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Drama in den NiederlandenBis zu eine Million Häuser drohen wegen Trockenheit abzusinken

Das Bild zeigt eine Häuserreihe in den Niederlanden mit Ladenlokalen im Erdgeschoss. Auf dem Bürgersteig laufen Passanten und Passantinnen.

Die Niederlande kämpft aktuell mit den sinkenden Grundwasserspiegeln. Bis zu eine Million Häuser sind aktuell gefährdet, da diese drohen abzusinken. Das hier verwendete Symbolfoto zeigt eine Häuserreihe in den Niederlanden.

Die anhaltende Dürre hält uns weiter mit ihren weitreichenden Auswirkungen in Atem. Aktuell drohen rund eine Million Häuser in der Niederlande zu versinken. Doch die Versicherungen schauen weg.

von Annabelle Cohnen (ac)

Die Niederlande hat eine einzigartige Beziehung zu Wasser. Es ist für sie Freund und Feind zugleich. Ein Viertel des Landes liegt unter dem Meeresspiegel. Während des Goldenen Zeitalters verhalf das Wasser der Niederlande zu Reichtum und Wohlstand, denn sie entwickelte sich zu einer wichtigen Seehandelsmacht. Große Innovationen im Bereich des Wassersektors sorgten außerdem dafür, dass sich architektonische und nachhaltige Innovationen etablieren konnten.

Doch nun wird ihr das Wasser zum Verhängnis. Beziehungsweise das Ausbleiben des Wassers. Denn durch die anhaltende Trockenheit drohen bis zu eine Million Bauten in den Niederlanden zu versinken. Grund dafür ist der niedrige Grundwasserspiegel.

Niederlande: Drastische Auswirkungen durch niedrigen Grundwasserspiegel

Bereits vor Jahren haben Versicherungen berechnet, dass bis zu eine Million Häuser in unserem Nachbarland absinken könnten, weil der Grundwasserspiegel vielerorts zu schnell zu stark sinkt. In diesen Wochen ist der Spiegel bereits durchschnittlich 20 Zentimeter niedriger, als sonst üblich. Dadurch entstehen an den Häusern Risse an Decken und Wänden. Teilweise versinken sie sogar mehrere Zentimeter im Boden.

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Die höchste Anfälligkeit zeigen Bauten, die auf Holzpfählen und nicht auf einem Betonfundament errichtet wurden. Wenn diese ständig unter Wasser stehen, gibt es keinerlei Probleme. Stehen diese Pfähle aber im Trockenen, fangen sie an zu verfaulen und werden zur unsichtbaren Gefahr. Besonders gefährdet sind Häuser, die vor 1980 errichtet wurden. 

Viele Häuser wurden außerdem auf Lehm oder Torf gebaut. Sollte das Grundwasser weiter drastisch sinken, könnten diese Schicht und damit auch die Bauten absacken. Experten und Expertinnen rechnen laut dem niederländischen News-Portal „Trouw“ mit landesweiten Schadensmeldungen.

Besonders betroffen sind die Regionen im Westen des Landes. Insbesondere Friesland und Groningen erleben derzeit eine extreme Grundwasserdürre.

Nicht nur die Dürre als Ursache: Auch  Landwirtschaft ist verantwortlich

Wie es im Nachbarland heißt, sei wohl für einen Teil der Problematik auch die Landwirtschaft verantwortlich. Denn in den Regionen, die höher liegen als ihre Gewässer, würde zu viel Grundwasser für die Landwirtschaft und Industriebetriebe abgepumpt. Dadurch werde das Land viel trockener. Allgemein müsse ein wesentlich sparsamerer Verbrauch von Wasser etabliert werden, so der Geohydrologe Maarten Kuiper gegenüber dem öffentlich-rechtlichen Sender „NOS“. Weiter sagt er, dass die Niederlande dringend in eine nachhaltige Wasserhaltung und in die Erhaltung der Landschaft investieren müsse, um das Problem zu stoppen.

Zusätzlich wird die Bodenabsenkung durch die anhaltende Dürre im Sommer verschärft, sodass der Grundwasserspiegel weiter extrem gesunken ist. 

Massive Schäden an Gebäuden: Versicherungen schauen weg

Bereits im Sommer 2018 waren Hunderte Häuser durch das Niedrigwasser eingesunken und beschädigt worden. Hauseigentümer und Hauseigentümerinnen bleiben unterdessen auf den Kosten der Schäden sitzen. Denn für Schäden am Fundament kommt kaum eine Versicherung auf.

Lediglich bei plötzlichen Ereignissen wie Hochwasser oder Stürmen zahlen die Gesellschaften. Die immensen Summen für die aufkommenden Schäden müssen sie also selber zahlen. Auch die Haus-Fundamente zu stärken, kostet die Besitzer und Besitzerinnen rund 50.000 Euro. Eine Summe, die viele nicht bezahlen können.

Laut Professor Ramon Hanssen von der Delft University of Technology in den Niederlanden, stehe das Land aktuell an einem Wendepunkt. Sollte sich die Absenkung des Bodens weiter fortsetzen, würde dies zu enormen Schäden an Gebäuden und in historischen Städten führen.

Die Bodenabsenkung wird in unserem Nachbarland in den kommenden Jahren wohl eine immer größere Rolle spielen, da nicht nur die Pfahlfäule, sondern auch immer trockenere Sommer sowie der sinkende Grundwasserspiegel zur Verschärfung der Fundamentproblematik beitragen.