Abo

„Respektlosigkeit“Kwasniok reagiert auf größte FC-Schwäche

Arthur Theate gewinnt das Kopfball-Duell mit Ragnar Ache.

Frankfurts Arthur Theate setzte sich im Kopfball-Duell gegen Ragnar Ache durch. Es war das elfte Standard-Gegentor für den 1. FC Köln. 

Der 1. FC Köln verlor ein wildes Spiel gegen Eintracht Frankfurt. Dabei kassierte die Elf von Lukas Kwasniok mal wieder ein Standard-Gegentor. Es war bereits das elfte in dieser Saison. 

Es zieht sich wie ein roter Faden durch die Saison des 1. FC Köln. Die Mannschaft von Lukas Kwasniok ist (viel) zu anfällig bei gegnerischen Standards.

Das Ecken-Tor der Eintracht bei der wilden 3:4-Niederlage war bereits der elfte (!) Gegentreffer nach ruhendem Ball. Heißt, im Schnitt einer pro Woche. „Ein Thema, an dem wir definitiv arbeiten müssen“, sagte Sportdirektor Thomas Kessler zum wiederholten Mal.

Standardschwäche hat den FC schon etliche Punkte gekostet

Das Thema ist längst bekannt, doch die Probleme bleiben. Gegen die Eintracht verlor ausgerechnet Kopfball-Ungeheuer Ragnar Ache den entscheidenden Luftzweikampf mit Arthur Theate.

„Es ist ja nicht so, dass der Gegner nicht auch Ideen hat. In dem Fall muss man sagen: Shit, die haben es echt gut gemacht. Gegen Ragnar einen Luftzweikampf zu gewinnen, ist nicht ganz so einfach“, sagte Kwasniok über das Gegentor zum 1:1.

Gegnerische Ecken, Freistöße und Elfmeter den FC bereits neun Punkte in dieser Saison gekostet. Kwasniok gerät in Erklärungsnot. „Elf Standardtore klingen viel und sind auch viel“, sagt der FC-Trainer und versucht sich die Sache schön zu rechnen: „An der einen oder anderen Stelle waren wir ein bisschen stümperhaft, wir haben vier Elfmeter kassiert und zwei direkte Freistöße. Wenn man die sechs Tore abzieht, sind es nur noch fünf – was dennoch eine Menge ist in elf Spielen.“

In der Tat: Denn ruhende Bälle sind ein probates Mittel, enge Bundesliga-Spiele mit verhältnismäßig einfachen Mittel auf seine Seite zu ziehen. Im Zweifel reicht ein Standard aus, um ein Spiel zu entscheiden.

Das weiß auch Kwasniok und sagt daher: „Das ist keine Bilanz, wo du ‚Yabba dabba doo‘ sagst, aber vier Eckball-Gegentore sind auch nicht völlig bodenlos. Wir werden versuchen, uns zu verbessern.“

Es liege auch nicht daran, dass der FC diese Sachen nicht trainiert. Standards standen in der Länderspielpause, obwohl es nur wenige Trainingseinheiten gab, sehr wohl auf dem Plan. Den Vorwurf, er hätte das nicht auf dem Schirm, will sich der Coach daher nicht gefallen lassen.

„Ich habe die Frage gehört, ob wir das trainieren. Das ist fast schon eine gewisse Respektlosigkeit in der Frage. Wir trainieren, machen, tun. Es ist ärgerlich und in Summe zu viel – aber nichts, wo ich sage: Die Jungs wollen nicht oder sind nachlässig“, wehrt sich Kwasniok und übt sich in Galgenhumor: „Da sind wir nicht top-top, aber zumindest in diesem Teilbereich bewegen wir uns mit den Bayern auf Augenhöhe.“