Elton in RTL-ShowVon ProSieben geschasster Moderator lässt mit Aussage aufhorchen

Am Ende standen Tim Mälzer, Jens „Knossi“ Knosalla und Elton (von links) da wie begossene Pudel, hatten aber doch die Pemiere von „Drei gegen Einen“ gewonnen.

Am Ende standen Tim Mälzer, Jens „Knossi“ Knosalla und Elton (von links) da wie begossene Pudel, hatten aber doch die Pemiere von „Drei gegen Einen“ gewonnen.

„Drei Dumme sind auch ein Schlauer.“ Mit dieser Taktik stürzten sich Elton, Jens „Knossi“ Konsalla und Tim Mälzer in das neue XXL-Format „Drei gegen Einen“ bei RTL. Tim Mälzer blutete und wütete. Der unlängst von ProSieben geschasste Elton ließ aufhorchen. Ein großer Spaß.

„Das ist wie ein großer Kindergeburtstag“, meinte Moderatorin Laura Wontrra nicht unzutreffend. Nur sind Kinder-Partys selten so lang.

Fast viereinhalb Stunden dauerte der Kampf der drei TV-Größen Elton (53), Mälzer (53) und Jens „Knossi“ Konsalla (37) gegen insgesamt zehn ausgemachte Meister und Meisterinnen ihres Fachs. Die Spezialgebiete der Champions waren sportlich, die Muskeln oder den Grips anstrengend oder teilweise einfach nur ziemlich verrückt. Aber irgendwie machte es Spaß.

Elton, Knossi und Mälzer – und eine blendend aufgelegte Wontorra

Das TV-Dreigestirn maß sich mit Olympiasiegern, Weltmeistern und Rekordhaltern in so schrägen Disziplinen wie XXL-Tischtennis, Äpfel zerteilen, Luftballon zerbeißen, Feuerwehr-Parcours oder Autos umwerfen. Irgendwie ging es auch um Punkte und Geld, aber das ging in dem Trubel ziemlich unter.

Alles zum Thema Tim Mälzer

Letztlich ging's um den Spaß - und den atmete das neue Format (vorerst gibt es, nächste Woche, nur noch eine weitere Ausgabe) vor allem durch die flotten Sprüche, die Elton, Knossi und Mälzer sowie eine blendend aufgelegte Wontorra vom Stapel ließen. Wäre es nicht so ewig lang, könnte „Drei gegen Einen“ als Volltreffer durchgehen.

Tim Mälzer legt sich gleich mit dem Publikum an

„Jetzt geht das los hier“, konnte es Knossi - der einzige aktuelle TV-Entertainer, der wie Elton meist nur auf den Spitznamen reduziert wird - kaum abwarten.

Da nordete ihn Wontorra gleich ein: „Gut zuhören! In Alt-Herren-Betreuung kenn ich mich aus!“ Mälzer grinste: „Grüße gehen raus an Steffen Henssler!“ Auf diesem Niveau ging es weiter - und das war gut so.

Lukas ist 13 und war deutscher Kinder-Gedächtnis-Weltmeister. Gegen sein Super-Brain hatten Elton, Knossi und Mälzer keine Chance.

Lukas ist 13 und war deutscher Kinder-Gedächtnis-Weltmeister. Gegen sein Super-Brain hatten Elton, Knossi und Mälzer keine Chance. 

Mälzer gab den Spiele-Macho. Gleich in der ersten Runde (XXL-Tischtennis gegen Paralympics-Olympiasieger Valentin Baus) outete er sich als guter Spieler. Und als Ehrgeizling.

Erst scherzte er, ob er Baus nicht die Luft aus dem Reifen seines Rollstuhls lassen sollte, dann legte er sich mit einem Studiogast an, der Baus anfeuerte („Mach sie fertig!“): „Du, wenn ich dich jetzt zusammenschlage, können wir das immer noch rausschneiden.“ Aber Mälzers Aggressivität nützte nichts: Baus lederte das Trio in zwei Sätzen ab.

Von ProSieben geschasster Elton lässt aufhorchen

Die Sendung profitierte auch vom ungelenken, aber ambitionierten Zusammenspiel des erstmals zusammengewürfelten Trios. Elton nahm sich und seine Sportfähigkeiten auf die Schippe („Zieh ich Arm und Beine ein, könnt' ich eine Murmel sein“), Knossi glänzte in seiner Paraderolle als nie ermüdendes Duracell-Häschen.

Dass alle drei mit dem Mundwerk klasse sind, bewiesen sie im zweiten Spiel. Da mussten - gegen Chanel Tapper, die Frau mit der längsten Zunge der Welt - Holzsteine aus dem Jenga-Turm gepopelt werden.

Tim Mälzer zog sich beim Wettkampf einen Bluterguss an der Nase zu. (Bild: RTL)

Tim Mälzer zog sich beim Wettkampf einen Bluterguss an der Nase zu. (Bild: RTL)

Elton schaute skeptisch drein. Wontorra neckte ihn: „Elton soll ja der nächste Bachelor werden, da ist Zungenfertigkeit gut.“ Elton zierte sich: „Ich mach’ nicht alles bei RTL.“ Das kommt, um seinen Job bei ProSieben zu retten, etwas spät.

Der Münchner Sender machte unlängst (allerdings erst nach der Aufzeichnung von „Drei gegen Einen“) mit Elton Schluss. Mutmaßlich weil er zu häufig für die Kölner Konkurrenz (RTL) am Start ist (und zudem für die ARD, aber gut). Jedenfalls half es: Das Trio besiegte die Zungenspezialistin, die allerdings einen schlechten Zungenaufschlag erwischt hatte.

Elton röchelt erschöpft: „Ich glaub, ich muss brechen“

Der Gedächtnis-Wettkampf mit dem 13-jährigen Super-Brain Lukas - toll (und verloren). Das Apfelzerteilen (mit der Hand) gegen die Powerfrau Anna Chernova - spritzig (und verloren). Das Quiz-Spiel gegen die Künstliche Intelligenz, dargestellt durch einen kleinen, arroganten Roboter (“Bereit für eine Lektion in Allgemeinbildung?“) - klasse (und gewonnen). Aber richtig mitreißend wurde es immer, wenn es um Körperlichkeit ging.

Bis an die letzten Kraftreserven gingen alle Beteiligten beim Kanu-Wettkampf. Den gewann, denkbar knapp, Olympiasieger Sebastian Brendel (rechts). (Bild: RTL / Steffen Z Wolff)

Bis an die letzten Kraftreserven gingen alle Beteiligten beim Kanu-Wettkampf. Den gewann, denkbar knapp, Olympiasieger Sebastian Brendel (rechts).

Beim Luftballonzerbeißen gegen Jack-Russell-Terrierdame Bailey legte es Mälzer vor lauter Elan lang - mit der Nase auf den Boden. Bluterguss! Das ist Einsatz. Honorierte auch Elton: „Wir hatten Ballons, jetzt haben wir einen Clown mit roter Nase.“

Beim Fire-Fighter-Parcours über fünf Stationen hechelten sich die Drei erstmals fast die Seele aus dem Leib. Nach 1:37 Minuten des hechelnden Staffellaufs pumpten sie im Ziel wie die Maikäfer. Und verfolgten ungläubig, dass Marie Schumann fünf Minuten schneller war. „Ich will nach Hause“, röchelte Elton, „ich glaub ich muss brechen.“ Wontorra: „Haben wir euch kaputtgekriegt?“ Mälzer maulte matt: „Halt einmal die Fre...!“

Knossi dreht auf: „Jetzt kann kommen, wer will“

Beim Car Flipping wuchsen die drei über sich hinaus. Deutschlands stärkster Mann Dennis Kohlruss erwies sich erst als Jugendkumpel von Knossi und dann als humorvoller Gegner. Was denn sein deutscher Rekord im Baumstammstemmen sei? „200 Kilo.“ Mälzer frech: „200 nur? Du Lappen!“

Der Strongman schubste fünf Autos innerhalb von 46 Sekunden um - alleine. Die Drei brauchten mit guter „Eins, zwei, hepp!“-Taktik nur 31. Da war's um Knossi geschehen: „Das war die Wende. Jetzt kann kommen, wer will.“ Und Mälzer war richtig aufgeplustert: „Ich hätt jetzt Bock, ein bisschen durch die Kölner Innenstadt zu ziehen.“

Weil die Jungs nicht wissen, dass „Bildschirmbräune“ nie Jugendwort des Jahres war, dreht die KI das Spiel. Zum Abschluss kennen sich die Männer auch nicht mit den Bezeichnungen für mehrjährige Hochzeitstage aus, so dass die KI gewinnt. „Komm, nächstes Spiel“, hat Mälzer genug. „Die KI will ich nicht mehr sehen, die war auch richtig arrgant.“

Weil die Jungs nicht wissen, dass „Bildschirmbräune“ nie Jugendwort des Jahres war, dreht die KI das Spiel. Zum Abschluss kennen sich die Männer auch nicht mit den Bezeichnungen für mehrjährige Hochzeitstage aus, so dass die KI gewinnt. „Komm, nächstes Spiel“, hat Mälzer genug. „Die KI will ich nicht mehr sehen, die war auch richtig arrogant.“ 

Gut, dass dann Sebastian Brendel nahte, seines Zeichens dreifacher Olympiasieger und 13-facher Weltmeister im Kanusport. Gegen den galt es zu paddeln. Dabei saßen alle im selben Boot, nur einander gegenüber. Hier die drei TV-Größen, ihnen gegenüber Brendel. Und dann ging es darum, das Boot in voller Länge in seine Hälfte des Beckens zu paddeln, gegen den Widerstand des Gegners. Der Kampf war auf drei Durchgänge angesetzt - und es war ein Wunder, dass Elton, Knossi und Mälzer die Tortur überlebten.

Mälzer matt im Boot: „Ich kann nicht mehr“

„Die Jungs waren echt stark“, lobte Brendel am Ende. „Ich war im ersten Lauf kurz davor, aufzugeben.“ Aber seine Willensstärke und vor allem die Kondition und Kraft waren größer. Da konnte Knossi so viel „Er macht schlapp“ brüllen oder „Körper mit“ hecheln, seine jeweils 53-jährigen Partner verließ die Kraft. „Ich kann nicht mehr“ (Mälzer), „Es tut mir leid“ (Elton) röchelte es aus dem Heck. Knossi war der „Last Man Paddeling“ und alleine gegen Brendel chancenlos.

Hier lesen: „Kitchen Impossible“ Tim Mälzer schikaniert Sternekoch – der wollte nur helfen

So ging's mit einem 5:10-Punkterückstand in drei Finalrunden. Da hieß der Gegner jeweils Andre Ortolf. Der macht sich seit Jahren einen Spaß draus, skurrile Weltrekorde aufzustellen. 100 hält er davon. Er wählte aber irgendwie die falschen Disziplinen aus. Jedenfalls bezwangen ihn die drei Promis sowohl im Erbsen-Weitpusten, Eis-Wettessen aus der Schüssel und auch beim Nasse-T-Shirts-Anziehen. So wurde aus einem 5:10-Rückstand ein 20:10-Sieg.

Vom Jubelgeschrei der drei Tausendsassa wurden dann auch etwaige im Studio eingenickte Gäste wieder wach. Interessant wäre noch, was die Promis mit den 35.000 gewonnenen Euro machen. Spenden? Einsacken? Käme Elton nach dem ProSieben-Aus vielleicht ganz gelegen. (tsch)