Friesische SeenplatteWasserparadies rund ums Sneekermeer

Boote in einem kleinen Stadthafen vor einem verklinkerten Brückenkopf

Pittoresk! Das Städtchen Sneek hat sich – wie die gesamte Region – ganz dem Wassersport verschrieben.

Es muss ja nicht immer Nordsee sein! Wir haben Tipps für einen sportlichen Familienurlaub auf der friesischen Seenplatte.

von Oliver Reuter  (reu)

Grachten, Kanäle, Binnenseen und das riesige Ijsselmeer kaum eine Region bietet so ein Wasser-Paradies wie die niederländische Region Friesland. Im Zentrum liegt das Sneekermeer, das schon eine eigene Wassersport-Welt ist, aber auch herrliche Radrouten bietet. Von Terherne aus erkunden wir die friesische Seenplatte mit dem Fahrrad oder Boot – und genießen die friesische Küche.

Sneekermeer: Im Zentrum von Terherne gibt es die bunten Boote im „Kameleondorp“, das zu Ehren der heimischen Buchreihe „Das Chamäleon von Hotze de Roos“ entstand. Bei der Rundfahrt besuchen wir die Insel Grootzand, wo man mit den vier Elementen der Natur spielen kann. Die Schmiede von Klinkhamer befindet sich auf dem Bauernhof, wo auch das Rathaus und der Woudaap besichtigt werden können. In Terherne sind zwei Restaurants besonders zu empfehlen: Im „t' Schippershuis“ mit Terrasse am Kanal setzt Küchenchef Daryanto Jongman auf regionale Produkte. Das „Portunus“ (von Frühstück über Mittagessen bis Captains Dinner) punktet auch mit seiner Terrasse am Yachthafen. Dort kann man auch Motor- oder Segelboote mieten.

Sneekermeer: Wo Sport und Schlemmen zusammen gehören

Wassersportstadt Sneek: Sie ist sozusagen der Hauptbahnhof des friesischen Wasserverkehrs und war im 15. Jahrhundert sogar die Hauptstadt Friesland. Das Friesische Schifffahrts-Museum und die jährliche Sneekweek rund um den Waterpoort erinnern an diese glanzvollen Zeiten. Heute glänzt Sneek mit vielen Geschäften, Terrassen und den zu empfehlenden Restaurants „Brasserie de koperen Kees“, „Royal Belegd“ und dem „Proeflokaal Het Gerechtshof“ im historischen Gericht, in dem man sich sein Menü selbst zusammenstellen kann.

Hafenstadt Lemmer: Das Tor zum IJsselmeer, wo Geschichte auf moderne Wasserfreuden trifft. Lemmer ist bekannt für seine Grachten und gemütlichen Cafés am Wasser. Als Mekka für Wassersportbegeisterte bietet der Ort zig Möglichkeiten zum Segeln, Surfen, Entspannen am Strand und lecker Essen im „Beachclub Lemmer“ oder auf dessen Terrasse.

Auch interessant: Shoppen und Chillen – darum wird Overijssel immer beliebter

Leeuwarden, die Hauptstadt Frieslands: Sie ist gleichzeitig überschaubar und intim, aber voller Geschichte, Kreativität und Energie. Wir spazieren durch kopfsteingepflasterte Straßen, erklimmen den berühmten schiefen Turm „De Oldehove“ (er ist noch schiefer als der in Pisa) und entdecken Kunst, Kultur und gute Restaurants an jeder Ecke (z.B. „Grand Café De Hofdame“, „In de Brouwerij“).

Harlingen, eine Stadt, vom Meer gebaut: Die lebendige Hafenstadt ist voll maritimer Geschichte – wie die Geschichte des Kapitäns Tjerk Hiddes de Vries, der einst eine ganze Flotte von diesen Docks aus anführte. Eine schöne Stadt zum Spazierengehen, voller Hafencafés, Kunst und Ausblicken auf das Wattenmeer. Zum Beispiel vom schönen „Strandpaviljoen t Zilt“, von wo eine Buhne ins Meer führt.

Insel Terschelling: Von Harlingen fahren wir mit der Fähre und haben sofort das „Inselgefühl“: Wind in den Haaren, die salzige Meeresluft in der Nase und Sonne im Gesicht. Vom Hafen nehmen wir den westlichen Weg zum Strand über die steile und 31,4 Meter hohe Kaapsduin. Nach dem Strandspaziergang erreichen wir den „Strandpaviljoen De Branding“, der uns mit leckerem Essen und kalten Getränken belohnt. Am äußersten Ende liegt das europäische Naturschutzgebiet „De Boschplaat“, wo jedes Jahr Tausende von Vögeln brüten.

Unterkunft: Der Landal Park Sneekermeer in Terherne bietet moderne Häuser mit Vollausstattung in verschiedenen Größen (2-4, 6 oder 8 Personen, 4 Nächte ab 396 Euro). Alle verfügen über eine Terrasse am Wasser und einen eigenen Bootssteg. Wer kein eigenes Boot hat, kann sich eins mieten und dort anlegen. Es gibt auch einen Fahrradverleih.

Das nervt: Wo viel Wasser ist, sind oft auch viele Mücken, da sollte man vorsorgen.

Das bleibt: Friesland bietet noch so viel mehr, da wurde der nächste Urlaub direkt gebucht.

Sneekermeer: So komme ich hin

Vom Rheinland aus erreicht man Terherne über die A3 oder A61 in zweieinhalb bis drei Stunden. Mit der Bahn fährt man in sieben Stunden über Venlo, Utrecht und Zwolle nach Heerenveen, von wo Busse nach Terherne fahren.