„Türpolitik anpassen“Lidl macht Hamsterkäufern Ansage – einige verstehen keinen Spaß

Ein Kunde schiebt einen Lidl-Einkaufswagen durch einen Gang

Lidl hat auf Instagram das Problem der Hamsterkäufe thematisiert. Das Foto wurde 2015 in einer Lidl-Filiale aufgenommen.

von Sebastian Oldenborg (so)

Köln – Inzwischen hat wohl fast jeder schon die frustrierende Erfahrung gemacht, im Supermarkt oder Discounter vor leeren Regalen zu stehen, nicht das zu bekommen, was er oder sie braucht.

Besonders Waren wie Toilettenpapier oder Desinfektionsmittel, aber auch Konserven oder Mehl sind in der sich zuspitzenden Corona-Pandemie bei Kunden gefragt.

Und so kennen einige nur sich selbst und hamstern, was das Zeug hält. Andere, deren normaler Wochenvorrat aufgebraucht ist, gehen dagegen leer aus.

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Corona: Lidl reagiert auf Hamsterkäufe in den Filialen

Der Hamster-Wahnsinn in den Geschäften! Jetzt reagiert der Discounter Lidl humoristisch auf die aktuelle Situation.

Das Social-Media-Team von Lidl hat ein Foto eines durchgestrichenen Hamsters bei Instagram geteilt. Darüber steht: „Wir müssen draußen bleiben.“

Lidl erklärt, was es damit auf sich hat. „Vor dem Hintergrund der aktuellen Situation sehen wir uns leider gezwungen, unserer Türpolitik ein wenig anzupassen“, schreibt der Discounter.

Und weiter: „Unser Ziel ist es, für alle gleichermaßen da zu sein und das schaffen wir eben nur, wenn alle auch mal an ihre Mitmenschen und nicht nur an sich selbst denken. Bitte denk bei deinem nächsten Besuch in deiner Lidl-Filiale daran, nur das zu kaufen, was du wirklich brauchst. Wir laufen dir ja nicht weg.“

Lidl-Post zu Hamsterkäufern: Reaktionen von Kunden fallen unterschiedlich aus

Eine klare Botschaft mit ernstem Hintergrund – die der Discounter aber nicht bierernst meint, wie die Tränen lachenden Emojis in dem Beitrag zeigen.

Heißt: Natürlich wird keinem Kunden der Zugang zum Laden verwehrt – an andere denken sollte man bei seinem Einkauf aber dennoch.

Die Reaktionen auf den Beitrag fallen unterschiedlich aus. Einige feiern Lidl für den Post, schreiben etwa „Wie geil. Keine Macht den Hamstern“ oder „Die Lidl-Marketing-Abteilung find ich immer wieder genial“.

Andere dagegen teilen den Humor nicht, sehen sich offenbar in ihrer (Einkaufs-) Freiheit bedroht. Kommentare wie „Die Leute können doch kaufen, was sie wollen. Es geht niemanden was an, wie viel und was“ oder „Muss ich mir jetzt schon vorschreiben lassen, was ich kaufe? Geht’s noch?“ findet man nämlich ebenfalls unter dem Beitrag.

Corona-Hamsterkäufe: Auch Aldi Süd verspricht genug Waren für alle

Auch andere Geschäfte haben bereits auf die aktuelle Situation reagiert. So hat zum Beispiel Aldi Nord vor wenigen Tagen ebenfalls einen lustigen Appell auf Instagram geteilt. Darin heißt es: „Das ist Paul. Paul geht zu Aldi Nord, um Toilettenpapier einzukaufen. Paul kauft nur so viel ein, wie er braucht. Paul nimmt Rücksicht auf andere. Paul ist schlau. Sei wie Paul.“

Und Aldi Süd hat das Versprechen geteilt, dass man alles für den täglichen Bedarf auf Lager habe. Das hat der Discounter mit dem Hashtag „Gemeinsam geht alles“ versehen.

Die Botschaft ist auch hier klar: Macht euch keine Sorgen, ihr braucht nichts hamstern, denkt beim Einkauf auch an andere. (so)