FC-Vize Höger über Kritik„Das viele Geld rechtfertigt nicht, angepöbelt zu werden.“

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Führungsspieler des 1. FC Köln: Vizekapitän Marco Höger spricht oft mit Coach Markus Gisdol.

von Alexander Haubrichs (ach)

Köln – Nicht immer erste Wahl und doch ein Führungsspieler: Vizekapitän Marco Höger (31) zeigt vor dem Derby gegen Borussia Mönchengladbach, dass das beim 1. FC Köln kein Widerspruch sein muss. Der Ex-Schalker hat schon viel erlebt in seiner Karriere, gerade in einer Mannschaft mit einigen jungen Spielern, und vor einer schweren Saison sind solche Erfahrungen wichtig.

Höger über Vor- und Nachteile, in Köln zu spielen

Höger kennt Köln, ist 2016 bewusst den Schritt zum FC gegangen, obwohl er inzwischen weiß, dass das auch Vor- und Nachteile hat, wie er dem Geißbockecho verriet. „Es ist natürlich schön in seiner Heimatstadt zu spielen. Andererseits ist es in negativen Phasen umso schwerer, da ich Freunde, Familie und mein ganzes Umfeld hier habe. Und alle bekommen hautnah mit, was passiert. Dann kann man manches eben nicht so leicht ausblenden oder nicht so nah an sich ranlassen, obwohl das sicher besser wäre. Ich kann grundsätzlich mit Kritik leben, wenn es nicht unsachlich wird. Wenn die Bundesligatauglichkeit in Frage gestellt wird, obwohl man unzählige Male unter Beweis gestellt hat, dass man es kann. Das Ausmaß und die Form der Kritik haben sich in eine bedenkliche Richtung entwickelt. Da fehlt mir dann das Verständnis.“

Bei Beleidigungen hört das Verständnis auf

Des öfteren kommt es zu traurigen Zwischenfällen. „Wenn ich schlecht gespielt habe, kann ich mit Kritik umgehen. Leider wird oft mit Beleidigungen um sich geschmissen, die auch meine Familie treffen. Da hört mein Verständnis absolut auf. Nur weil jemand mehr Geld auf dem Konto hat, muss er dafür nicht hinnehmen, beschimpft, beleidigt oder angepöbelt zu werden.“

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Marco Höger fordert Mut und Willen

Nach den Auftaktniederlagen ist aber auch Höger klar, dass sich etwas ändern muss. „Wir müssen wieder das Gesicht zeigen, dass wir Mitte der vergangenen Saison gezeigt haben. Mit unbändigem Willen und Mut. In unserer Situation hilft nur, alles um uns herum auszublenden und mit Selbstvertrauen in die nächsten Aufgaben zu gehen.“

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Das wird im Derby gegen Borussia Mönchengladbach auch nötig sein. „Diese Spiele sind immer etwas Besonderes und die Vorfreude auf diese Spiele ist noch größer. Wer etwas anderes sagt, der lügt.“