Der 1. FC Köln ist in der 2. Runde des DFB-Pokals gegen Bayern München ausgeschieden. Bitter: Der Ausgleich fiel nach einer klaren Abseitsstellung, sehr zum Ärger von Lukas Kwasniok.
Schiri-ÄrgerKwasniok stellt klugen Navi-Vergleich

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Lukas Kwasniok gestikuliert während des Pokalspieles des 1. FC Köln gegen Bayern München an der Seitenlinie.
Aktualisiert
Es war die spielentscheidende Szene bei der Pokalpleite des 1. FC Köln gegen den FC Bayern München. Luis Díaz stand beim Treffer zum 1:1 mindestens einen halben Meter im Abseits.
Im Normalfall ein klarer Fall für den VAR, der den Treffer in jedem Fall einkassiert hätte. Das Problem: Die Videounterstützung aus dem Kölner Keller ist im DFB-Pokal erst ab dem Achtelfinale vorgesehen.
Kwasniok ist kein Freund des VAR
Offizieller Grund der Sinnlos-Regel ist, dass in den Stadien der unterklassigen Teams oft die technischen Voraussetzungen nicht gegeben sind.
Bitter für den FC und Lukas Kwasniok, der ansonsten kein Freund des VAR ist. Der FC-Trainer sagte zuletzt: „Der VAR wird immer fragwürdiger, das ist mein Problem. Es wird nicht gerechter, es wird eher immer mehr Diskussionen geben. Er ist genauso sinnig wie der Handshake-Dialog.“
Doch auch ohne technische Hilfe funktioniert es offenbar nicht. Bereits zwischen Frankfurt und dem BVB am Dienstag hatte es ein Tor nach Abseitsstellung gegeben. Zwei Topspiele, zwei krasse Fehler! „Ich finde schon, dass er das sehen kann, wenn nicht sehen muss“, suchte Kwasniok die Schuld beim Schiedsrichter-Assistenten.
Bereits kurz nach dem Treffer war er wild gestikulierend auf den Linienrichter zugerannt, um sich zu beschweren. Nach Schlusspfiff wurde er dann noch mal deutlich: „Wenn du immer mit Navi unterwegs bist, dann lernst du die Straßen nicht mehr. Sie können sich sonst auf den VAR verlassen. Das beeinflusst die Entscheidungsfindung.“
Womit er recht hat, denn normalerweise bleibt eine Fehlentscheidung bei einer Abseitsstellung folgenlos. Der VAR greift ein und niemand spricht über die Entscheidung des Linienrichters. Doch wenn es diese Absicherung nicht gibt, muss der Assistent plötzlich wieder die volle Verantwortung übernehmen.
Dieser wurde das Schiri-Team beim 1:4 der Kölner nicht nur in dieser Szene nicht gerecht. Auch bei einem klaren Handspiel von Michael Olise im Strafraum blieb die Pfeife von Schiedsrichter Tobias Welz stumm.
Zu viel für den krassen Außenseiter, der die Über-Bayern bis genau zu diesem irregulären Ausgleich vor echte Probleme gestellt hat. „Für uns war das bitter, für die Zuschauer war es bitter, weil wir es sonst etwas wilder hätten gestalten können“, sagte Kwasniok, gestand sich aber gleichzeitig auch fairerweise ein: „Sie hätten uns aber früher oder später eh erdrückt.“
