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Klopapier-Absatz fast verdoppeltHamsterkäufe nehmen zu – ein Tipp könnte allen helfen

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Das Toilettenpapier wird in vielen Supermärkten wieder knapp, so wie hier in einer Lidl-Filiale in Köln Mitte Oktober.

von Béla Csányi (bc)

Köln – Die Corona-Zahlen steigen seit Wochen dramatisch an – und mit ihnen offenbar auch die Angst vor leeren Regalen. Wie schon während des Lockdowns im Frühjahr sind Drogerie-Artikel wie Toilettenpapier und Seife wieder deutlich stärker gefragt.

Doch auch wenn in vielen Supermärkten bereits wieder die Regale regelrecht geplündert werden, ist die Papier-Industrie entspannt. Einen erneuten Engpass werde es nicht geben, versichern die Hersteller.

Hamsterkäufe bei Toilettenpapier: Hersteller bleiben zuversichtlich

Dass die Zahl der Hamsterkäufe in Deutschland aber wieder deutlich zugenommen hat, belegen nicht nur die geleerten Regale. Das Statistische Bundesamt teilte am Donnerstag mit, dass in der vergangenen Kalenderwoche beinahe doppelt so viel Klopapier verkauft wurde wie durchschnittlich vor Ausbruch der Corona-Pandemie.

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Das Absatzplus lag demnach bei satten 90 Prozent. Auch Desinfektionsmittel und Seife sind wieder deutlich stärker gefragt. Hier lag der erhöhte Absatz bei 73 und 62 Prozent. In vielen Märkten gelten daher inzwischen wieder Regelungen zur Abgabe in haushaltsüblichen Mengen. In der vergangenen Woche hatten Discounter diese Tendenzen bereits angekündigt.

Der Verband Deutscher Papierfabriken (VDP) ist weiterhin zuversichtlich, dass es nicht zu Engpässen kommt. Dafür müssen allerdings auch die Kunden in Supermärkten und Drogerien mitmachen. Hauptgeschäftsführer Klaus Windhagen gibt den entscheidenden Tipp: „Solange der Verbraucher sich normal verhält, wird es keine Unterversorgung geben.“

Heißt: Möglichst nur so viel kaufen, wie auf absehbare Zeit auch benötigt wird. Wer besonders große Sorgen hat, kann sich außerdem an einem Automaten in Düsseldorf mit Klopapier eindecken – rund um die Uhr.

Hamsterkäufe auch bei Teigwaren – Leere Regale drohen derzeit noch nicht

Doch warum kommt es wieder zu Hamsterkäufen? Für Sozialpsychologe Prof. Dr. Immo Fritsche von der Uni Leipzig ist die Sache klar: Die Menschen fürchten sich vor dem drohenden Kontrollverlust. Besteht die Angst, die Kontrolle zu verlieren, soll so gut wie möglich vorgesorgt werden. In diesem Fall mit Hamsterkäufen bei Hygieneartikeln und Lebensmitteln.

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Zu Beginn der Corona-Krise waren in vielen Läden die Regale leergefegt, so wie hier am 17. März in einem Supermarkt in Göppingen.

Wenig verwunderlich, dass es auch dort inzwischen wieder eine deutlich gesteigerte Nachfrage gibt. So stieg der Absatz von Hefe den Angaben zufolge um gut ein Drittel (34,8 Prozent) verglichen mit dem Vorkrisen-Durchschnitt. Bei Mehl war es mehr als ein Viertel (28,4 Prozent).

Auch Nudeln und Reis sind gefragter als in den vergangenen Wochen. Leere Regale wie im Frühjahr gab es dort allerdings noch nicht. Hier gilt, ähnlich wie beim Klopapier: Bleibt das Einkaufsverhalten normal und Hamsterkäufe sind eher Ausnahme als Regel, wird jeder mit ausreichend Teigwaren durch den Corona-Herbst kommen. (bc/afp)