Das Weiße Haus ist nun offiziell auf TikTok vertreten - und das, obwohl Donald Trump wiederholt mit dem Ende der App in den USA gedroht hatte. Die nun von der Regierungszentrale veröffentlichten Videos finden indes wenig Anklang.
„Goldenes Zeitalter Amerikas“Weißes Haus startet TikTok-Account

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Das Weiße Haus ist nun offiziell auf TikTok vertreten. Die ersten Videos zeigen US-Präsident Donald Trump. (Bild: 2025 Getty Images/Andrew Harnik)
„Willkommen im Goldenen Zeitalter Amerikas“, heißt es in der TikTok-Profilbeschreibung des Weißen Hauses.
Am Dienstag postete die US-Regierungszentrale ihr erstes Video auf der chinesischen Kurzvideo-App: einen Zusammenschnitt verschiedener Auftritte von Donald Trump, unterlegt mit dramatischer Musik sowie einer Rede des US-Präsidenten, der sich darin sinngemäß als „Stimme des Volkes“ bezeichnet.
Punkten kann das Weiße Haus mit seinem TikTok-Einstieg nicht wirklich. In der Kommentarspalte des Clips hagelt es Kritik: „Ich dachte, TikTok wäre eine Bedrohung der nationalen Sicherheit?“, fragt ein User verwirrt. „Sie sind der korrupteste Präsident aller Zeiten“, schreibt ein Nutzer. Dazu finden sich unzählige Kommentare, die auf Trumps Verbindung zu Jeffrey Epstein hinweisen. Auch das Feedback unter den zwei weiteren Videos, die der Account in den vergangenen Stunden veröffentlichte, fällt weitestgehend negativ aus.
Donald Trump setzte TikTok-Verbot aus
Eigentlich dürfte TikTok in den Vereinigten Staaten bereits seit geraumer Zeit nicht mehr abrufbar sein. Ein 2024 mit großer Mehrheit verabschiedetes Gesetz hatte den Mutterkonzern hinter der Firma zum Verkauf des sozialen Netzwerks gedrängt. Ziel war es, dass sich die Kurzvideo-App von dem chinesischen ByteDance-Konzern abspaltet.
Nach dem Senatsbeschluss wären TikTok ursprünglich nur wenige Monate geblieben, um ihre US-Vermögenswerte zu veräußern und somit einem Verbot in den Vereinigten Staaten zu entgehen. Donald Trump jedoch gewährte TikTok per Erlass eine Gnadenfrist, die er mehrfach verlängerte.
Die Social-Media-Plattform stand in den vergangenen Jahren aus verschiedenen Gründen in der Kritik. Unter anderem waren die vermeintliche Nähe zur chinesischen Regierung sowie der Vorwurf der Datenspionage Gegenstand von Negativschlagzeilen. Aus den Reihen der Politik war zu vernehmen, dass die Kontrolle über das Unternehmen trotz 20 Prozent Stimmanteilen wegen höherer Stimmrechte den chinesischen Gründern vorbehalten sei. Außerdem seien Kontrollinstrumente verhältnismäßig wirkungslos, weil sich der Hauptsitz von ByteDance in Peking befindet. (tsch)