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Das große AufstiegszitternHaben alle kapiert, worum es geht? FC braucht JETZT Entscheidungen

Christian Keller (1. FC Köln) nach dem Spiel im Sport1 Interview mit Peter Neururer.

Christian Keller rang nach dem enttäuschenden 1:1 des 1. FC Köln gegen Jahn Regensburg nach den richtigen Worten (3. Mai 2025). 

Der 1. FC Köln sollte eigentlich dem möglichen Aufstieg entgegenfiebern, stattdessen herrscht eine Stimmung wie bei einem Absteiger. Die Fans sind auf dem Baum, die Schuldigen ausgemacht. Die spannende Frage lautet: Wer trifft jetzt welche Entscheidungen?

Verzockt der 1. FC Köln den Aufstieg noch auf der Zielgeraden? Allerspätestens nach dem 1:1 gegen Regensburg herrscht Alarm-Stimmung rund um das Geißbockheim. Jetzt müssen Lösungen her, die Situation ist aber kompliziert. Ein Kommentar.

Es ist nur noch schwer zu ertragen, was der 1. FC Köln Woche für Woche auf den Platz bringt. Der heiß ersehnte Aufstieg ist zum Greifen nah, und dennoch herrscht Weltuntergangsstimmung. Das muss man als Tabellenzweiter mit drei Punkten Vorsprung auf den Relegationsrang erstmal schaffen. 

Das Spiel gegen Regensburg hat das berühmte Fass nun zum Überlaufen gebracht. Der Jahn hat als abgeschlagener Absteiger in dieser Saison auswärts zwei Punkte geholt, beim 0:0 in Braunschweig (Tabellenplatz 15) und jetzt beim 1:1 in Köln.

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FC-Fans haben die Nase voll von Struber und Keller

Die eigenen Aufstiegsträume drohen auf der Zielgeraden zu zerplatzen. Im Kölner Stadion herrschte nach dem ernüchternden Unentschieden eine Mischung aus gespenstiger Schockstarre, blankem Entsetzen und unfassbarer Wut.

Viele Fans ließen ihrem Frust auch freien Lauf: Pfeifkonzert, Keller-raus-Rufe, Struber-raus-Rufe. Beim Blick auf Trainer und Mannschaft wird einem angst und bange! In dieser Verfassung verdaddeln alle Beteiligten den Aufstieg mit großer Wahrscheinlichkeit.

Das Ganze wirkt seit Wochen wie ein Schrecken ohne Ende. Und alle gucken tatenlos zu! Man muss die Frage so deutlich stellen: Haben wirklich alle im Verein kapiert, um was es hier geht? Falls der FC nicht aufsteigt, bricht alles zusammen!

Sport-Geschäftsführer Christian Keller steht nach wie vor voll hinter Trainer Gerhard Struber, obwohl die Leistungskurve seit Wochen steil nach unten geht. Das uneingeschränkte Treuebekenntnis sorgt hinter den Kulissen für ordentlich Irritationen, denn längst nicht alle im Verein stehen noch mit voller Überzeugung hinter dem Übungsleiter.

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Die Struber-Skeptiker stellen sich die Frage: Was trainiert er mit den Spielern unter der Woche? Wie sieht die Taktik aus, welche Spielidee gibt es und wo bleibt die Handschrift des Trainers?

Das Einzige, was man sieht, ist wachsende Verunsicherung. Struber erreicht seine Spieler nicht mehr, der Kapitän vermeidet sogar ein öffentliches Bekenntnis. Von einer Mannschaft mit Zusammenhalt kann aktuell keine Rede sein.

Tim Lemperle verlässt den Klub, gönnte sich vor dem 1:1 der Regensburger eine hirnrissige Trinkpause. Die Neuen sind völlig isoliert, die zweite Reihe wird links liegen gelassen und der Kern ist gespalten, weil die einen mit dem Kopf schon weg sind (Ljubicic, Lemperle) und die anderen viel mehr mit sich selbst beschäftigt (Kainz).

Struber beschwört zwar nach wie vor verzweifelt den Zusammenhalt. So versuchte er vor dem Spiel gegen Regensburg eine gewisse Lockerheit zu präsentieren – er sprach davon, dass die Spieler Spaß haben sollen: „Lust statt Last im Aufstiegsrennen.“

Doch er selber wirkte bei den Sätzen angestrengt und zwanghaft locker. Man muss kein Psychologe sein, um zu erkennen, was hinter den ständigen Zusammenhalts-Floskeln steckt. Keller und Struber wollen die mental am Boden liegende Mannschaft zum Aufstieg streicheln. Kuschelkurs statt harter Hand, die spätestens nach der Saison aber fällig wird.

Ob die Weichspül-Methode erfolgreich ist, zeigt sich spätestens in zwei Wochen. Aktuell mag sich gar nicht vorstellen, wie die beiden vor der Mannschaft agieren.

Es gab schon Verantwortliche, die in solchen Situationen im Sinne des Vereins freiwillig den Hut genommen haben. Bei Keller und Struber ist damit nicht zu rechnen. Die beiden kleben an ihren Posten, das Schicksal ist mittlerweile miteinander verknüpft.

Ist der 1. FC Köln überhaupt handlungsfähig?

Und sowieso: Wer soll aktuell zukunftsweisende Entscheidungen treffen? Ein Vorstand, dem das Vertrauen entzogen wurde und der bis zum Ende der Amtszeit als lahme Ente fungiert?

Hier rächt sich aktuell der späte Termin der Mitgliederversammlung. Im Herbst ist es zu spät, dann kann das Kind längst in den Brunnen gefallen sein. Der FC braucht JETZT Entscheidungen und Leute, die sie treffen.

Es ist verzwickt: Selbst wenn sich Wolf und Co. auf den aller letzten Metern zu einem Kahlschlag durchringen und man sich jetzt von beiden trennt (Ruthenbeck könnten sofort übernehmen), hat man keine sportliche Leitung, die die Transferperiode im Sommer gestalten kann.

Also doch Augen zu und durch? Sich irgendwie durchwurschteln und weiter auf die Unfähigkeit der Konkurrenz setzen? Klar ist jedenfalls: Der Abschied von Gerhard Struber wäre nur aufgeschoben statt aufgehoben. Ein sportliches Tabula Rasa im Sommer ist unumgänglich.

Eine schonungslos offene Analyse muss zu dem Schluss führen: Struber und der FC – das hat nicht gepasst. Das weiß auch Keller, der sich den zweiten Trainer-Fehlgriff auf die Fahne schreiben lassen muss.

Seine Verdienstliste, mit der er sich beim neuen Vorstand vorstellen muss, ist überschaubar. In seine Zeit fällt die Transfersperre (die er zugegebenermaßen nicht komplett zu verantworten hat), ein vermeidbarer Abstieg, eine düstere Transferbilanz und ein möglicher Aufstieg mit einer Stimmungslage eines Abstiegs. Die Fans sind längst abgerückt, gut möglich, dass dies auch ein neuer Vorstand tun wird.