Durchbruch in PaderbornBaumgart will Ex-FC-Kicker mitbringen – es gibt ein Problem

Chris Führich beim Spiel SC Paderborn gegen Würzburger Kickers

Chris Führich (hier am 23. Mai 2021) schaffte unter FC-Trainer Steffen Baumgart seinen Durchbruch beim SC Paderborn.

Steffen Baumgart zeigt Interesse an einem Ex-Schützling vom SC Paderborn. Der neue Trainer des 1. FC Köln würde gerne Chris Führich ans Geißbockheim holen. Der Angreifer hat eine FC-Vergangenheit, spielte einst in der zweiten Mannschaft in der Regionalliga.

von Jürgen Kemper (kem)

Köln. Er gehörte in der abgelaufenen Saison zu den Besten beim SC Paderborn unter Steffen Baumgart (49). Chris Führich (23) hat mit 13 Saisontoren und sieben Vorlagen seinen endgültigen Durchbruch im Profi-Fußball geschafft. Klar, dass Neu-Trainer Baumgart den FC-Verantwortlichen seinen ehemaligen Schützling wärmstens ans Herz gelegt hat. Nur allzu gern würde er die offensive Allzweckwaffe mit ans Geißbockheim bringen. Das Problem: Der FC hat keine Kohle und kann sich den einst vom Hof gejagten Führich einfach nicht leisten.

Er war noch grün hinter den Ohren, als Stefan Ruthenbeck (49) Führich am 13. Dezember 2017 ins eiskalte Bundesliga-Wasser warf. Der Offensivspieler hat bis dato lediglich in der Regionalliga West gespielt und stand plötzlich in der Allianz Arena dem Star-Ensemble von Bayern München gegenüber.

Chris Führich, hier für den 1. FC Köln beim FC Bayern, steht aktuell beim SC Paderborn unter Vertrag.

13. Dezember 2017, FC Bayern München - 1. FC Köln: Trainer Stefan Ruthenbeck feuert Chris Führich im Duell mit Rafinha an.

Doch so plötzlich wie Führich damals auf der großen Fußball-Bühne auftauchte, so schnell verglühte sein Stern beim FC auch wieder.

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Chris Führich blieb der Durchbruch beim 1. FC Köln verwehrt

Gegen Wolfsburg (1:0) durfte er sogar von Anfang an ran, danach wurde er langfristig aber wieder in die 2. Mannschaft „abgeschoben“. Selbst nach dem Abstieg bekam er keine Chance bei den Profis, stand einige Male im Kader, kam aber nie zu Einsatz.

Führich war zum damaligen Zeitpunkt einfach noch nicht so weit. Das Talent war zweifelsfrei erkennbar und mehr Geduld wäre in seinem Fall sicher richtig gewesen. Doch so steckte Führich am Geißbockheim in einer Sackgasse und ergriff schließlich die Flucht.

Chris Führich blühte in Paderborn unter Steffen Baumgart auf

Über den steinigen Umweg BVB landete er schließlich bei Steffen Baumgart in Paderborn. Der neue FC-Trainer kitzelte das gesamte Potenzial aus dem pfeilschnellen Angreifer heraus und formte ihn zu einem Spieler mit Bundesliga-Format.

In Köln einst verkannt und nicht gefördert, ist Führich heute für den FC nicht mehr bezahlbar. Paderborn zog im Mai die Kaufoption für Führich, sicher mit dem Hintergedanken ihn teuer weiterzuverkaufen. Mainz und Stuttgart sind längst dran am ehemaligen Kölner. Unter drei Millionen läuft aber nichts, womit sich das Thema für Baumgart und den FC erledigt hat.

Da gibt es momentan so wenig Spielraum, dass selbst eine ablösefreie Verpflichtung von Abwehrspieler Timo Hübers (24) in der Warteschleife hängt. So lange keine Stars teuer verkauft werden, sind den Verantwortlichen die Hände gebunden.