Pleite drohtSchlagersänger aus NRW sitzt jetzt im Supermarkt an der Kasse

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Schlagersänger Andy Andress arbeitet jetzt in einem Supermarkt.

von Simon Küpper (sku)

Merzenich – Eigentlich organisiert er Partys für mehrere tausend Menschen oder steht selbst als Schlagersänger auf der Bühne. Doch weder mit seinem Job als Inhaber einer Event-Agentur, noch mit seiner Leidenschaft, dem Singen, lässt sich derzeit genug Geld zum Leben verdienen. Deshalb hat Andy Andress (36) improvisiert – und sitzt jetzt am Supermarkt an der Kasse, oder räumt die Regale ein.

Schlagersänger Andy Andress arbeitet jetzt im Supermarkt

„Die Miete muss ja weiter bezahlt werden, genauso wie das Auto“, erzählt Andress EXPRESS. Und weiter: „Deshalb habe ich einfach nach einem Nebenjob gefragt.“

Bei „Rewe Schuck“ in Herzogenrath fing er erst als Lieferfahrer an. Immer drei Tage die Woche. Seit Sommer arbeitet er Vollzeit in dem Laden und übernimmt die Aufgaben, die gerade anfallen. Denn je länger die Zeit ohne Auftritte und Event-Aufträge andauert, umso mehr droht die Pleite.

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Andress: „Da muss man sehen, wie man was verdienen kann. Ich war noch nie jemand, der lange rumnörgelt. Man muss einfach etwas Positives daraus schöpfen.“

Sein jetziger Arbeitgeber war vorher übrigens sein Kunde. „Letztes Jahr haben wir hier eine FamilyParty gefeiert, für Dezember war eigentlich die zweite geplant. Aber auch die mussten wir verschieben“, so Andress. Die Partys organisiert er für Supermärkte in ganz Deutschland. Oft moderieren Jörg Dräger oder Mareike Amado, neben Andress selbst treten auch Menderes Bagci oder Norman Langen auf. All das ist derzeit nicht möglich.

So positiv Andress die Situation auch nimmt, an den neuen Job musste er sich erst einmal gewöhnen. „Klar war das anfangs ungewohnt. Aber ich muss ganz ehrlich sagen: Selbst wenn der normale Alltag wieder da ist, könnte ich mir das weiter vorstellen. Und vielleicht sogar irgendwann mal einen eigenen Markt haben. Auch als Absicherung, falls sowas nochmal passiert“, macht Adress inzwischen schon Pläne für die Zukunft.

Der Sänger weiter: „Es gibt nicht nur das Negative. Wandel es einfach um – und mach was Positives draus! Ohne die Pandemie hätte ich dieses Ziel gar nicht.“

Andy Andress: Musikvideo im Supermarkt

Und da er nun einmal in dem Supermarkt arbeitet, hat er auch gleich sein neues Musikvideo dort gedreht: „Das ist das Leben. So ist es momentan. Ich bin derzeit da, also dachte ich, kann ich auch das Video direkt da drehen.“

Und Kumpel Schuck, dem der Laden gehört, wurde direkt als Darsteller verpflichtet.