Abo

Gerichtsurteil auf MallorcaDroht jetzt der totale Preis-Schock auf der Insel?

LKW, Motorrad und Menschen verlassen eine Fähre

Mallorcas Fährtransport droht teurer zu werden (Symbolbild).

Ein juristischer Beschluss könnte die Preise auf der Baleareninsel explodieren lassen.

Eine Entscheidung des Höchsten Balearischen Gerichts hat für erhebliche Unruhe gesorgt und birgt das Potenzial für gravierende finanzielle Konsequenzen für die Bewohner Mallorcas. Demnach ist die Dauer, die ein Lastwagenfahrer auf der Fährverbindung vom spanischen Festland zur Insel zubringt, als Arbeits- und keinesfalls als Ruhezeit einzustufen. Die Argumentation der Richter besagt, dass der Chauffeur jederzeit fähig sein muss, sich bei einem Zwischenfall um sein Gefährt zu kümmern.

Der konkrete Anlass für diese wegweisende Entscheidung war ein Chauffeur, welcher im Zeitraum von 2020 bis 2021 lediglich einige Monate bei einer Spedition beschäftigt war. Die strittige Summe von 3.720 Euro ist zwar vergleichsweise niedrig, doch die Entscheidung besitzt weitreichende Bedeutung, weil das Unternehmen auf eine Berufung verzichtete und sie damit unumstößlich wurde. In der Folge wird nun eine Flut von Klagen erwartet, in denen andere Chauffeure die auf Fähren verbrachte Zeit als bezahlte Mehrarbeit einklagen könnten. Das berichtet „Mallorca Zeitung“.

Bereits jetzt äußert Ezequiel Horrach, der Wortführer der balearischen Transportvereinigung, große Bedenken. Er mahnte, dass ein derartiger Trend zwangsläufig in einem Anstieg der Beförderungspreise resultieren würde. Letztendlich müssten diese Mehrkosten dann von den Verbrauchern getragen werden. Die Lage ist ohnehin schon prekär: Die Beförderung über das Meer ist schon jetzt um den Faktor drei teurer als eine ähnliche Distanz auf dem Festland, während die Preise für Fährtickets allein im aktuellen Jahr um circa 30 Prozent angewachsen sind.

Der Sprecher der Vereinigung rügte überdies das Gericht deutlich und beschuldigte es, ungleiche Maßstäbe anzulegen. Für ihn sei es unverständlich, weshalb Pausenzeiten auf einem Fährschiff unterschiedlich bewertet werden sollten im Vergleich zu Touren auf dem Festland, bei denen kein Chauffeur auf die Idee käme, dies als Arbeitsleistung zu deklarieren. Horrach forderte die Regierung der Balearen auf, umgehend einen Ausweg zu finden. Als eine mögliche, wenngleich schwierige Option, nannte er den Transport der Lkw ohne Fahrer, was allerdings deutliche Verspätungen bei der Zustellung zur Folge hätte. (red)

Dieser Inhalt wurde mit Hilfe von KI erstellt.