Bizarrer AuftrittTrump schwärmt von Putin-Foto

Russland greift eine US-Fabrik in der Ukraine an – doch Präsident Donald Trump sorgt mit einem bizarren Auftritt für Kopfschütteln.

Was für ein Auftritt! Einen Tag, nachdem Russland eine US-Fabrik in der Ukraine mit Raketen angegriffen hat, sorgt Donald Trump für Fassungslosigkeit.

Mitten in einer Pressekonferenz zur Fußball-WM kramt der US-Präsident plötzlich ein Foto hervor: Es zeigt ihn lächelnd neben Kremlchef Wladimir Putin.

„Mir wurde gerade ein Bild zugeschickt, von jemand, der gerne dabei wäre“, verkündet Trump. Dann die Lobeshymne auf Putin: „Er war sehr respektvoll zu mir und unserem Land, aber nicht so respektvoll gegenüber anderen.“

„Ich denke, sie wollen das sehen, das ist ein Mann namens Wladimir Putin“

„Ich denke, sie wollen das sehen, das ist ein Mann namens Wladimir Putin“, erklärt er den verdutzten Reporterinnen und Reportern. Sein Fazit zum Foto, das er in die Kameras hält: „Ich denke, es ist ein schönes Bild von ihm, okay von mir, aber schön von ihm.“

Als eine Reporterin nach dem Angriff auf die US-Fabrik fragt, wird es noch skurriler. Trumps knappe Antwort: „Ich habe ihm gesagt, dass ich darüber nicht glücklich bin und ich bin über überhaupt nichts glücklich, was mit diesem Krieg zu tun hat.“

US-Präsident Donald Trump (Mitte) präsentiert bei einer Pressekonferenz im Weißen Haus ein Foto von Kremlchef Wladimir Putin und ihm. Vize JD Vance und FIFA-Boss Gianni Infantino (r.) schauen zu.

US-Präsident Donald Trump (Mitte) präsentiert bei einer Pressekonferenz im Weißen Haus ein Foto von Kremlchef Wladimir Putin und ihm. Vize JD Vance und FIFA-Boss Gianni Infantino (r.) schauen zu.

Statt klarer Worte gibt es alte Drohungen. Trump wiederholt seine zweiwöchige Frist für Friedensgespräche. Sonst werde er eine „sehr wichtige Entscheidung“ treffen. Was das heißt? „Massive Sanktionen oder hohe Zölle“ – oder auch einfach „nichts“.

Er selbst liebe es, „das Töten zu stoppen“, fügt Trump noch hinzu und behauptet, unter ihm hätte es den Krieg niemals gegeben.

Während Trump im Weißen Haus von Fotos schwärmt, sendet Putin eiskalte Signale. Er besucht die Stadt Sarow, das Zentrum der russischen Atomwaffenforschung, und legt Blumen am Denkmal eines der Entwickler der sowjetischen Atombombe nieder.

Ein klares Zeichen, meint Max Seddon, Moskauer Büroleiter der „Financial Times“. Einen Tag, nachdem Trump Kiew mehr Unterstützung andeutete, reise Putin ins Atomwaffen-Zentrum. Seddons Kommentar: „Das ist nicht gerade subtil.“

Auch Expertinnen und Experten sind entsetzt über Trumps Auftritt. „Der Wahnsinn hat die amerikanische Außenpolitik fest im Griff“, kommentiert Thomas Jäger, Professor für Internationale Politik an der Universität Köln.

Aus Washington kommt ebenfalls scharfe Kritik. Moskau hatte ein von Trump gewünschtes Treffen zwischen Putin und dem ukrainischen Präsidenten Selenskyj bereits abgelehnt. Der demokratische US-Senator Chuck Schumer kommentierte trocken: „Kein Scheiß, Sherlock.“ Der Grund sei klar: „Trump ist schwach und Putin nutzt ihn aus.“ (red)