Vorsicht vor diesen Mails! Betrüger drohen potenziellen Opfern mit Haft.
Kinderporno-VorwurfPolizei warnt Kölner vor Schock-Mails

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Solche gefälschten Vorladungen der Polizei werden von Betrügern per E-Mail verschickt.
Aktualisiert
Es war ein gewaltiger Schreck für den Kölner Dirk M. (Name geändert), als er letzte Woche sein E-Mail-Postfach öffnete. „Guten Tag, Sie haben eine offizielle Vorladung der Polizei Nordrhein-Westfalen erhalten“, so der erste Satz. Im Anhang befindet sich ein PDF-Dokument, das auf den ersten Blick täuschend echt wirkt.
Öffnet man die Datei, sieht man ein Dokument mit dem Briefkopf der Polizei Nordrhein-Westfalen. Oben rechts ist die Adresse des Innenministeriums in Düsseldorf angegeben, darunter prangt in großen Lettern: „Offizielle Vorladung – Abteilung für Cyber-Kriminalität“.
BKA und LKA warnen vor den gefälschten Vorladungen
Dirk M. wird darin beschuldigt, sich im Internet gezielt kinderpornografische Videos und Nacktfotos von Minderjährigen angesehen zu haben. Die angeblichen Beweise seien „von unseren Cyber-Ermittlungsteams gesichert“ worden.
Wer aufmerksam weiterliest, bemerkt schnell, dass es sich um eine gefälschte E-Mail handelte, die voller Rechtschreib- und Grammatikfehler war.
Doch wer nicht sofort stutzig wird oder der deutschen Sprache nicht mächtig ist, kann leicht in Panik geraten. Die angebliche Vorladung strotzt nur so vor Drohungen: Man dürfe ausschließlich per E-Mail und innerhalb von vier Tagen Stellung nehmen. „Warnung: keine telefonischen und persönlichen Kontakte“, drohen die Betrüger, sonst mache man sich der „Justizbehinderung“ schuldig.
BKA rät: „Nicht anklicken, nicht antworten, nicht zahlen“
Wer überhaupt nicht reagiert, dem wird mit Festnahme, der Aufnahme ins „nationale Register für Sexualstraftäter“ und einer Geldstrafe von bis zu 50.000 Euro gedroht. Besonders bizarr: Die angebliche Polizei kündigt an, den Arbeitgeber und die lokalen Medien über die vermeintlichen Straftaten zu informieren, sollte der Empfänger oder die Empfängerin nicht antworten.
Wie der „Kölner Stadt-Anzeiger“ berichtet, sind laut Bundeskriminalamt (BKA) diese Betrugs-Mails derzeit wieder vermehrt im Umlauf. Arglosen Bürgerinnen und Bürgern werden darin angebliche Straftaten unterstellt. Das BKA rät dringend: „Nicht anklicken, nicht antworten, nicht zahlen.“
Verbraucherschützer und Verbraucherschützerinnen erklären, dass die Täter mit besonders schweren Vorwürfen Druck aufbauen, um an die Daten ihrer Opfer zu kommen. Antwortet man auf die Mail, wird man aufgefordert, Geld zu überweisen, um einen Haftbefehl abzuwenden oder die gesamte Strafe zu begleichen.
Auch das Landeskriminalamt (LKA) in NRW warnt vor dieser Masche. Oft werde auch der Eindruck erweckt, dass Dokumente von vertrauenswürdigen Anbietern zum Download bereitstehen. Dafür soll man einen Link anklicken und Zugangsdaten eingeben. „Passiert dies, werden die E-Mail-Konten der Opfer übernommen, die Inhalte der E-Mails werden analysiert und eine neue Angriffswelle startet“, so das LKA. Wer bereits Geld überwiesen hat, sollte umgehend seine Bank und die Polizei informieren. (red)
Dieser Inhalt wurde mit Hilfe von KI erstellt.
