Abo

„Selten so gesehen“Krasser Ache imponiert Kwasniok

Ragnar Ache im Spiel gegen Freiburg.

Ragnar Ache, Stürmer beim 1. FC Köln, hat seinen Stärken eindeutig in der Luft. 

Er kam im Sommer als neues Tor-Versprechen zum 1. FC Köln. Doch bislang muss sich Ragnar Ache noch gedulden. Lukas Kwasniok setzt auf seine Joker-Qualitäten und ein unnachahmliches Talent.

Der Aderlass im Sturm beim 1. FC Köln im Sommer war groß. Mit Tim Lemperle und Damion Downs verließen die beiden Top-Stürmer das Geißnockheim – und mit ihnen 20 Tore.

Umso erleichterter waren die Fans, als mit Ragnar Ache frühzeitig hochwertiger Ersatz geholt wurde. Der ehemalige U21-Nationalspieler gehörte zu den besten Angreifern der Zweitliga-Saison und stand für Tore.

Ragnar Ache wartet noch auf ersten Startelf-Einsatz

Beim FC muss er sich allerdings noch gedulden. Ache stand weder im Pokal noch in den ersten drei Bundesliga-Partien in der Startelf, insgesamt kommt er bislang auf überschaubare 63 Einsatzminuten. „Bei jedem Spieler ist es so, dass sie beginnen wollen. Das ist das Wichtigste“, sagt Lukas Kwasniok: „In zweiter Instanz jedoch wollen sie erfolgreich mit der Mannschaft sein.“

Und dazu hat Ache früh in der Saison schon zweimal einen erheblichen Beitrag geleistet. Beim Pokal in Regensburg bereitete er beide Treffer vor, in Wolfsburg legte er Jakub Kaminski das Rekord-Tor per wunderbarer Kopfball-Ablage auf.

Heißt: Aktuell ist der Stürmer als Joker am wertvollsten für das Team – und nur darum geht es. In diesem Zug erinnert sich Kwasniok an eine Aussage von Luca Waldschmidt, der „schon ein paar Schlachten geschlagen hat und Spiele gespielt hat“.

Er habe seinem Trainer gesagt: „Man lernt das große Ganze zu sehen und nicht nur sich selbst.“ Und genau darum geht es für Kwasniok: „Meine Aufgabe ist es, der Mannschaft klarzumachen, dass jeder Einzelne sehr wichtig ist, aber das große Ganze noch wichtiger.“

Zudem ist der FC-Coach sicher, dass Aches Stunden schon noch schlagen werden, denn der 1.83-Meter-Mann hat ein besonderes Talent, was ihn auszeichnet und aus der Masse abhebt. Kwasniok schwärmt: „Das Krasse ist: Er köpft nicht einfach blind. Er hüpft, dann steht er und steht er, dann guckt er, dann köpft er. Das ist eine Waffe. Das habe ich selten so gesehen.“

Während andere Stürmer in Wolfsburg in letzter Sekunde versucht hätten, das Ding irgendwie aufs Tor zu bringen, behielt Ache die Übersicht und legte den Ball präzise auf seinen besser postierten Mitspieler ab. Eine Qualität, die ihn dahin gebracht hat, wo er heute ist.

Denn, was bei Waldschmidt die linke Klebe ist, ist bei Ache das Köpfchen. „Ohne Ragnars Kopf weiß ich nicht, wo er gelandet wäre“, sagt Kwasniok, der seinen Schützling „auf einem guten Weg“ sieht, sich in der Bundesliga zu etablieren.