Eine Drohne auf NATO-Gebiet, Raketen auf eine US-Fabrik und dann auch noch absurde Forderungen. Moskau pfeift auf alle Friedensbemühungen und schickt eine eiskalte Botschaft an den Westen. Selbst Donald Trump ist jetzt stocksauer.
Raketen auf US-FabrikPutin eskaliert – Trump stinksauer

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Kremlchef Wladimir Putin zusammen mit US-Präsident Donald Trump. Moskau lehnt Friedensbemühungen weiter ab. (Archivbild)
Russland zeigt dem Westen die eiskalte Schulter! Statt auf Frieden zu setzen, lässt der Kreml die Muskeln spielen und bekräftigt seinen brutalen Kriegskurs.
Während Außenminister Sergej Lawrow und Ex-Kremlchef Dmitri Medwedew jegliche Friedensgespräche im Keim ersticken, bombardiert die russische Armee die Ukraine weiter massiv – und schreckt vor keiner Provokation zurück.
Erst schlug am Mittwoch eine russische Drohne auf polnischem Boden und damit in einem NATO-Land ein. Nur einen Tag später folgte die nächste Eskalationsstufe: ein gezielter Angriff auf die Fabrik eines amerikanischen Unternehmens in der Westukraine.
Die russischen Raketen trafen die Anlage eines „großen amerikanischen Elektronikherstellers“, so der ukrainische Außenminister Anrij Sybiha auf der Plattform X. Es habe „schwere Schäden und Opfer“ gegeben. Laut ukrainischen Medienberichten handelt es sich um eine Fabrik des US-Konzerns Flex.

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Bei russischen Raketenangriffen wurde in der Nacht auf Donnerstag (21. August) nach ukrainischen Angaben auch die Fabrik eines US-Unternehmens in der Ukraine angegriffen.
„Es ist eine rein zivile Einrichtung, die nichts mit Verteidigung oder Militär zu tun hat“, stellt der Außenminister klar. Der russische Angriff habe keine „militärische Logik oder Notwendigkeit“. Es sei nichts anderes als „Terror gegen Menschen, Unternehmen und das normale Leben“.
Auch der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj ist entsetzt: „Mehrere Marschflugkörper wurden auf ein amerikanisches Unternehmen in Transkarpatien abgefeuert.“ Dort seien „Alltagsgegenstände wie Kaffeemaschinen“ hergestellt worden.
Für Selenskyj ist der Angriff „sehr bezeichnend“. Er fordert knallharte Konsequenzen: „starke Sanktionen“ gegen den Kreml. Sein bitteres Fazit: „Aus Moskau gibt es noch immer kein Signal, dass man ernsthaft in substanzielle Verhandlungen eintreten und diesen Krieg beenden will.“
Und tatsächlich: Mit der neuen Angriffswelle macht der Kreml seine knallharte Haltung überdeutlich. Außenminister Lawrow ließ zuvor schon keinen Zweifel daran, dass Moskau an keiner Friedenslösung interessiert ist.
Auch von einem Treffen zwischen Kremlchef Wladimir Putin und Selenskyj, wie es US-Präsident Donald Trump geplant hatte, will man in Moskau nichts wissen.
Jegliche Überlegungen für ein Friedensabkommen mit westlichen Sicherheitsgarantien werden vom Kreml kategorisch abgeschmettert. Stattdessen gibt es vulgäre Sprüche von Ex-Kremlchef Medwedew und absurde Bedingungen, die schon im Frühjahr 2022 die Verhandlungen in Istanbul zum Scheitern brachten.
Medwedew beleidigte nach dem Gipfel in Washington erst Selenskyj als „Clown“ und dann den französischen Präsidenten Emmanuel Macron als „hirntoten gallischen Hahn“. Lawrow forderte frech ein russisches Veto-Recht für Sicherheitsgarantien anderer Länder für die Ukraine. Heißt im Klartext: Garantiegeber dürften nur dann eingreifen, wenn der Kreml vorher sein Okay gibt.
„Würde man Russland ein Veto-Recht bei westlichen Sicherheitsgarantien einräumen, könnte der Kreml Bedingungen diktieren, die die Widerstandsfähigkeit der Ukraine gegen eine weitere russische Invasion schwächen würden“, kommentierte das amerikanische Institut für Kriegsstudien diese unverschämte Forderung.
Der Kreml wolle die Ukraine damit nur daran hindern, „bilaterale oder multilaterale Sicherheitsabkommen abzuschließen, ihr Militär aufzurüsten und zu modernisieren und Unterstützung von den Partnern zu erhalten“, schrieben die US-Analysten und -Analystinnen in ihrem Lagebericht.
„Das ist absolut verrückt“, urteilte der ehemalige US-Botschafter in Russland, Michael McFaul, über Lawrows Vorstoß. „Russland sollte bei unseren Gesprächen über Sicherheitsgarantien mit der Ukraine nichts zu sagen haben“, erklärte der Ex-Diplomat bei X.
Die russischen Provokationen zeigen auch in Washington Wirkung. Nachdem er am Mittwoch noch von der „Wärme“ zwischen ihm und Putin geschwärmt hatte, schlug Trump am Donnerstag plötzlich einen ganz anderen Ton an. Ohne den Angriff auf die US-Fabrik direkt zu nennen, wurde er deutlich.
„Es ist sehr schwer, wenn nicht sogar unmöglich, einen Krieg zu gewinnen, ohne das Land des Angreifers anzugreifen“, schrieb der US-Präsident auf seiner Plattform Truth Social. Eine klare Ermutigung an die Ukraine, zurückzuschlagen! (red)