Sarahs Schicksal bewegtWhatsApp-Text geht um die Welt – aus erschütterndem Grund

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Eine einfache WhatsApp-Nachricht beschäftigt zurzeit viele Menschen. Die Nachricht macht auf den Mord an einer 33-jährigen Frau aufmerksam.

von Niklas Brühl (nb)

London – „Schreib mir, wenn du zu Hause bist“ – eine Nachricht, die wohl jeder schon einmal an die Tochter, die Mutter, eine Freundin oder seine Partnerin geschrieben hat. Es sind nur wenige Worte, doch genau diese Worte beschäftigen zurzeit unzählige Menschen im Netz – aus einem bestürzenden Grund.

  • WhatsApp-Nachricht geht um die Welt
  • Englische Influencerin wird auf dem Nachhauseweg entführt und getötet
  • Personal Trainerin Lucy Mountain fasst das Problem zusammen

Lucy Mountain kommt aus England und ist Influencerin und Personal Trainerin. Sie hat über 460.000 Instagram-Follower.

Zuletzt postete sie ein Screenshot, auf dem nur eine einzige WhatsApp-Nachricht zu lesen ist: „Text me when you get home xx“ (Schreib mir, wenn du zu Hause bist).

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Der Post bewegte Millionen, da Mountain dadurch auf den Mord an der 33-jährigen Sarah Everard in London aufmerksam machte.

Sarah Everard wird auf dem Weg nach Hause entführt und ermordet

Everard verbrachte den Abend des 3. März zusammen mit einer Freundin in deren Wohnung. Zu späterer Stunde machte sie sich zu Fuß auf den Heimweg. Dieser hätte 50 Minuten gedauert – allerdings kam die 33-Jährige nie zu Hause an.

Denn am vergangenen Mittwoch (10. März) wurde ihre Leiche in einem Waldstück in der südostenglischen Grafschaft Kent gefunden. Die sieben Tage zuvor galt sie als vermisst. Dringend tatverdächtig ist ein 48-jähriger Londoner, der auch schon in Untersuchungshaft sitzt. Von Beruf ist er Polizist. Über den Fall berichtet unter anderem der britische „Guardian“.

Influencerin Lucy Mountain macht mit WhatsApp-Nachricht auf Problem aufmerksam

Seit dem Verschwinden von Sarah Everard schilderten unzählige Frauen ihre Furcht vor dem alleinigen Nachhauseweg im Dunkeln. Der Post von Lucy Mountain soll genau diese Angst ausdrücken, die auch Angehörige von Frauen verspüren.

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Die Anteilnahme war riesengroß: Bei einer Mahnwache für die ermordete Sarah Everard im Londoner Park Clapham Common nahmen am 14. März unzählige Menschen teil.

Zusätzlich zu der veröffentlichten Symbol-Nachricht schrieb Mountain noch einen eindringlichen Appell: „Ich weiß nicht einmal, wie ich das formulieren soll, weil ich das Gefühl habe, dass meine Worte nicht dem gerecht werden können, was viele Frauen gerade fühlen. Ich habe nicht aufhören können, an Sarah Everard zu denken und daran, dass eine Frau nicht nach Hause gehen durfte. Es ist unerträglich.“

Lucy Mountain spricht für die gesamte Frauenwelt: „Wir haben alle über Fluchtwege nachgedacht“

Mountain spricht vielen Frauen aus der Seele, weiter schreibt sie: „Wir haben alle unsere Live-Orte geteilt. Wir haben alle unsere Schuhe gewechselt. Wir haben alle unsere Schlüssel zwischen unseren Fingern gehalten. Wir haben alle Telefongespräche geführt, echte und unechte. Wir haben alle unsere Haare in unsere Mäntel gesteckt. Wir sind alle durch dunkle Straßen gerannt. Wir haben alle über unsere Fluchtwege nachgedacht.“

Es sind Szenarien, in die sich wohl die meisten Frauen und deren Angehörigen hineinversetzen können. Die Influencerin wünschte sich, dass mehr Männer die Sorgen der Frauen verständen.

Lucy Mountain wendet sich direkt an die Männer: „Hört auf, Frauen zu belästigen!“

Dann wendet sie sich direkt an die Männer: „Hört auf, Frauen zu belästigen. Hört auf, Frauen als Opfer zu beschuldigen. Und hört auf, Frauen mit der Last der Handlungen anderer Männer zu belasten.“ Den emotionalen Post beendet sie mit den Worten: „Eine Frau hätte nach Hause gehen dürfen.“

Mountains Post wurde mittlerweile (Stand Montagmittag) über 2,6 Millionen Mal geteilt und mehr als 15.000 Mal kommentiert. (nb)