Für zahlreiche Menschen endet die Seereise in Richtung Mallorca letal.
Tragödie im MittelmeerMehr als 1.000 Personen auf der Route nach Mallorca verschollen

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Gestrandetes Migrantenboot, über tausend Menschen vermisst.
Für die Balearen stellt das Jahr 2025 einen traurigen Rekord auf. Niemals zuvor haben so viele Personen per Boot die zu Mallorca gehörende Inselgruppe erreicht. Mit der wachsenden Quantität der Ankünfte nimmt allerdings die Zahl der Katastrophen zu. Eine Veröffentlichung der NGO Caminando Fronteras, die am Montag (29.12.) herauskam und den Titel „Monitoring zum Recht auf Leben 2025“ trägt, legt bestürzende Tatsachen dar: 1.037 Menschen, welche von Algerien aus ihre Überfahrt starteten, sind seitdem verschollen.
Die NGO nimmt an, dass insgesamt 47 Wasserfahrzeuge ihr Ziel niemals erreichten. Als besonders fatal erwiesen sich die Monate Januar mit 136, Oktober mit 148 sowie November mit 168 verschollenen Personen. Der Dokumentation zufolge hat sich der algerische Seeweg zu den Balearen im Jahresverlauf stetig zur primären Strecke in Richtung Spanien entwickelt, wohingegen die atlantische Verbindung zu den Kanaren an Frequenz einbüßte. Wasserfahrzeuge, die zuvor von der algerischen Ostküste aus Kurs auf Italien nahmen, akzeptierten nun vermehrt die ausgedehntere Reise bis zu den Balearen. Das berichtet „Mallorca Zeitung“.
Der Report von Caminando Fronteras äußert scharfe Beanstandung bezüglich der fehlenden Rettungsmaßnahmen. Darin wird festgehalten, dass „passive Suchstrategien und die Beschränkung der Einsätze auf Gebiete in Küstennähe bestehen fort“. Die NGO rügt überdies Verspätungen bei der Mobilisierung von Such- und Rettungskräften. Diese ungenügende Beachtung der Routen-Zunahme hat laut der Organisation eine gewaltige Gefahr geschaffen, welche zunehmend mehr Menschenleben fordert.
Ein bedrückender Beweis für die defizitären Vorkehrungen sind die zahlreichen Leichname, die im Verlauf des Jahres 2025 an die balearischen Küsten getrieben wurden. Die karitative Organisation beklagt, dass Personen ohne Identifizierung und unter Missachtung religiöser Bräuche bestattet werden. „Was am wichtigsten ist, ohne dass die Familien wissen, dass dies ihr Ende war“, zitiert der Bericht die Organisation. Ebenfalls verändert sich die Herkunft der Migrierenden: Waren es vormals hauptsächlich Individuen aus Algerien, so wagen nun immer öfter Personen aus Subsahara-Staaten und mitunter sogar Flüchtlinge aus Asien die lebensgefährliche Seereise. (red)
Dieser Inhalt wurde mit Hilfe von KI erstellt.
