„Perfektes Dinner“Menü macht Gast „Angst“

Kalbsfilet, Spätzle und Speckbohnen - eine klare Hauptspeise ohne Chichi. (Bild: RTL)

Kalbsfilet, Spätzle und Speckbohnen - eine klare Hauptspeise ohne Chichi.

Marco vertraut an Tag 2 der „Dinner“-Woche in München auf bodenständige bayerisch-südtirolerische Küche. Deftige Hausmannkost soll es geben - aber kann er seine Gäste damit beeindrucken?

In Solln öffnet der frischgebackene Papa Marco (38), der bei einem Automobilhersteller arbeitet, die Tür zu seiner Wohnung.

Beim „perfekten Dinner“ (VOX) kredenzt er Herzensküche, denn er findet: „Mit guten Zutaten und relativ wenig Zutaten kann man sehr, sehr viel machen.“

Für ihn liegt genau darin die Kunst des Kochens, „und nicht dieses Chichi“.

Doch dieses Chichi hat ihn am Vorabend bei Lars (32) ein bisschen beeindruckt: „Ich habe sogar von der Nachspeise geträumt, weil ich die echt Weltklasse fand.“

Marco beschreibt sich selbst als impulsiven Koch: „Das funktioniert oft, funktioniert aber oft auch nicht.“ Falls es heute nicht funktioniert, hat der Sommelier einen Plan B: „Wein, Wein und nochmal Wein.“ Das Motto „Bavaria meets Südtirol“ ist schnell erklärt: „Das liegt daran, dass ich aus Bayern komme und meine Oma aus Südtirol, und das ist meine zweite Heimat.“ Es gibt:

  1. Vorspeise: Knödeltris: Rote Bete / Grünkohl / Südtiroler Speck
  2. Hauptspeise: Kalbsfilet mit hausgemachten Knöpfle und Speckbohnen
  3. Nachspeise: Südtiroler Apfelstrudel im Glas

„Mir gefällt das Menü extrem gut“, freut sich Timo (38) schon auf die Genüsse. Da die Gerichte recht bodenständig klingen, erwarten alle jedoch eine gewisse Raffinesse.

Sekt oder Champagner?

Marco startet den Abend mit einer Sektverkostung: Champagner gegen seinen Lieblingssekt aus Italien. „Fand ich eine megageile Idee“, sagt Timo, der eigentlich gerade keinen Alkohol trinkt. Dazu reicht Marco selbstgemachtes Brot und Butter.

Mit einem Sektvergleich fängt der Abend an, von links: Lars, Timo, Marco, Basti und Pau.
 (Bild: RTL)

Mit einem Sektvergleich fängt der Abend an, von links: Lars, Timo, Marco, Basti und Pau.

Pau (48) ist äußerst froh, dass die dreierlei Knödel eher Knödelchen sind: „Ich hatte sogar Angst am Anfang, als ich diese Knödel auf der Karte gesehen habe. Ich dachte, es wird viel zu viel.“

Timo ist mit der Vorspeise ebenfalls glücklich: „Mir hat es hervorragend geschmeckt.“ Lars analysiert: „Sie waren schnittfest, sie waren aber auch nicht zu fest. Also von der Konsistenz her die Knödel: top!“

Schwabe segnet Spätzle ab

Mit drei Pfannen hantiert Marco am Herd, um sein Kalbsfilet mit hausgemachten Knöpfle und Speckbohnen zu braten. „Er ist auch ganz leicht am Schwitzen“, stellt Lars fest. Dann serviert Marco einen klassisch bodenständig angerichteten Teller. Die Sous-vide Methode macht sich bezahlt: Das Fleisch schmeckt.

„Letzten Endes zählt das Ergebnis“, findet es Timo völlig legitim, die risikofreie Garvariante zu wählen. Auch Lars hat damit kein Problem: „Das Fleisch war on point, Konsistenz fantastisch.“ Als gebürtiger Schwabe segnet er auch die Beilage ab: „Die Konsistenz der Spätzle: on point.“ Nur Pau fehlt die Fantasie beim Gericht: „Ich finde es ein bisschen langweilig.“

Hochkonzentriert richtet Marco seine dreierlei Knödelchen an.
 (Bild: RTL)

Hochkonzentriert richtet Marco seine dreierlei Knödelchen an.

Der Apfelstrudel ist eher ein Apfel-Tiramisu, weil ohne Teig und mit viel Creme geschichtet. Dazu reicht Marco einen Zimtschnaps. Das hatten sich die Gäste anders vorgestellt. Basti (33) vermisst die Vanillesoße, außerdem findet er das Dessert „unterzuckert“.

„Wie in einem sehr, sehr guten Restaurant“, fasst Lars den Abend zusammen. „Gastgeberqualität heute von Marco 10 von 10“, findet Timo. „Wir haben verdammt gut gegessen“, kann auch Pau wenig klagen. Marco darf sich über 35 Punkte und die Führung freuen. (tsch)