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Massives HaushaltslochReiche Mallorca-Gemeinde jetzt hochverschuldet

Hand hält Holzstempel mit Aufschrift Wirtschaftskrise

Eine Hand hält einen Holzstempel mit der Aufschrift „Wirtschaftskrise“, als Symbolbild (Symbolbild).

Langjähriges Fehlmanagement in einer begehrten Ortschaft auf der Insel.

Eine der reizvollsten Kommunen Mallorcas, welche besonders bei kaufkräftigen internationalen Residenten Anklang findet, steht vor einer gewaltigen Herausforderung. Im Verwaltungsgebäude der Ortschaft Deià im Tramuntana-Gebirge sind langjährige Nachlässigkeiten im Rechnungswesen offengelegt worden. Laut einer Mitteilung von Bürgermeister Joan Ripoll vom Donnerstag (18.12.) ist die Kommune zur Rückerstattung von Fördermitteln in Höhe von circa 500.000 Euro verpflichtet, ein Umstand, der eine beträchtliche Lücke im kommunalen Budget verursacht.

Die Aufklärungsarbeit innerhalb der Verwaltung, welche die Defizite zutage förderte, nahm im September ihren Anfang. Anlass war die Entdeckung, dass der damalige Sekretär der Gemeinde eine Vergütung erhielt, die über dem gesetzlichen Rahmen lag. Für viele Jahre war diese Stelle lediglich mit temporären Arbeitsverträgen besetzt gewesen. Die Schaffung einer festen Stelle durch Ripoll machte eine gründliche Untersuchung der Finanzunterlagen der letzten Jahre erst möglich. Das berichtet „Mallorca Zeitung“.

Amtsführung des Vorgängers wird hinterfragt

Nach Angaben von Ripoll setzten die Schwierigkeiten im Rechnungswesen im Verlauf des Jahres 2023 ein, während bis 2022 alles ohne Beanstandungen verlaufen sein soll. Im selben Jahr übernahm Lluís Apesteguia, der Amtsvorgänger Ripolls und ein linker Politiker, seine zusätzliche Funktion als Vorsitzender der Fraktion von Més per Mallorca im Parlament der Balearen. Das Bürgermeisteramt hatte Apesteguia seit 2019 inne, bevor sein unerwarteter Rückzug Ende März erfolgte, den er mit einer psychischen Erschöpfung aufgrund der zweifachen beruflichen Beanspruchung erklärte.

Für die Folgen des Fehlmanagements hat jetzt die Kommune aufzukommen. Zuschüsse sowie Fördermittel erfuhren keine vorschriftsgemäße Abwicklung und sind aus diesem Grund nun rückzuerstatten. Ein Betrag von circa 500.000 Euro nötigt die Administration zu einer kompletten Neuaufstellung ihrer Haushaltsplanung.

Zahlreiche vorgesehene Investitionen können jetzt nicht mehr getätigt werden, und es wird prognostiziert, dass die Auswirkungen den kommunalen Haushalt auf Jahre hinaus beeinträchtigen werden. Gegenüber der Publikation „Diario de Mallorca“ gab Apesteguia an, er sehe sich für die Gegebenheiten in der Verantwortung und werde bei der Aufklärung mitwirken. Er unterstrich, dass die Umstände bereits zum Zeitpunkt seiner Demission nicht optimal gewesen seien. (red)

Dieser Inhalt wurde mit Hilfe von KI erstellt.