Das verheerende Feuer in Sa Coma hatte anscheinend keine zufällige Ursache.
Brandanschlag auf MallorcaGezielter Angriff auf Mutter und Sohn?

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Ermittler vermuten gezielten Brandanschlag in Sa Coma.
Eine dramatische Entwicklung kennzeichnet den am Samstagmorgen ausgebrochenen Großbrand, der sich in einer Tiefgarage in Sa Coma auf der Insel Mallorca ereignete. Ging man zuerst von einer Fehlfunktion eines Hybrid-Fahrzeugs als Grund aus, so vermuten die Untersuchungsbehörden jetzt eine absichtliche Inbrandsetzung. Aus dem in Flammen stehenden Wohngebäude wurden die Mutter sowie ihr Sohn zuvor von einem Anwohner in Sicherheit gebracht.
Ein eventuell gezieltes Attentat steht mittlerweile im Mittelpunkt der Nachforschungen. Die Eigentümerin des verkohlten Fahrzeugs ist zusammen mit ihrem Sohn bei den Ämtern als Hochrisiko-Opfer geschlechtsspezifischer Gewalt geführt. Der Fund von Brandbeschleunigern am Ort des Geschehens untermauert diesen entsetzlichen Verdacht. Das Anwesen wird polizeilich überwacht, da die Befürchtung besteht, der Verantwortliche könnte zurückkommen. Das berichtet „Mallorca Zeitung“.
Umfangreiche Rettungsaktion
Gegen 7.20 Uhr ging die Meldung über das Feuer in der unterirdischen Parkgarage eines Wohnkomplexes im Carrer Ficus 3 ein. Ungefähr 80 Personen wurden von den Einsatzkräften unverzüglich aus ihren Wohnungen geholt. Wesentlich stärkere Beschädigungen erlitt der Trakt des Gebäudes, welcher sich unmittelbar über der Garage befindet, im Vergleich zum benachbarten Bereich. Die Anwohner dort erhielten die Anweisung, in ihren Unterkünften zu verbleiben, um sich der massiven Rauchentwicklung nicht auszusetzen.
Vom balearischen Gesundheitsdienst IB Salut wurde die zweite Stufe des Notfallplans für Brände aktiviert; diese sah die Errichtung einer Behelfsklinik in einem Zelt am Einsatzort vor. Insgesamt benötigten 23 Personen eine Behandlung aufgrund von Rauchgasintoxikationen; vier von ihnen wurden zur weiteren Betreuung in die Klinik nach Manacor transportiert. Die Bekämpfung des Feuers gestaltete sich außerordentlich schwierig, weil die Akkus des betroffenen Hybrid-Fahrzeugs ein wiederholtes Aufflammen verursachen können. Das Wrack des Wagens wurde von der Feuerwehr aus der Garage gezogen, um zu verhindern, dass das Gebäude wiederholt gelöscht werden muss.
Für die Anwohner sind die 40 Wohneinheiten über dem Brandherd bis auf Weiteres nicht betretbar. Beträchtliche Beschädigungen wurden durch den Brand an der Stromversorgung sowie den Wasser- und Abwasserrohren verursacht. Ob das Gebäude prinzipiell noch bewohnt werden kann, soll ein Bausachverständiger innerhalb der nächsten vier bis fünf Tage evaluieren. Umfassende Sanierungs- und Reinigungsmaßnahmen stehen den Bewohnern selbst bei einem positiven Gutachten bevor.
Die Sperrung betrifft unmittelbar rund 50 Menschen. Eine Hälfte fand bei Bekannten und Familienmitgliedern Zuflucht, während für die übrigen Personen zuerst eine provisorische Unterbringung in der Turnhalle von Sant Llorenç erwogen wurde. Eine vorteilhaftere Lösung wurde jedoch von Bürgermeister Jaume Soler gefunden: Er erzielte eine Einigung mit der Eigentümerin des Apartmentkomplexes „Europa“ im Carrer Dàlia, wodurch die 25 obdachlos gewordenen Menschen dort eine Bleibe finden. (red)
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