Mikrofon-Panne beim Ukraine-Gipfel: US-Präsident Donald Trump war plötzlich zu hören, als er Macron etwas zuflüsterte. Es ging um Putin.
Mikrofon-Panne bei Ukraine-GipfelTrump flüstert über Putin

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US-Präsident Donald Trump (r.) und Frankreichs Präsident Emmanuel Macron im East Room des Weißen Hauses.
Diese Worte waren eigentlich nicht für die Öffentlichkeit bestimmt.
Nachdem Trump und die anderen europäischen Staatschefs ihr „Familienfoto“ im Weißen Haus beendeten, bereitete sich die Gruppe auf den eigentlichen Gipfel vor. Trump und der französische Präsident sprachen vor Beginn des Runden Tisches über ein mögliches bevorstehendes trilaterales Treffen zwischen den USA, Russland und der Ukraine.
Dabei flüsterte der US-Präsident dem Franzosen im East Room etwas zu, das nur für seine Ohren bestimmt war. Das Problem: Das Mikrofon, welches ganz in der Nähe der beiden Staatsmänner stand, war angeschaltet.
„Ich glaube, er [gemeint ist der russische Präsident Wladimir Putin, Anm. d. Red.] will einen Deal machen“, flüsterte Trump. „Ich glaube, er will einen Deal für mich machen, verstehen Sie das? So verrückt es auch klingt.“
Hier die Szene anhören:
Trumps Bemerkung hinter verschlossenen Türen löste im Netz erneut Spekulationen darüber aus, inwiefern Trump dem russischen Präsidenten beim Gespräch in Alaska in die Falle getappt ist.
Trump und sein Sondergesandter, Steve Witkoff behaupteten, es sei ihnen gelungen, Putin dazu zu bewegen, NATO-ähnliche Sicherheitsgarantien für die Ukraine zuzustimmen. „Wir konnten sozusagen eine Vereinbarung erzielen, dass die Vereinigten Staaten einen Schutz ähnlich dem Artikel 5 der NATO bieten könnten. Das war das erste Mal, dass wir gehört haben, dass die Russen dem zustimmen“, sagte Witkoff am Sonntag.
Doch als die Nachricht Moskau erreichte, kamen ganz andere Töne aus dem Kreml.
Russland hat in den Verhandlungen um ein Kriegsende erneut kategorisch eine Stationierung von Truppen aus NATO-Staaten in der Ukraine abgelehnt.
„Wir bekräftigen unsere wiederholt geäußerte Position, dass wir jegliche Szenarien ablehnen, die die Entsendung eines Militärkontingents unter Beteiligung von NATO-Staaten in die Ukraine vorsehen, was zu einer unkontrollierbaren Eskalation des Konflikts mit unvorhersehbaren Folgen führen könnte“, hieß es vom russischen Außenministerium.
Trump erklärte nun nach dem Gipfel in Washington, er strebe ein Zweiertreffen zwischen Selenskyj und Putin an. Danach solle es ein Dreiertreffen geben, an dem auch er teilnehmen werde, schrieb er auf seiner Plattform Truth Social.
„Dies war erneut ein sehr guter erster Schritt in einem Krieg, der schon seit fast vier Jahren andauert“, schrieb Trump in seinem Post. „… Alle sind sehr glücklich über die Möglichkeit eines FRIEDENS für Russland und die Ukraine.“
Das Weiße Haus hat in den sozialen Medien indes ein Bild veröffentlicht, auf dem der US-Präsident Trump in seinem Büro in Washington telefoniert. Auf X heißt es dazu, Trump telefoniere mit Putin im Oval Office. Das Telefonat zwischen Trump und Putin dauerte etwa 40 Minuten. Beide sollen über direkte Verhandlungen zwischen Moskau und Kiew gesprochen haben.