Der 1. FC Köln setzt bei der Mission Aufstieg in den verbleibenden beiden Spielen auf Friedhelm Funkel und Thomas Kessler. Das Duo soll zunächst bis Sommer übernehmen. Danach werden die Karten neu gemischt.
Interne ÜberlegungenFunkel und Kessler sollen FC-Aufstieg eintüten – ein Duo mit Zukunft?
Friedhelm Funkel ist zurück beim 1. FC Köln. Der entscheidende Anruf kam, als der der Trainer-Routinier gerade vom Sport kam. „Ich war Tennis spielen, dann habe ich auf meinem Handy das Klingeln gehört“, sagte Funkel, der den FC zurück in die Bundesliga führen soll, bei seiner Vorstellung am Montag (5. Mai 2025).
„Ich habe die Nummer von Thomas (Kessler, Kölns Sportdirektor, d. Red.) gespeichert – aber ich wusste ja nicht, was er wollte. Wenn der FC anfragt, kann man nicht nein sagen.“
Friedhelm Funkel ist ein Aufstiegsexperte
Funkel folgt auf Gerhard Struber, der nach einer Krisensitzung am Sonntag gemeinsam mit Sportboss Christian Keller vor die Tür gesetzt wurde. Funkel als Feuerwehrmann: Das hat bereits 2021 hervorragend geklappt.
Damals hatte der Trainer-Dino den FC in der Relegation gegen Kiel in der Bundesliga gehalten. Damals ging es gegen den Abstieg, nun geht es um den Aufstieg. Den soll Funkel im Tandem mit Thomas Kessler eintüten, der kommissarisch den neu geschaffenen Posten des Sportdirektors übernimmt.
„Wir haben in Friedhelm dafür den perfekten Partner“, sagte Kessler, der noch am Sonntag nach Krefeld gefahren war, um dort mit dem Rekord-Aufstiegstrainer alles für die Retter-Mission klarzumachen.
Denn Funkel weiß wie kein Zweiter, wie man aufsteigt. Der gebürtige Neusser stieg bereits sechsmal in die Bundesliga auf (1992 und 1994 mit Bayer Uerdingen, 1996 mit dem MSV Duisburg, 2003 mit dem FC, 2005 mit Eintracht Frankfurt und 2018 mit Fortuna Düsseldorf) – so oft wie kein Trainer in Deutschland.
Mit Funkel und Kessler ans Ziel – und was kommt dann? Sollte die Rückkehr ins Oberhaus gelingen, wäre das dann ein Duo mit Zukunft am Geißbockheim? „Wir fokussieren uns auf die beiden Spiele, danach gucken wir weiter“, ließ Funkel viel Raum für Spekulationen. Kessler sagte: „Für mich geht es erst mal darum, diese Aufgabe anzunehmen und am Ende erfolgreich zu sein.“
Beide verspüren demnach große Lust, auch über den Sommer hinaus auf ihren Positionen zu bleiben. Zumindest bei Kessler gibt es interne Stimmen, die sagen, dass der ehemalige Torhüter durchaus das Potenzial hat, als Hauptverantwortlicher dauerhaft die sportlichen Fäden in der Hand zu halten.
Doch eine endgültige Entscheidung soll erst nach der Saison gefällt werden. Aktuell wird alles dem anvisierten Aufstieg untergeordnet. Gespräche mit potenziellen Nachfolgern von Christian Keller wurden nach EXPRESS.de-Informationen noch nicht geführt.
Während Kessler also aussichtsreich im Rennen liegt, wird es bei Friedhelm Funkel wohl bei einem erneuten Intermezzo bleiben. Er soll rein als Feuerwehrmann agieren, im Sommer ist dann ein Neuanfang wahrscheinlich.
Die Verantwortlichen haben auf der Trainerposition andere Ideen, Urs Fischer, der schnell in der Gerüchteküche kursierte, gehört allerdings nicht dazu. Der Schweizer passt mit seinem in erster Linie auf defensiven Prinzipien basierenden Spielidee nicht zu jener Herangehensweise, die auch nach dem Aus von Keller weiterverfolgt werden soll.