stöger (57) am 26. November 2017 in der Kabine die Startaufstellung für das Heimspiel gegen Hertha BSC verkündete, rutschte einem Spieler das Herz in die Hose. Überraschend sollte in der Innenverteidigung der erst 16-jährige Yann Bisseck starten.

Alles zum Thema Serie A

So überraschend und schnell wie seine Bundesliga-Karriere gestartet war, sollte sie aber auch wieder enden. Keine drei Spiele später war Stöger in Köln entlassen und Bisseck keine Alternative mehr im aussichtslosen Abstiegskampf. Auch in der 2. Bundesliga kam das Innenverteidiger-Talent dann nicht mehr zum Zug. 

Deswegen ging es für Bisseck im Januar 2019 per Leihe zu Holstein Kiel. Im hohen Norden konnte der Ex-FC-Profi aber auch keine Spielpraxis sammeln, weswegen es schon im Sommer in die 2. niederländische Liga zu Roda Kerkrade ging. In zehn Partien für seinen Leih-Klub durfte der damals 19-Jährige jedoch keinen einzigen Sieg feiern.

Nach der enttäuschenden Zeit standen seine Chancen auf Spiele im Rhein-Energie-Stadion also sehr schlecht. Nach einer weiteren erfolglosen Leihe nach Portugal ging es für den Innenverteidiger nach Dänemark und dort sollte Bisseck erstmals in seiner jungen Karriere so richtig aufblühen. 

Ex-FC-Talent Yann Bisseck winkt Meisterschaft mit Inter Mailand 

Als unangefochtener Stammspieler bei Aarhus GF überzeugte der Innenverteidiger die Verantwortlichen in Dänemark und sorgte dafür, dass der FC eine Ablösesumme in Höhe von 1,7 Millionen Euro bekam.

Hier kannst du an unserer EXPRESS.de-Umfrage teilnehmen:

In der Saison darauf entwickelte sich Bisseck zum U21-Nationalspieler Deutschlands und machte dadurch internationale Top-Klubs auf sich aufmerksam. Den Zuschlag bekam im Sommer 2023 dann Inter Mailand, die für das ehemalige FC-Talent sieben Millionen Euro auf den Tisch legten. 

Da die Verantwortlichen 2022 beim Transfer des Abwehrspielers Richtung Dänemark mit Aarhus GF eine Weiterverkaufs-Beteiligung von 15 Prozent vereinbart hatten, spülte der Inter-Deal rund nochmal eine Million Euro in die FC-Kassen. Geld, was man in Köln bekanntlich gut gebrauchen konnte.

Vom Geißbockheim in die Königsklasse

Diese FC-Eigengewächse haben in der Champions League gespielt

1/12

Bei Inter Mailand erlebt Bisseck nun seine erste Saison in der Spitze des europäischen Fußballs. Der 23-Jährige stand in 18 Pflichtpielen auf dem Rasen und gab am 8. November 2023 sogar sein Debüt in der Champions League.

Zwei Saisontore hat Bisseck in der Serie A bereits erzielt. Nach seinem Treffer zum 1:0-Sieg beim FC Bologna am 9. März 2024 schrieb die italienische „Gazzetta dello Sport“: „Das Tor von Bisseck ist ein Symbol für die Entwicklung der Inter-Abwehr: Von alten Holzfuß-Innenverteidigern, die mehr auf den Gegner als auf den Ball achten, hin zu modernen Aufbauspielern.“

Inter Mailand steht mit 14 Punkten Vorsprung an der Tabellenspitze der Serie A – bei lediglich acht restlichen Partien ist den Mailändern die Meisterschaft wohl nicht mehr zu nehmen. Besonders die Defensive sticht dabei heraus: In 30 Spielen hat die Abwehr von Trainer Simone Inzaghi (47) gerade einmal 14 Tore kassiert. Einen Anteil daran hat auch Yann Bisseck, der bei „transfermarkt.de“ mittlerweile einen Marktwert von 15 Millionen Euro hat.