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Schüsse auf Villa in BerlinSteckt eine türkische Gang dahinter?

Polizeieinsatz bei Nacht mit Blaulicht

Polizei schweigt zu Schüssen auf Clan-Boss Mehmet K.

In der Hauptstadt war das Anwesen eines Geschäftsmannes das Ziel von Schüssen.

Ein Überfall mit Waffengewalt fand am 17. Dezember in Berlin-Lichtenfelde statt, wobei zwei vermummte Angreifer auf eine Villa schossen. Es wurden bis zu 20 Projektile abgefeuert, woraufhin die Täter entkamen. Erfreulicherweise erlitt bei diesem Angriff keine Person körperlichen Schaden. Die Immobilie ist im Besitz des Wett-Geschäftsmannes Mehmet K.

Mehmet K. gilt als prominente Persönlichkeit im Sektor für Glücks- und Wettspiele. Seinem Unternehmen „Wettarena“ wurde 2020 eine Genehmigung erteilt; es betreibt Presseinformationen zufolge 120 Wettfilialen mit 400 Angestellten und erwirtschaftete 2023 einen Ertrag von etwa 16 Millionen Euro. Überdies ist er Eigner der „Eko Spielhallenbetriebe“ und fungiert als Mäzen eines hauptstädtischen Fußballklubs. Das berichtet „FOCUS online“.

Auf sozialen Plattformen ist K. durch die Aliasnamen „Kürt Mehmet“, „Löwe von Berlin“ und „Tiger-Killer“ ein Begriff. Zusammen mit weiteren Geschäftsleuten organisierte er im Mai eine „Bingöl-Nacht“ im Berliner Titanic Chaussee Hotel, zu welcher Besucher aus dem gesamten europäischen Raum kamen. Unter den Teilnehmenden waren auch der berüchtigte Clan-Anführer Isa Remmo sowie Cezayir Baysal, eine in der türkischen Gemeinschaft respekteinflößende Persönlichkeit mit Kontakten zur rechtsextremen Gruppierung „Graue Wölfe“.

Einen Tag nach dem Überfall antwortete Mehmet K. mit einem öffentlichen Statement via Instagram. Er stufte die Handlung als „ehrlos“ und niederträchtig ein, da das Feuer auf ein Heim gerichtet wurde, in dem sich Frauen sowie Kinder aufhielten. In seiner Botschaft verlangte er von den Angreifern eine direkte Konfrontation auf der Straße wie unter Männern und versprach für sachdienliche Hinweise zu deren Festnahme eine Prämie in Höhe von 500.000 Euro.

Als potenzielles Motiv für die Tat gilt eine Todesdrohung, die von der türkischen Gruppierung „Daltons“ ausging. Ein Verbindungsmann, der sich als deren Wortführer bezeichnete, gab Ende Oktober die geplante Ermordung von Mehmet K. bekannt und sagte: „Wir werden Kürt Mehmet und seinen Freund Cezayir Baysal töten.“ Die Bedrohung stand in Verbindung mit dem Tod des 27-jährigen Serdar G., der in Hannover erschossen wurde. G. soll ein Gefolgsmann von K. gewesen sein, der sich „respektlos“ benommen habe und aus diesem Grund eliminiert wurde. Eine Aufnahme auf Tiktok legt eine Verbindung zwischen G. und K. nahe.

Die „Daltons“ sind eine aus Istanbul stammende verbrecherische Vereinigung, die mit Rauschgifthandel, illegalem Waffenhandel sowie Schutzgelderpressung assoziiert wird und ebenfalls in Deutschland operiert. Der Publizist Osman Cakli geht davon aus, dass die türkischen Behörden während der letzten fünf Jahre rund 3000 Tatverdächtige aus diesem Umfeld inhaftiert haben. Es bleibt vorerst offen, ob die „Daltons“ oder ihr Berliner Ableger „Ezginler“ für die Attacke auf die Villa die Verantwortung tragen, da von der Polizei keinerlei Auskünfte erteilt werden. (red)

Dieser Inhalt wurde mit Hilfe von KI erstellt.